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Hamburgs Innenverteidiger Bastian Reinhardt (l.) traf am vergangenen Spieltag gegen Bielefeld gleich zwei Mal
Hamburgs Innenverteidiger Bastian Reinhardt (l.) traf am vergangenen Spieltag gegen Bielefeld gleich zwei Mal

Angriff ist die beste Verteidigung

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Verteidigen heißt inzwischen nicht mehr nur, den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten. Zum Einmaleins des Abwehrspielens gehört heutzutage auch ein gewisser Hunger, Tore selbst zu erzielen. Das Einschalten in die Offensive ist durchaus erwünscht, bei Standards geradezu Pflicht. Ganz besonders in der neuen Saison.

80 Mal klingelte es an den ersten drei Spieltagen in den Kästen der Bundesliga-Torhüter. 13 Mal waren Defensivspieler für die Tore verantwortlich - dies ist mit Abstand der höchste Anteil in den vergangenen Jahren (16,3 Prozent).

Gefährliches Trio

Allein am 3. Spieltag waren Abwehrrecken gleich sieben Mal als Torschützen erfolgreich. Hamburgs Bastian Reinhardt erzielte beim 4:2 in Bielefeld seinen ersten Bundesliga-"Doppelpack" - es war gleichzeitig der erste eines Verteidigers in dieser Saison.

Reinhardt ist somit einer von drei Verteidigern, die in dieser Spielzeit bereits zwei Mal ins Schwarze trafen. Auch Neven Subotic (Dortmund) und Heiko Westermann schossen bereits zwei Saisontore. Damit erzielte dieses Trio mehr Tore als die vier Tabellenletzten Frankfurt, Bochum, Cottbus und Hannover zusammen.

Entscheidende Tore

Auffällig dabei: Jeder Treffer der drei Defensivakteure war entscheidend. Subotics Tore sicherten jeweils drei Punkte in Leverkusen und Cottbus. Westermann verhalf Schalke zu einem Zähler in Bremen und einem "Dreier" gegen Bochum. Reinhardts Treffer machten aus einem 0:2 ein 2:2, ehe sein HSV noch zwei weitere Tore draufsetzte.

Dortmunds Subotic erzielte zudem beide Tore nach einer Ecke. Keine Seltenheit. Abwehrspieler treffen anno 2008 am liebsten nach ruhenden Bällen. Fünf Treffer fielen nach Eckbällen, einer nach einem Freistoß.

Schalkes offensivstarke Defensive

Mag Westermann auch der Held der Stunde auf Schalke sein, torgefährliche Abwehrspieler gehören einfach nach Gelsenkirchen. In der vergangenen Saison trafen die königsblauen Verteidiger 14 Mal – Topwert in der Bundesliga.

Wolfsburgs Marcel Schäfer ist ein anderer Typ: Mit sechs Toren war der Außenverteidiger, der jedoch gelegentlich auch im Mittelfeld eingesetzt wurde, 2007/08 der gefährlichste Abwehrmann. Ungewöhnlich für einen Verteidiger: Er erzielte alle Treffer aus dem Spiel heraus.

In seiner Bundesliga-Laufbahn vor seinem Durchbruch im Vorjahr traf Schäfer nicht ein einziges Mal. Auch der torgefährlichste Verteidiger der Saison 2006/07, Bielefelds Radim Kucera, traf damals sechs Mal. Noch treffsicherer war nur Frank Fahrenhorst in der Saison 2003/04: Für den VfL Bochum schoss der Blondschopf sieben Tore.

Sebastian Stolz