Auf in die Hauptstadt! Ivan Perisic (links) und Bas Dost bejubeln den Treffer zum 3:0!
Auf in die Hauptstadt! Ivan Perisic (links) und Bas Dost bejubeln den Treffer zum 3:0!

Souveräne Wölfe im Pokalfinale gegen Dortmund

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Bielefeld - Endlich im Finale! Mit einer abgezockten und titelreifen Vorstellung hat der VfL Wolfsburg seinen Halbfinal-Fluch im DFB-Pokal eindrucksvoll gebannt. Der Bundesliga-Zweite stoppte Favoritenschreck Arminia Bielefeld mit 4:0 (2:0) und hat nach fünf vergeblichen Anläufen erstmals seit 1995 das Endspiel erreicht. Der deutsche Meister von 2009 greift damit am 30. Mai gegen Borussia Dortmund nach dem ersten Cup-Sieg.

Die Tore für die Wölfe, die 1999, 2007, 2008 sowie in den vergangenen beiden Jahren immer im Halbfinale gescheitert waren, erzielten Eigengewächs Maximilian Arnold (8., 55.), Luiz Gustavo (32.) und Ivan Perisic (51.). Bei ihrer bisher einzigen Final-Teilnahme vor 20 Jahren verloren die Niedersachsen 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach. Perisic feierte seinen Treffer, indem er ein T-Shirt unter seinem Trikot mit dem Foto des im Januar tödlich verunglückten Teamkollegen Junior Malanda zeigte.

Eiskalte Wolfsburger stoppen Pokal-Schreck Bielefeld

Die Bielefelder, die auch bei ihrer dritten Halbfinal-Teilnahme nach 2005 und 2006 scheiterten, verabschiedeten sich trotz der deutlichen Niederlage erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb. Sie spielten ähnlich beherzt wie bei den Siegen gegen die Bundesligisten Hertha BSC, SV Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach, erwischten diesmal aber einfach einen besseren Gegner, der eine weitere Sensation nie ernsthaft möglich erscheinen ließ und am Ende den höchsten Halbfinal-Auswärtssieg einer Mannschaft seit 1970 feierte.

Die Fans verziehen ihren Pokalhelden das klare Ergebnis und feierten die Arminia sogar mit jedem Gegentor mehr. Der Drittliga-Spitzenreiter wird seine überragende Saison ohnehin wohl bald mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga krönen und darf sich mit rund 5,4 Millionen Euro Zusatzeinnahmen aus dem Pokal trösten.

Arnold mit Doppelpack - Auch Gustavo und Perisic treffen

Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking ließ Weltmeister Andre Schürrle bis zur 67. Minute auf der Bank schmoren, der angeschlagene Kevin de Bruyne stand dagegen in der Startelf. Der VfL war absolut siegessieger in sein drittes Halbfinale in Serie gegangen. Dass am Mittag schon der Bestellmodus für Final-Tickets auf der Homepage erschien, war aber nur ein technischer Fauxpas.

Die Bielefelder kämpften wie versprochen von der ersten Sekunde an. Es war anzumerken, wie ernst sie das Spiel nahmen. Die Wölfe ließen sich den Schneid jedoch nicht abkaufen und gingen durch Arnolds Schlenzer nach einem Fehlpass des Bielefelders Stephan Salger dann auch früh in Führung.

Die Arminia zeigte sich von dem ersten Rückstand im laufenden Wettbewerb nicht geschockt und steckte keineswegs auf. Gefährliche Offensivaktion des Drittligisten ließen die Wolfsburger aber kaum zu. Auf der Gegenseite legte Luiz Gustavo nach einer schönen Freistoß-Variante über Ricardo Rodriguez und Bas Dost per Kopf nach.

Nach der Pause wollte es der Außenseiter noch einmal unbedingt wissen und wäre fast zurück ins Spiel gekommen, als sich VfL-Keeper Diego Benaglio bei einem Freistoß von Florian Dick verschätzte und dieser an die Latte knallte (47.). Mit zwei eiskalten Kontern beseitigte der VfL dann aber frühzeitig die allerletzten Zweifel am Final-Einzug.

SID