Serdar Tasci (r.) und die Stuttgarter nahmen nichts Zählbares aus der Haupstadt mit
Serdar Tasci (r.) und die Stuttgarter nahmen nichts Zählbares aus der Haupstadt mit

Am Mut scheiden sich die Geister

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Berlin - Ratlosigkeit bei den Profis des VfB Stuttgart. Optisch und auch nach statistischen Daten gestalteten die Schwaben das Spiel bei Hertha BSC überlegen, standen aber am Ende mit leeren Händen da. Vier Minuten vor Ende der Partie hatte Raffael zum 1:0-Endstand für die Berliner eingeköpft.

"Wenn man die Chancen nicht reinmacht, rächt sich das", bemühte Serdar Tasci gegenüber bundesliga.de eine alte Fußballweisheit.

"Wir müssen hier viel mehr mitnehmen. Die Chancen dazu hatten wir, wir müssen sie nur konsequenter nutzen", klagte auch Cacau: "Hertha hat doch nur auf unsere Fehler gewartet."

"Weiß nicht, wie ich das einschätzzen soll"

"Wir müssen aus diesem Spiel die richtigen Schlüsse ziehen und daran arbeiten. Da kommt uns die Länderspielpause sehr gelegen", so der Nationalstürmer, der sich auf die Frage nach seiner Einschätzung des Saisonstarts des VfB ratlos zeigt.

"Wir haben mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen gut angefangen. Da habe ich gedacht, dass uns so einer Zitter-Saison wie letztes Jahr diesmal erspart bleibt. Jetzt haben wir immer noch vier Punkte, und ich weiß nicht, wie ich das einschätzen soll", so Cacau, der noch nicht von einem Fehlstart sprechen will.

"Dazu ist es zu früh", will der 30-Jährige "noch einige Spiele abwarten". Klar sei: "Es sind viele Kleinigkeiten, die fehlen. Da liegt noch viel Arbeit vor uns", so Cacau und vor allem: "Wir müssen mutiger werden."

Labbadia kritisiert Fahrlässigkeit

Eine Äußerung, die Bruno Labbadia nicht nachvollziehen kann. "Wir hatten am Ende vier Angreifer auf dem Platz. Noch mutiger kann ich gar nicht aufstellen. Und wir hatten sechs gute Torchancen gegen eine Mannschaft, die hinten sehr gut steht", so der Trainer: "Wir sind fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen. Die Niederlage ist wahnsinnig bitter."

Ansonsten aber stimmt der ehemalige Nationalspieler mit seinen Spielern überein: "Es war uns klar, dass Hertha auf Konter lauert und wir das Spiel machen müssen. Wir waren technisch besser, hat mehr Chancen. Nur die Tore haben wir nicht gemacht."

Viel Aufwand, kaum Ertrag

Das gilt für die gesamte bisherige Saison. "Wir haben viel investiert und guten Fußball gespielt. Die Punktausbeute passt nicht zu unserer Leistung", analysierte der 45-Jährige den Saisonauftakt seiner Mannschaft.

Daran, dass die gezeigte Leistung sich auch im Ertrag ausdrückt, will Labbadia bis zum Spiel gegen Hannover 96 während der Länderspielpause arbeiten und seine Spieler "ganz genau beobachten".

Aus Berlin berichtet Jürgen Blöhs