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Dortmunds Ilkay Gündogan (M.) hat noch nicht genug: Nach der Meisterschaft will er jetzt auch unbedingt das Double
Dortmunds Ilkay Gündogan (M.) hat noch nicht genug: Nach der Meisterschaft will er jetzt auch unbedingt das Double

"Absolut gierig auf den Pott"

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Dortmund - Erstmals durfte Ilkay Gündogan am Samstag die Meisterschale in die Luft stemmen - und der Traum geht weiter. Von Jogi Löw wurde der Mittelfeldspieler in das vorläufige EM-Aufgebot berufen. Und am Samstag will Gündogan mit dem BVB beim Pokalfinale das erste Double der Vereinesgeschichte perfekt machen.

Vor dem Endspiel gegen den FC Bayern in Berlin sprach bundesliga.de mit dem Dortmunder über eine fantastische Saison, euphorische Fans und ein Finale, in das Gündogan und der BVB mit großem Selbstbewusstsein gehen.

bundesliga.de: Herr Gündogan, Sie hatten gerade zum ersten Mal die Meisterschale in der Hand. Was ist Ihnen in diesem Moment durch den Kopf gegangen?

Ilkay Gündogan: Das ist unheimlich schwer zu beschreiben. Dafür gibt es kaum die richtigen Worte. Um dieses Gefühl auch nur im Ansatz nachvollziehen zu können, muss man das selbst miterlebt haben. Ich fand es überwältigend. Es war ein wunderschönes, sensationelles Gefühl. Und es war in diesem Moment die Bestätigung, dass wir eine fantastische Saison gespielt und uns diesen Titel mehr als verdient haben. Und wir können zurecht stolz sein auf uns.

bundesliga.de: Zum Abschluss hat der BVB auch noch die 80-Punkte-Marke geknackt und einen neuen Rekord aufgestellt.

Gündogan: Natürlich wollten wir auch noch diesen Rekord, das war unser Ziel. Ich denke, das hat man unserem Spiel gegen Freiburg vor allem in der ersten Halbzeit auch angemerkt. Aber nicht nur aus diesem Grund denke ich, dass wir eine exzellente Runde gespielt haben. Diese Saison mit dem Rekord zu krönen, war das i-Tüpfelchen. Das kann man jetzt nur noch mit dem Double toppen. Und genau das werden wir am Samstag in Berlin versuchen. Ich bin ganz optimistisch, dass uns das auch gelingen kann.

bundesliga.de: Die Meisterfeier im Stadion musste ausfallen, weil die Fans den Rasen geflutet hatten. War das ein kleiner Wermutstropfen?

Gündogan: Es war ein bisschen schade für beide Seiten. Auch das offizielle Foto mit allen Spielern, Trainern und Betreuern musste dadurch leider ausfallen. Aber die Fans muss man auch verstehen und man muss ihnen das auch gönnen. Sie haben uns die ganze Saison über fantastisch unterstützt. Dass sie dann in so einem Moment auch ganz nah dabei sein wollten und dass sie voller Euphorie sind, das kann man ihnen auf keinen Fall übel nehmen.

bundesliga.de: Bleibt nur das Problem, dass Sie auch danach nicht so ausgelassen feiern durften. Die Meisterparty endete mit Blick auf das Pokalfinale schon relativ früh.

Gündogan: Damit zeigt sich eigentlich nur noch einmal, was für eine tolle Saison wir gespielt haben. Es ist ja der Lohn für unsere Arbeit, dass wir jetzt noch ein Spiel bestreiten dürfen und es bis ins Pokalfinale geschafft haben. Das ist etwas Wunderschönes! Das wird ein echtes Highlight! Und danach bleibt uns immer noch genug Zeit, die ganze Saison gebührend und ausgiebig zu feiern.

bundesliga.de: Um das erste Double der Vereinsgeschichte zu gewinnen, müsste der BVB die Bayern zum fünften Mal in Folge schlagen. Das hat noch niemand geschafft - warum ausgerechnet der BVB?

Gündogan: Weil wir alles dafür geben werden! Und weil wir absolut gierig sind, gierig auf diesen Pott! Wir wollen diesen Pokal unbedingt nach Dortmund holen. Entsprechend darf jeder davon ausgehen, dass wir topmotiviert in dieses Spiel gehen werden. Jeder wird an seine Grenzen gehen. Und dann sehe ich keinen Grund, warum wir es nicht auch gewinnen sollten. Wir sind ein echtes Team, eine Einheit. Das zahlt sich immer wieder aus. Vier Mal haben wir jetzt gezeigt, dass wir gegen die Bayern gewinnen können. Warum sollten wir es dann nicht auch ein fünftes Mal tun?

bundesliga.de: Ist es ein Vorteil für den BVB, dass die Bayern eine Woche später noch im Finale der Champions League stehen?

Gündogan: Ich glaube, das wird am Samstag in Berlin keine Rolle spielen. Das DFB-Pokalfinale ist ein einziges Spiel, auf das man sich konzentriert. Und es ist ein Spiel, in dem man einen Titel gewinnen kann. Den wollen auch die Bayern holen, gerade gegen uns. Was danach kommt, steht auf einem anderen Blatt. Es wird die Leistung der Bayern in Berlin nicht beeinflussen.

bundesliga.de: Gehen Sie davon aus, dass Sie im Finale zur Startelf gehören? Es würde auch Ihre Saison krönen, die zu Beginn nicht immer einfach war.

Gündogan: Natürlich möchte ich spielen, das ist mein Anspruch. Ich denke auch, dass meine Chancen so schlecht nicht stehen. Ich bin angekommen in Dortmund, sowohl auf als auch neben dem Platz. Und die letzten Wochen sind für mich sehr gut gelaufen. Aber letztlich entscheidet das der Trainer.

bundesliga.de: Sonst galten die Bayern immer als Favorit, jetzt sieht auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in dem Finale ein Duell auf Augenhöhe. Teilen Sie seine Einschätzung?

Gündogan: Wir sind zum zweiten Mal nacheinander Deutscher Meister geworden. Und wir haben die Bayern vier Mal hintereinander besiegt. Ich glaube, das sagt genug zu diesem Thema. Dem muss man eigentlich nichts mehr hinzufügen.

bundesliga.de: Am Sonntag, dem Tag nach dem Pokalfinale, steigt in Dortmund der große Autokorso quer durch die Stadt, zu dem Hunderttausende erwartet werden. Auch das wird für Sie das erste Mal sein - spüren Sie schon ein bisschen Vorfreude?

Gündogan: Ich freue mich zunächst einmal ganz ehrlich auf dieses Spiel am Samstag. Es ist ein Finale und für viele von uns zugleich das erste Mal, dass wir in so einem Endspiel dabei sind. Alle schwärmen immer von der Atmosphäre in Berlin und von dem besonderen Flair. Jetzt können wir das selbst miterleben, und ich denke, das werden wir so richtig genießen. Und wenn wir dann am Ende den Pott mitnehmen nach Hause, dann würde das sicher auch die Feier am nächsten Tag in Dortmund nochmals krönen.

Das Gespräch führte Dietmar Nolte