Markus Gisdol soll bei 1899 Hoffenheim die Weichen für die Zukunft stellen, die nach Wunsch von Mäzen Dietmar Hopp am besten in der Bundesliga liegt
Markus Gisdol soll bei 1899 Hoffenheim die Weichen für die Zukunft stellen, die nach Wunsch von Mäzen Dietmar Hopp am besten in der Bundesliga liegt

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Zuzenhausen/Düsseldorf - Mit einem klaren Auftrag von Mäzen Dietmar Hopp startet Markus Gisdol seine Mission als neuer Trainer des abstiegsbedrohten 1899 Hoffenheim. "Ein Grund, warum ich hier bin, ist der, dass Herr Hopp sein altes Hoffenheim zurück möchte", sagte Gisdol vor dem richtungsweisenden Spiel des Tabellenvorletzten am Freitag (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf: "Aber dafür brauchen wir Zeit und auch den nötigen Atem."

Gisdol will Causa Wiese neu bewerten

Hopp, der momentan in Südfrankreich weilt und sich per Telefon mit Gisdol austauschte, hat den Klassenerhalt offenbar nicht mehr als oberstes Ziel auf dem Zettel und "unabhängig vom Ausgang der Saison" bereits seine Vorstellung von der Zukunft skizziert. "Wir wollen Talente integrieren, unseren Fans wieder attraktiven Fußball bieten, neue Zuschauer gewinnen und auf dem bewährten Weg wieder nach vorne kommen", sagte Hopp. Auch Gisdol spricht davon, dass man in Hoffenheim wieder etwas "demütiger" werden müsse.

Dabei wartet auf Gisdol, der nach seiner Amtsübernahme per SMS Glückwünsche von seinen ehemaligen Weggefährten Ralf Rangnick und Huub Stevens erhalten hat, ein schwieriger Balanceakt: Auf der einen Seite soll er die Restchance auf den Klassenerhalt nutzen, auf der anderen aber auch die Weichen für eine Zukunft mit jungen Talenten aus dem vereinseigenen Jugendzentrum stellen.



Von einem "Endspiel" um den Klassenerhalt will der 43-Jährige aber nichts wissen: "Ich werde kein Spiel zu einem Endspiel machen. Es ist die erste Partie nach drei Trainingseinheiten, in denen ich meine Ideen dosiert eingebracht habe und bei der ich sehen werde, was schon greift und was nicht." Bei einem Erfolg und einer Niederlage des FC Augsburg bei Borussia Dortmund würde die TSG nur noch einen Punkt hinter dem Relegationsplatz liegen (Tabellenrechner).

Ob Tim Wiese noch mithelfen soll, den Kraichgauern die Klasse zu sichern, ließ Gisdol offen. "Ich habe noch nicht mit Tim gesprochen. Das werde ich noch tun. Ich möchte dem Gespräch nicht vorgreifen", sagte der siebte Hoffenheimer Trainer innerhalb der vergangenen 27 Monate: "Ich gehe mit Tim völlig korrekt um. Ich will das Ganze neu bewerten."

Konzentrierte Gelassenheit am Rhein



Doch nicht nur im Kraichgau ist der Klassenerhalt das Ziel. Auch in Düsseldorf will man mit dem ersten Auswärtssieg seit über sechs Monaten (2:0 in Fürth am 25. September) den vielleicht entscheidenden Schritt in Richtung Ligaverbleib machen. "Es ist zwar für die TSG nicht die letzte Chance, aber mit einer Niederlage wäre es für sie schon allerhöchste Eisenbahn. Wir hingegen haben die Möglichkeit, uns weiter von einem direkten Konkurrenten abzusetzen", fasste Trainer Norbert Meier die Situation zusammen.

Dass Hoffenheim durch den zweiten Trainerwechsel der laufenden Saison trotz der jüngsten Negativerlebnisse neuen Auftrieb erhalten könnte, glaubt man am Rhein nicht. "Das bedeutet nicht, dass sie jetzt spielen wie ein Deutscher Meister. Die Mannschaft bleibt die gleiche, wird nicht vor Selbstvertrauen strotzen", sagte Verteidiger Tobias Levels.




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