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Überraschung gelungen: Markus Babbel und seine Hertha gewannen beim Deutschen Meister Borussia Dortmund
Überraschung gelungen: Markus Babbel und seine Hertha gewannen beim Deutschen Meister Borussia Dortmund

Angekommen in der Liga

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Dortmund - Herthas Kapitän blickte zufrieden in die Runde. "Wir sind in der Bundesliga angekommen", stellte Andre Mijatovoic nicht ohne Stolz fest. Nach dem 2:1-Sieg der Berliner beim Deutschen Meister in Dortmund mochte ihm da niemand widersprechen.

Stolz durften sie auch sein, die Berliner. Nach über einem Jahr musste Borussia Dortmund wieder eine Heimniederlage hinnehmen - und das gegen den Aufsteiger. Aber nicht nur diese Tatsache war es, die Manager Michael Preetz im Gespräch mit bundesliga.de zu einem großen Lob an seine Mannschaft veranlasste: "Wir haben nicht nur beim Deutschen Meister gewonnen. Wir haben auch verdient gewonnen und dabei ein gutes Spiel gemacht. Es wäre schade gewesen, wenn sich die Jungs am Ende nicht mit drei Punkten belohnt hätten."

Meisterprüfung bestanden

Mit Bravour bestand Hertha BSC, in diesem Kalenderjahr auf fremden Plätzen noch ungeschlagen, auch seine Meisterprüfung vor 80 000 Zuschauern. Mit einer ebenso konzentrierten wie kompakten Defensivleistung und einem Großmaß an Disziplin legte die Mannschaft den Grundstein für den Überraschungserfolg, indem sie den Dortmundern im Mittelfeld kaum Raum zum Kombinieren ließ.

"Zusammen mit der Viererkette haben wir enorm gut gearbeitet", stellte Peter Niemeyer fest, der gemeinsam mit Andreas Ottl auf der Doppel-Sechs auch dank einer hohen Laufleistung nicht unerheblichen Anteil daran hatte. "Wir wussten, dass wir in Dortmund eine Chance haben, wenn wir als Mannschaft auftreten." Trainer Markus Babbel lobte vor allem das "unglaubliche Pensum" seiner Spieler: "Einige sind über ihre Grenzen hinaus gegangen."

Sieg keine Überraschung

Parallel zur kompakten Defensive setzte Berlin mit schnellen Kontern immer wieder gefährliche Nadelstiche in der Offensive. "Wir haben das perfekt gemacht", meinte Andre Mijatovic, "wir hatten auch die besseren Chancen als der BVB." Dabei verloren die Herthaner aber auch nicht den Blick für Dinge, die man künftig noch besser machen kann. "Nach der 2:0-Führung haben wir es verpasst, den Sack zuzumachen. Da können wir noch kaltschnäuziger werden", mahnte Christian Lell an.

Für die sportliche Leitung von Hertha BSC kam der Coup bei Borussia Dortmund nicht wirklich überraschend, wie Michael Preetz bundesliga.de bestätigte: "Wir haben nicht nur in Dortmund, sondern auch in den ersten Spiel der Saison schon gezeigt, dass wir in der Bundesliga eine ordentliche Rolle spielen können. Wir sehen, wo die Probleme sind, wir sehen aber auch, was wir schon ganz gut machen. Wir stehen vor allem auswärts kompakt und greifen schnell nach vorne an, das bringt uns gute Szenen."

Oder um es mit den Worten von Andre Mijatovic zu sagen: "Wir haben jetzt acht Punkte auf dem Konto und jeder weiß, dass mit uns zu rechnen ist."

"Tun uns schwerer, wenn wir selbst das Spiel machen müssen"

Nicht nur Herthas Manager ist jetzt gespannt, wie sich der Aufsteiger in den nächsten Wochen präsentieren wird. Denn die Probleme, die auch Preetz anspricht, zeigen sich vor allem gegen defensiver eingestellte Mannschaften, die den Berlinern eine andere Art zu spielen abfordern als der BVB. "Wir tun uns schwerer, wenn wir selbst das Spiel machen und selbst anlaufen müssen."

Auch vor diesem Hintergrund rät Herthas Kapitän Andre Mijatovic, weiterhin konzentriert und fokussiert zu bleiben: "Zwei Tage dürfen wir den Sieg gegen Dortmund genießen, dann geht die Vorbereitung auf das nächste Spiel los. Und dann müssen wir unseren Auswärtserfolg auch zuhause bestätigen."

Mit dem FC Augsburg stellt sich am kommenden Samstag der Mitaufsteiger im Berliner Olympiastadion vor. Eines jener Spiele mit einem ganz anderen Charakter als noch gegen den BVB. Und darum wagte Michael Preetz auch einen etwas gewagten Vergleich: "Gegen die Augsburger wird es ganz sicher ein schwereres Spiel als gegen die Dortmunder."

Dietmar Nolte