Bringen Martin Stranzl (l.) und seine Gladbacher Tabellenführer Borussia Dortmund um Robert Lewandowski die erste Niederlage bei?
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Achtung, Stolperfalle!

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München - Zwei der vier erfolgreichen Champions-League-Teams sind gleich am Samstagnachmittag wieder im Einsatz. Gehen die Erfolgsläufe von Dortmund und Schalke weiter oder stellen Gladbach bzw. Augsburg den Favoriten ein Bein?

Zeitgleich steigt in Wolfsburg das Niedersachsen-Derby zwischen dem VfL und Schlusslicht Braunschweig. Auch in diesem Spiel gibt es mit den Wölfen einen klaren Favoriten, doch Derbys haben ihre eigenen Gesetze. In Lauerstellung befinden sich Stuttgart und Bremen. Der Sieger läge weiterhin auf Europapokal-Kurs. Zudem empfängt Mainz die TSG 1899 Hoffenheim (Alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Eine Woche ist vergangen, seit die Fohlen am vergangenen Spieltag in Augsburg den ersten Auswärtssieg der Saison kurz vor Schluss noch aus der Hand gaben. Zuhause aber sind die Fohlen eine Macht, haben alle drei Heimspiele gewonnen. So soll es natürlich auch im Borussen-Duell gegen Dortmund weitergehen. In der vergangenen Saison holte die Mannschaft von Lucien Favre zuhause gegen den BVB immerhin ein 1:1, auswärts gab es hingegen eine 0:5-Klatsche.

Der Respekt vorm Gegner ist nicht zuletzt deshalb da. "Es ist eine der besten Mannschaften der Welt", sagte Spielmacher Raffael über den BVB. Doch der Blick des Brasilianers richtet sich ohnehin eher auf das eigene Teams. "Was uns angeht, so arbeiten wir hart daran, eine gute Saison abzuliefern." Aktuell steht Gladbach mit zehn Zählern im Dunstkreis der internationalen Ränge. Umso erfreulicher, dass gegen die Borussia auch der zuletzt angeschlagene Max Kruse (Schulterprellung) wieder mitwirken kann. Weiterhin nicht mit dabei sind hingegen Amin Younes und Kapitän Filip Daems, der erneut von Oscar Wendt vertreten wird.

Wieder dabei ist auch das richtige Stichwort für den BVB. Nach seiner Sperre in der Champions League darf Coach Jürgen Klopp in Gladbach das Geschehen wieder von der Seitenlinie aus beobachten. In der Königsklasse gegen Marseille sah er von der Tribüne aus allerdings durchaus Erfreuliches; seine Elf siegte mit 3:0. "Wir hätten durchaus noch ein oder zwei Tore mehr machen können", sagte Erik Durm nach der Partie. In der Liga gab es für den Tabellenführer zuletzt gar ein 5:0 gegen Freiburg.

Auch am Samstag gibt es quasi eine Torgarantie, denn seit 32 Begegnungen zwischen diesen beiden Teams fiel immer mindestens ein Treffer. Im Vergleich zur Champions League wird beim BVB wieder Roman Weidenfeller ins Tor zurückkehren. Der Routinier fehlte in der Königsklasse wegen einer Rotsperre. Für den verletzten Marcel Schmelzer wird wohl wieder Durm auf der linken Seite verteidigen. Verteidiger Sokratis fällt hingegen aus. Der Grieche erlitt eine Adduktorenzerrung.



Schiedsrichteransetzungen

Schalke 04 hinkt in der Bundesliga den Ansprüchen noch hinterher, doch international läuft es blendend. Nach dem Auftaktsieg gegen Steaua Bukarest gewannen die Knappen auch bei Chelsea-Bezwinger Basel. Das (Traum-)Tor des Tages erzielte Julian Draxler. Der Jungstar hält aber nichts von Jubelarien, sondern konzentriert sich schon auf Augsburg.

"Wir müssen aufpassen und dürfen das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen." Denn mit zehn Zählern steht der FCA in der Tabelle derzeit vor S04. Deshalb gibt Draxler eine klare Devise aus: "Daheim sollten drei Punkte her, damit wir den Anschluss zur oberen Tabellenhälfte nicht verlieren." Während Schalkes Nummer zehn am Samstag definitiv auflaufen wird, fällt Jefferson Farfan aus. Der Peruaner erlitt in Basel einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich und ist deshalb mehrere Wochen außer Gefecht. Dafür kehrt der zuletzt suspendierte Jermaine Jones zurück in den Kader der Knappen.

Mit den Fuggerstädtern kommt eine der Positiv-Überraschungen der bisherigen Spielzeit nach Gelsenkirchen. Die Elf von Coach Markus Weinzierl hat schon drei Mal gewonnen. Zuletzt gab es einen Last-Minute-Punkt gegen Gladbach, Neuzugang Arkadiusz Milik traf erstmals.

In der vergangenen Spielzeit siegten die Schalker gegen den FCA zuhause mit 3:1, auswärts gab es ein torloses Remis. S04 wird bemüht sein, das Heimergebnis zu wiederholen. Doch Augsburg fährt "mit dem Vorsatz dorthin, in der Tabelle vor Schalke zu bleiben", wie Weinzierl betonte. Er weiß aber auch, dass "für Schalke nur ein Sieg zählt und dort wohl schon über die Höhe diskutiert wird."



Schiedsrichteransetzungen

Derbyzeit in Niedersachsen. Zum ersten Mal treffen Wolfsburg und Braunschweig in der Bundesliga aufeinander und unterschiedlicher könnten die Vorzeichen nicht sein. Trotz der Niederlage vergangene Woche beim FC Bayern (0:1) orientieren sich die Wölfe nach oben. Die Eintracht hingegen ist immer noch am Tabellende, verlor am 7. Spieltag zuhause gegen Stuttgart mit 0:4. Doch Coach Torsten Lieberknecht will von Aufgeben nichts wissen. "Ich werde hier nicht zurücktreten - definitiv nicht", sagte er in einem Interview mit "SPORT1". Gelingt dem Gründungsmitglied der Bundesliga ausgerechnet im Derby der erste Saisonsieg?

Die Vorfreude aufs Nachbarschaftsduell jedenfalls ist groß - auf beiden Seiten. "Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel. Denn solche Begegnungen sind das Besondere in der Bundesliga. Es gehört zu den Höhepunkten einer Saison, wenn zwei Teams aus unmittelbarer Nachbarschaft aufeinandertreffen", sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs.

Aufseiten der Wolfsburger steht einem Einsatz des zuletzt angeschlagenen Diego wohl nichts im Weg, auch wenn der Brasilianer am Donnerstag individuell trainierte. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter dem Einsatz von Christian Träsch, der das Training am Donnerstag vorzeitig abbrechen musste. "Er hat Probleme mit der Leiste, da müssen wir jetzt abwarten", sagte Wolfsburgs Coach Dieter Hecking. Ansonsten kann der VfL personell aus dem Vollen schöpfen

Bei der Eintracht wackelt der noch erfolglose Torjäger Domi Kumbela. "Er bekommt Antibiotika. Da muss man einen Einsatz genau abwägen", so Lieberknecht über einen möglichen Einsatz seines an einem Virus erkrankten Stürmers.



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Unter dem neuen Coach Thomas Schneider hat Stuttgart sich nach dem schwachen Saisonstart wieder nach oben gekämpft. Zuletzt feierten die Schwaben beim 4:0-Erfolg in Braunschweig den höchsten Auswärtssieg der Saison. Mit Georg Niedermeier und Marco Rojas kehrten unter der Woche zwei Rekonvaleszenten ins Training zurück. Beide dürften am Samstag aber wohl noch nicht berücksichtigt werden. Auch die verletzten Sven Ulreich, ihn ersetzt weiterhin Thorsten Kirschbaum, und Moritz Leitner werden dem VfB noch nicht zur Verfügung stehen.

Bei Gegner Bremen fällt Mittelfeldspieler Cedrick Makiadi definitiv aus. Der Kongolese bekam im Training einen Schlag aufs Knie. Unsicher ist der Einsatz von Innenverteidiger Assani Lukimya, der über muskuläre Probleme klagte. Für Coach Robin Dutt ist das Spiel in Stuttgart eine Reise zu seinen Wurzeln. "Es wird ein schweres und besonderes Spiel für mich. Das Spiel findet quasi vor meiner Haustür statt", so Dutt, der in seiner Jugend im nur 22 Kilometer entfernten Hirschlanden kickte und später die Stuttgarter Kickers trainierte. "Die Stuttgarter sind im Aufwärtstrend. Sie haben die letzten Spiele gut gepunktet und viele Tore geschossen", zollt Dutt dem Gegner Respekt.

Die Auswärtsbilanz der Bremer kann sich jedoch sehen lassen. In der Fremde siegte Werder bereits zwei Mal, jeweils zu Null. Mit einem Sieg könnten die Norddeutschen den VfB in der Tabelle überholen. Aktuell ist Stuttgart nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Werder platziert.



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Fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Serie hat der FSV zuletzt kassiert. Bei den Nullfünfern bewahrt man jedoch Ruhe. "Unsere Stärke hier in Mainz war es doch schon immer, dass wir alles unaufgeregt und abseits vom reinen Ergebnisdenken betrachtet haben - auch wenn wir nach fünf Niederlagen in Folge natürlich nicht auf der Insel der Glückseligkeit leben", sagte Coach Thomas Tuchel. Die angespannte Personalsituation erschwert die Aufgabe für Tuchel. Gegen Hoffenheim muss er auf Bo Svensson, Julian Koch, Niko Bungert, Julian Baumgartlinger und Shawn Parker verzichten.

Die Ergebniskrise sorgt jedoch nicht bei Mainz, sondern beim Gegner für Kopfzerbrechen. "Mainz wird unser bisher schwerstes Spiel. Der Gegner steht schon mit dem Rücken zur Wand", sagte 1899-Trainer Markus Gisdol. Auch Offensivspieler Kevin Volland erwartet einen heißen Tanz. "Wir müssen uns auf alles gefasst machen", sagte der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft. Volland wird definitiv auflaufen, fraglich ist hingegen weiterhin der Einsatz von Außenverteidiger Fabian Johnson, der an einer Sprunggelenksverletzung laboriert. Falls der US-Nationalspieler ausfällt, könnte der 19 Jahre alte Jeremy Toljan laut Gisdol sein Bundesliga-Debüt feiern.



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