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Werder-Trainer Robin Dutt verpasst seiner Mannschaft nach der 1:3-Pleite in Augsburg einen Denkzettel und ordnet Sondertraining an
Werder-Trainer Robin Dutt verpasst seiner Mannschaft nach der 1:3-Pleite in Augsburg einen Denkzettel und ordnet Sondertraining an

Alarm an der Weser

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Augsburg - Äußerlich blieb Robin Dutt beherrscht, doch in ihm brodelte ein Vulkan. Der Trainer von Werder Bremen musste sich gehörig zügeln, um nach dem miserablen 1:3 (1:1) beim FC Augsburg nicht die Nerven zu verlieren und zu einer Generalabrechnung mit seiner Mannschaft anzusetzen. "Dass ich einigermaßen sauer bin, ist untertrieben", schimpfte Dutt, "aber ich belasse es lieber dabei, bevor das falsche Wort über die Lippen kommt."

Stattdessen handelte Dutt. Am Sonntag verkündete der norddeutsche Traditionsclub via Twitter, dass der Coach den trainingsfreien Montag gestrichen habe. Stattdessen will Dutt zwei Trainingseinheiten mit seiner Mannschaft absolvieren. Die Profis müssen sich warm anziehen.

Dutt will "deutliche Worte" finden

Öffentlich wurden seine Spieler nach einer desolaten Vorstellung noch verschont, doch hinter verschlossenen Türen wird es knallen an der Weser, das machte der Coach unmissverständlich klar. "Wir werden deutliche Worte finden müssen. Intern müssen sich einige auf etwas einstellen. Es liegt mir zwar fern, hier eine Namensliste abzugeben, aber sie ist nicht klein", sagte der 49-Jährige ruhig, aber mit fest entschlossenem Blick.

Die einst auch international für ihren attraktiven Fußball gerühmten Grün-Weißen rumpeln sich inzwischen mit unansehnlichem Spiel durch die Bundesliga. Von einer positiven Entwicklung war auch beim FCA wieder einmal nichts zu sehen, dazu fehlten Grundtugenden. Auch die Tabelle verdeutlicht die brisante Situation. Mit den schweren Heimaufgaben gegen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach vor der Brust, droht ein Absturz in den Keller. "Ernst" sei die Lage, ein anderes Wort falle ihm nicht ein, erklärte Dutt.

Prödl: "Wir haben es selbst in der Hand"

Auch Kapitän Sebastian Prödl sprach eine deutliche Warnung an seine Kollegen aus. "Wir stehen nicht unterm Strich", sagte er, "wir haben es selbst in der Hand. Das ist ein Gut, das sollten wir nicht verschwenden". Manager Thomas Eichin dagegen versuchte, die sich anbahnende Dramatik kleinzureden. Er halte nichts von einem Schlagwort wie Abstiegskampf, die Situation sei nicht anders als vor zwei oder vier Wochen, sagte er, und verband die Hoffnung auf Besserung auch mit Neuzugang Ludovic Obraniak, der in Augsburg ebenso fehlte wie der am Knie verletzte Aaron Hunt. Nur: "Wenn wir uns so verhalten, wird es schwierig, Punkte zu machen", stellte Eichin dann doch fest.

Den Norddeutschen, die nach einer unnötigen Gelb-Roten Karte für Santiago Garcia (45.+2) eine Halbzeit in Unterzahl spielten, wurde dabei durch ein Eigentor von Jan-Ingwer Callsen-Bracker (3.) die Führung geschenkt. Aber Werder wusste damit nichts anzufangen und musste Gegentore von Tobias Werner (11.), Halil Altintop (49.) und Andre Hahn (55.), bei dem Keeper Raphael Wolf kräftig mithalf, hinnehmen. "Ich halte mich zurück. Eigenverschulden, Punkt", sagte Prödl. "Augsburg war viel präsenter und cleverer", sekundierte Dutt.

Eine Tugend, die den Bremern im Abstiegskampf auch gut zu Gesicht stünde.