Konzentriert geht Adrian Ramos seinen Weg - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Simon Hofmann
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BVB-Stürmer Adrian Ramos: Sein harter Weg nach oben

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Dortmund - Er gilt als schnell, zweikampfstark und passsicher – und er hat das, was man gemeinhin einen ausgeprägten Torriecher nennt. Das hat Adrian Ramos in der Bundesliga erst bei Hertha BSC unter Beweis gestellt und seit 2014 bei Borussia Dortmund bestätigt. Auch in der kolumbianischen Nationalmannschaft hat sich der schlaksige Stürmer seinen Platz erkämpft.

Berliner Aufstiegsgarant

Mit 23 Jahren wagte Adrian Ramos den großen Schritt. Raus aus der Heimat, hinüber von Kolumbien nach Europa. Hertha BSC war auf den hochgewachsenen Torjäger aufmerksam geworden, der seine Schnelligkeit mit einer guten Ballführung und einer enormen Sprungkraft paart. Kurz vor dem Ende des Transferfensters lotste der Berliner Hauptstadtklub den Stürmer im August 2009 in die Bundesliga. Durchaus auch ein Wagnis – aber Adrian Ramos stellte schnell unter Beweis, dass er keine lange Eingewöhnungsphase benötigt und seine Qualitäten auch in Deutschland bestens auf den Rasen bringt.

Mit zehn Toren und fünf Vorlagen feierte der Kolumbianer bei der Hertha einen guten Einstand, konnte den Abstieg aber nicht verhindern. Ramos ging mit in die 2. Liga und wurde in der folgenden Saison zu einem der Aufstiegsgaranten. 15 Treffer und 10 Vorlagen beweisen zudem, dass der Stürmer nicht nur ein echter Goalgetter ist, sondern auch ein Auge für die Mitspieler hat und Bälle auflegen kann.

- © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Simon Hofmann

Was folgte, war die erfolgreichste Saison seiner bisherigen Laufbahn: 16 Tore markierte der Angreifer in der Saison 2013/14, bereitete dazu sechs Treffer vor. An 60 Prozent aller Berliner Tore war er direkt beteiligt. Dabei überzeugte Adrian Ramos einmal mehr als Vollstrecker und Kopfballspezialist, aber auch als technisch gut ausgebildeter Stürmer, der den Ball gut abschirmen und behaupten kann, um ihn dann zum Mitspieler zu bringen. Der Ball ist durchaus der Freund des Kolumbianers, der zwar sehr durchsetzungsfähig ist, dies aber mit Spielkultur und Ballgefühl paart. Auch als "Neuner" klebt Ramos nicht im Strafraum, sondern lässt sich gerne weiter zurückfallen, um dann mehr aus der Tiefe zu kommen.

Die große Bühne

Nicht zuletzt diese Eigenschaften im Zusammenspiel mit seiner guten Trefferquote – in 89 Erstligaspielen für Hertha BSC Berlin erzielte er 32 Tore – waren es, die Borussia Dortmund auf Ramos aufmerksam werden ließen. "Das hat mich sehr stolz gemacht, weil es die Bestätigung meiner Arbeit war", sagte der Stürmer dazu in einem seiner seltenen Interviews. 2014 wechselte er ins Ruhrgebiet, wo ihm auch international eine größere Bühne geboten wird.

Die suchte er auch, um sein Standing in der Nationalmannschaft seines Landes zu verbessern. Sein Debüt im Nationaltrikot hatte Adrian Ramos im Oktober 2008 gefeiert, ein Jahr später gelang ihm in der WM-Qualifikation gegen Paraguay sein erstes Länderspieltor, 2011 war er als Stammspieler bei der Copa América dabei. Das Zweitliga-Jahr bei der Hertha und starke Konkurrenz im kolumbianischen Sturm mit Spielern wie Radamel Falcao oder Jackson Martinez stoppten die Nationalelf-Karriere von Ramos zwischenzeitlich. Den Sprung zur WM 2014 schaffte er dann aber doch noch und schoss beim Turnier in Brasilien zwei Tore gegen Japan. Seither ist er wieder fester Bestandteil des kolumbianischen Teams. Bei der Copa América 2015 machte ihm nur eine Knöchelverletzung einen Strich durch die Rechnung. Insgesamt 30 Mal kam Ramos bislang für Kolumbien zum Einsatz, dabei gelangen ihm vier Tore.

Eine schwierige Zeit

Bei Borussia Dortmund stand das erste Jahr von Adrian Ramos nicht unter dem besten Stern. Zwar startete er im schwarz-gelben Trikot mit 2 Toren und 2 Vorlagen an den ersten 6 Spieltagen, knipste 3 Mal bei seinen ersten 3 Auftritten in der Champions League. Doch die schwierige Saison des BVB forderte auch bei Ramos ihren Tribut, bei Verein und Spieler zeigte der Trend nach unten. In der Rückrunde der Saison 2014/15 musste er mit der Verletzung passen, die ihn auch die Copa América kostete.

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