"Am Ende glücklich"

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München - Durch ein Last-Minute-Tor von Bastian Schweinsteiger im Auftaktknüller gegen den VfL Wolfsburg hat der FC Bayern einen gelungenen Start in die 48. Bundesligasaison gefeiert. Großen Anteil am Sieg der Münchner hatte ein Rückkehrer: Toni Kroos gab den Spielgestalter im 4-2-3-1-System der Bayern hinter der einzigen Spitze Miroslav Klose.

Es war eine der großen Fragen der Vorbereitung: Kann Kroos auch im "Haifischbecken" FC Bayern die starken Leistungen abrufen, die er während seiner Leverkusen-Leihe gezeigt hat? Schafft es das Ausnahmetalent, sich im zweiten Anlauf beim Rekordmeister durchzusetzen? Noch stärker in den Fokus rückte die Personalie Kroos zuletzt durch den verletzungsbedingten Ausfall Arjen Robbens.

Keine zehn Minuten der neuen Spielzeit waren verstrichen, da gab Kroos bereits die eindrucksvolle Antwort auf dem Rasen: Mit einem überragenden Pass bereitete der 20-Jährige den Führungstreffer seines Nationalmannschaftkollegen Thomas Müller vor (9.). Anschließend zog er abgeklärt die Strippen in der Kreativzentrale des Rekordmeisters. Kroos' Fazit nach der Partie: "So kann es weitergehen!"

Im Interview spricht der gebürtige Greifswalder über den 2:1-Erfolg gegen die "Wölfe", seine Rolle im offensiven Mittelfeld und Dinge, die es noch zu verbessern gilt.

Frage: Herr Kroos, welches persönliche Fazit ziehen Sie nach Ihrem ersten Bundesligaspiel nach Ihrer Rückkehr zum FC Bayern?

Toni Kroos: Meine Leistung war recht ordentlich auf dieser Position. Ich war gut im Spiel, hatte einige Bälle und habe dazu das Tor vorbereitet.

Frage: Wie bewerten Sie die Leistung der Mannschaft insgesamt?

Kroos: Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, Wolfsburg hatte keine Chance. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, so weiterzuspielen. Das ist uns dann in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit aber absolut nicht gelungen.

Frage: Was ist in dieser Phase schief gelaufen?

Kroos: Wolfsburg hatte die erste Chance und wir haben anschließend keine Ruhe mehr gefunden. Wir haben einen Fehler nach dem anderen gemacht und Wolfsburg zum Toreschießen eingeladen. Sie haben dann verdient den Ausgleich gemacht. Danach haben wir uns wieder zusammengerissen und uns gesteigert - ohne allerdings richtig zwingend zu sein. Am Ende war das Tor ein bisschen glücklich.

Frage: Hauptsache gewonnen, ist das die Devise?

Kroos: Klar, es war wichtig mit einem Sieg zu starten. Das Wie interessiert nächste Woche niemanden mehr.

Frage: Sie haben es angesprochen, nach der Pause hatte Ihr Team eine Schwächephase. Es gab einen Bruch im Spiel. Hat das doch damit zu tun, dass die Vorbereitung nicht optimal verlief? Stichwort Müdigkeit der WM-Rückkehrer...

Kroos: Nein, mit Müdigkeit hatte das sicher nichts zu tun. Wir hatten eine Viertelstunde Halbzeitpause, um uns auszuruhen. Wir waren einfach unkonzentriert. Dass Wolfsburg mit Spielern wie Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic auch zu Chancen kommt, ist klar. Dass es aber in einer Viertelstunde gleich vier oder fünf hochkarätige Möglichkeiten sind, geht nicht.

Frage: Sie haben prompt den Sprung in die Startelf geschafft. Haben Sie das erwartet?

Kroos: Das war natürlich das Ziel als ich wieder zurückgekommen bin. Wenn es dann gleich so gut läuft, ist es umso schöner.

Aus der Allianz Arena berichtet Andreas Messmer