Raffael (l.) und Ronny stehen sich als neuntes ausländisches Brüderpaar in der Bundesliga gegenüber
Raffael (l.) und Ronny stehen sich als neuntes ausländisches Brüderpaar in der Bundesliga gegenüber

Alte Bekannte, vertraute Verwandte

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München - Derzeit herrscht Funkstille. "Zuletzt hatten wir am Montag Kontakt", sagt Raffael im bundesliga.de-Interview vor dem Aufeinandertreffen mit seinem Bruder Ronny in Berlin. Ansonsten steht der 28-Jährige Brasilianer in regelmäßigem Kontakt zu seinem ein Jahr jüngeren Bruder, mit dem er von 2010 bis 2012 gemeinsam für Hertha BSC spielte. Am Samstag ruht die Bruderliebe für 90 Minuten, wenn Raffael mit Borussia Mönchengladbach beim Aufsteiger gastiert (Samstag ab 18 Uhr im Live-Ticker).

Rückkehr an alte Wirkungsstätte

"Es ist das erste Mal, dass ich in der Bundesliga gegen Ronny spiele. Wir haben als Kinder natürlich oft gegeneinander gespielt, aber später nicht mehr", sagt Raffael vor dem ersten Duell eines brasilianischen Brüderpaars in der Bundesliga. Aber nicht nur auf dem Platz gibt es ein Wiedersehen, auch für die Herren an der Seitenlinie ist das Spiel eine Reise in die Vergangenheit.



Lucien Favre trainierte zwei Jahre lang die Hertha und führte den Hauptstadtclub 2009 auf Rang 4. "Das kann ich natürlich nicht vergessen", sagt der Gladbacher Trainer. "Aber für mich ist es nicht mehr so komisch, nach Berlin zurückzukehren wie zum Beispiel noch vor zwei Jahren. Inzwischen liegt mehr Zeit dazwischen."

Noch etwas weiter zurück liegt das Engagement von Jos Luhukay bei der Borussia. Anfang 2007 übernahm der Niederländer den Cheftrainerposten bei den Fohlen - ein Jahr später gelang ihm mit den Gladbachern der Aufstieg in die Bundesliga.

Luhukay setzt auf Risiko



Gegenwärtig begegnen sich die beiden Teams annähernd auf Augenhöhe. Mit zwölf Zählern liegt der Aufsteiger aus der Hauptstadt nur einen Punkt hinter Gladbach. "Vielleicht wird es ein ausgeglichenes Spiel", vermutet Luhukay. Der 50-Jährige setzt wie in jedem Heimspiel auch gegen Gladbach auf frühes Pressing: "Es ist ein schmaler Grat. Wir verteidigen sehr hoch und geben dem Gegner Raum zum Kontern. Doch das Risiko gehen wir gerne ein."

Ob diese Taktik gegen die offensivstarken Gladbacher aufgeht, bleibt abzuwarten. Seit vier Bundesliga-Spielen sind die Fohlen gegen die Hertha ungeschlagen. Doch auswärts ergatterte die Favre-Elf in dieser Saison bislang erst einen Punkt. "Wir versuchen, auswärts genauso zu spielen wie zuhause", sagt Favre. Das bedeute, dass man keineswegs nur auf Konter warten, sondern das Spiel machen wolle.

Gladbach ohne Nordtveit, Hertha ohne Wagner



Fehlen wird dem Gladbacher Coach dabei allerdings Havard Nordtveit. Der Norweger klagt seit dem Spiel gegen Borussia Dortmund über Sprunggelenksprobleme. "Das ist sehr schade für ihn, weil er in Augsburg und gegen Dortmund eine gute Leistung gezeigt hat", sagt Favre, der ferner auf Alvaro Dominguez (Schlüsselbeinbruch) verzichten muss.

Sandro Wagner zog sich im Training der Hertha eine Innenbandzerrung im Knie zu und fällt bis zu zwei Wochen aus. Dafür sind Marcel Ndjeng und John Anthony Brooks wieder ins Training eingestiegen. "Für beide kommt das Spiel am Samstag aber zu früh", sagt Hertha-Trainer Luhukay, der weiterhin ohne den Langzeitverletzten Alexander Baumjohann auskommen muss.




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