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Achtung, FC Bayern! Das sind die Hürden auf dem Weg zur Meisterschaft

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Sechs Spieltage vor Schluss hat Spitzenreiter FC Bayern München fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Leipzig. Verletzungspech und ein saftiges Restprogramm machen den Endspurt allerdings zum Hürdenlauf.

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Die Stars des FC Bayern München hatten wohl schon so ein Gefühl. Nach dem 1:0-Sieg im Spitzenspiel bei RB Leipzig verwiesen Manuel Neuer und Leon Goretzka unisono auf die 21 Punkte, die bis Saisonende noch zu vergebenen seien. Gratulationen zur Meisterschaft wollten sie trotz des eingefahrenen Big Points lieber nicht annehmen. Wie um ihre Vorsicht zu rechtfertigen, vergoldeten Neuer und Co. den Sieg gegen RB am folgenden Spieltag nicht und ließen am vergangenen Samstag Federn: Union Berlin erkämpfte sich einen Punkt in München und ließ den sächsischen Verfolger wieder bis auf fünf Zähler an den Tabellenführer heranrücken.

"So lange es noch möglich ist, glauben wir daran", sagte Stürmer Alexander Sörloth nach Leipzigs 4:1-Sieg in Bremen. Der Pokal-Halbfinalist hat allen Grund zu hoffen. Schon im Februar ließ das Flick-Team seinen Vorsprung von sieben Punkten zwischenzeitlich auf zwei Zähler zusammenschrumpfen. In dieser außergewöhnlichen Saison scheint alles möglich, sogar dass der Serienmeister sich im Titelkampf die Butter vom Brot nehmen lässt. Ein hartnäckiger Titelrivale, Verletzungspech und ein durchaus anspruchsvolles Restprogramm verwandeln Bayerns Meister-Endspurt auf der Zielgeraden in einen Hürdenlauf.

Verletzungsmisere zur Unzeit

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Zur absoluten Unzeit fällt die doch eigentlich unverwüstliche "Maschine" Robert Lewandowski verletzt aus (Bänderdehnung im Knie). Mehr als einmal war der Weltfußballer in dieser Saison mit seinen Toren zur Stelle, wenn seine Mannschaft ihn wegen zu vieler undichter Stellen in der Verteidigung auf der Anzeigetafel brauchte. Beim 2:3 gegen Paris (31:6 Schüsse) wurde er ebenso schmerzlich vermisst wie gegen Union, als Bayern nur zwei Abschlüsse aufs gegnerische Tor brachte, oder auch beim 1:0 in Paris, das letztlich das Ausscheiden in der Champions League bedeutete. Am Montag (12.4.2021) nahm er das Lauftraining wieder auf und stellte damit Fans und Mitspielern das Ende des schmerzlichsten Bayern-Ausfall in Aussicht - aber nicht des einzigen.

Robert Lewandowski nimmt Lauftraining auf

Neben den Langzeitverletzten Corentin Tolisso (Sehnenriss im Oberschenkel) und Douglas Costa (Haarriss im Fuß) fehlen außerdem Serge Gnabry (Corona-Infektion) und Marc Roca, bei dem eine ältere Verletzung wieder aufbrach. Niklas Süle (Faserriss) und Leon Goretzka (Zerrung) plagen Muskelprobleme. Acht Monate höchstes Spielpensum machen sich bemerkbar.

Flick bleibt nichts anderes übrig, als zunehmend Nachwuchsspieler ins kalte Wasser zu werfen. Gegen Union spielten mit Nianzou, Dantas, Stanisic und Scott vielversprechende Talente, die Meisterschaft einzutüten ist von ihnen aber sehr viel verlangt. Unter diesen Umständen wird die Belastungssteuerung zur entscheidenden Disziplin im Meisterkampf. Und die verbleibenden Gegner lassen nicht viel Raum zum Kräfteschonen...

Sechs Spiele, vier Stolpersteine: Das Restprogramm des FC Bayern

Formstarke "Wölfe": Kommenden Samstag müssen die Münchner nach Wolfsburg. Der drittplatzierte VfL ist mit 25 Punkten das drittstärkste Rückrundenteam hinter Bayern und Frankfurt (je 26) und will so schnell wie möglich seine Rückkehr in die Champions League eintüten. In der Hinrunde drehte Lewandowski den frühen Bayern-Rückstand (5., Philipp) per Doppelpack noch zu einem 2:1. Das Spiel gegen seinen "Lieblingsgegner" (23 Tore in 20 Bundesligaspielen gegen die "Wölfe") kommt für den Weltfußballer aber wohl zu früh.

Bayer will Rache: Nur drei Tage später reist Bayer Leverkusen in die Allianz Arena und wird auf Rache sinnen, für das in letzter Sekunde verlorene Hinrunden-Duell. Nach Schicks Führungstreffer war es erneut Lewandowski, der erst ausglich und mit der letzten Aktion des Spiels den 2:1-Siegtreffer schoss (90.+3). Die "Werkself" - aktuell auf Platz 5 - kämpft zudem um jeden Punkt, um sich für den Europapokal zu qualifizieren.

Saisonfinale: Das Restprogramm aller Clubs

Mainzer Beinchensteller: Am 31. Spieltag geht es für das Flick-Team nach Mainz. Die 05er sind zwar Abstiegskandidat, aber auch das formstärkste Team hinter den Münchnern: Elf Punkte aus den letzten fünf Spielen toppen nur die Bayern selbst (13). Unter Trainer Bo Svensson hat das Team außerdem eine Vorliebe für's Beinchenstellen entwickelt: Unter dem Dänen schlug Mainz mit Leipzig (3:2) und Gladbach (2:1) zwei Champions-League-Teams und punktete auch beim dritten in Dortmund (1:1) - letzter Punkt auf der Liste: die Bayern. Im Hinspiel führte Mainz übrigens mit 2:0 zur Pause, ehe die Bayern die Partie noch in einen 5:2-Erfolg drehten.

Angstgegner Gladbach: Zwei Spieltage vor Schluss kommt mit Borussia Mönchengladbach das einzige Team, das die Münchner diese Saison nach Rückstand besiegen konnte. Anfang Januar drehten die "Fohlen" um Siegtorschütze Florian Neuhaus ein 0:2 in einen 3:2-Sieg. Gegen keinen Gegner ließe der Rekordmeister in den letzten fünf Spielzeiten mehr Punkte liegen als gegen Gladbach.