Zlatko Dedic schoss Slowenien durch das entscheidende Tor in den Play-offs gegen Russland zur zweiten WM-Endrunde nach 2002
Zlatko Dedic schoss Slowenien durch das entscheidende Tor in den Play-offs gegen Russland zur zweiten WM-Endrunde nach 2002

Alles oder nichts für Slowenien und Algerien

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Das Außenseiter-Duell zwischen Algerien und Slowenien wird gleich zum Alles-oder-nichts-Spiel: Nur wer das Kräftemessen der Bundesliga-Profis am Sonntag (13. Juni) in Polokwane (ab 13:15 Uhr im Live-Ticker) für sich entscheidet, hat bei der WM in Südafrika in der Gruppe C mit England und den USA wohl eine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale.

Für Bundestrainer Joachim Löw sind die Algerier, die 1982 zum WM-Auftakt durch ein 2:1 gegen Deutschland für eine Sensation gesorgt hatten, "Geheimfavorit" auf das Erreichen der K.o.-Runde. Doch vor allem die Zmajceki - die "kleinen Drachen" aus Slowenien - spucken große Töne.

"Ich bin immer gefährlich. Jeder bei uns sagt: Nova, du machst in Südafrika vier Tore. Daran glaube ich auch", kündigte Stürmer Milivoje Novakovic vom 1. FC Köln Großtaten an, Nejc Pecnic erklärte sogar vollmundig: "Wir werden Gruppensieger. Keine Mannschaft aus unserer Gruppe ist besser als wir."

Warnung vor zu hohen Erwartungen

Trainer Matjaz Kek vertraut in der Anfangsformation wohl auch auf Novakovic-Teamkollege Miso Brecko und Zlatko Dedic.
Der frühere Nationaltrainer und Ex-Bundesligaspieler Branko Oblak warnt aber vor allzu hohen Erwartungen. "Wir haben ein großes Verlangen nach Siegen. Ich glaube auch, dass wir gegen die Algerier bestehen können, aber gegen England und die USA wird es sehr hart", sagte Oblak, der mit Bayern München 1980 Deutscher Meister wurde und auch für Schalke 04 spielte.

Algerien sieht sich bei seiner dritten WM-Teilnahme nicht ohne Möglichkeit. "An einem guten Tag sind wir nur schwer zu schlagen. Viele kennen uns nicht, das ist unsere Chance", sagte Karim Matmour. Neben dem Stürmer von Borussia Mönchengladbach stehen in Karim Ziani (VfL Wolfsburg), Chadli Amri (1. FSV Mainz 05) und Anthar Yahia (VfL Bochum) drei weitere Deutschland-"Legionäre" im Aufgebot.

Yahia einsatzbereit

Hinter dem Einsatz von Yahia stand lange Zeit ein Fragezeichen. Der Bochumer hatte im Training bei einem Duell mit dem dritten Torhüter Rais Mbolhi eine Knöchelverletzung erlitten. Am Samstag gab die medizinische Abteilung grünes Licht für einen Einsatz von Yahia.

Verzichten müssen die Nordafrikaner auf Rafik Djebbour. Der Stürmer fällt in der Auftaktbegegnung wegen einer Fußverletzung aus.

Nadir Belhadj begnadigt

Ein Rückschlag wären die Ausfälle von Madjid Bougherra von den Glasgow Rangers und Hassen Yebda vom FC Portsmouth. Das angeschlagene Duo konnte in den vergangenen Tagen nur leicht trainieren. Dagegen wurde Nadir Belhadj vom Weltverband FIFA nach seiner Roten Karte beim Afrika-Cup begnadigt und kann spielen.

Für Yahia kommt es zu einem ganz besonderen Aufeinandertreffen mit Clubkamerad Dedic. Beide machten sich mit ihren Treffern in den Play-offs in ihren Ländern unsterblich - und stiegen danach mit Bochum in die 2. Bundesliga ab. Im nördlichsten Austragungsort der WM wird höchstens einer von ihnen jubeln können.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Algerien: 1 Gaouaoui - 2 Bougherra, 4 Yahia, 5 Halliche, 3 Belhadj - 20 Mesbah, 15 Ziani, 19 Yebda - 9 Ghezzal, 13 Matmour, 11 Djebbour

Trainer: Saadane

Slowenien: 1 Handanovic - 2 Brecko, 4 Suler, 5 Cesar, 13 Jokic - 10 Birsa, 8 Koren, 18 Radosavljevic, 17 Kirm - 11 Novakovic, 9 Ljubijankic (14 Dedic)
Trainer: Kek

Schiedsrichter: Carlos Batres (Guatemala)