Trainer Friedhelm Funkel (r.) wechselte Ioannis Amanatidis gegen Leverkusen vorzeitig aus
Trainer Friedhelm Funkel (r.) wechselte Ioannis Amanatidis gegen Leverkusen vorzeitig aus

"Ab jetzt nur noch Schlüsselspiele"

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Die Situation bei Eintracht Frankfurt ist angespannt. Nach dem 0:2 im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen sind die Hessen das Schlusslicht der Bundesliga.

Allerdings hat das Team schon am Mittwoch im Nachholspiel gegen den Karlsruher SC (ab 18 Uhr im Live-Ticker) die Chance zur Wiedergutmachung nach dem Fehlstart.

Im Interview spricht Ioannis Amanatidis über die Lage, die Qualität seiner Mannschaft und Parallelen zum 1. FC Nürnberg in der vergangenen Saison.

Frage: Wie schwer wiegt die Enttäuschung nach der Niederlage gegen Leverkusen?

Ioannis Amanatidis: Das ist schon hart. Vor allem weil wir uns wieder selbst geschlagen haben. Beim ersten Gegentor sind wir zu zweit und trotzdem provozieren wir einen Elfmeter. Beim zweiten Treffer ist keiner präsent genug, um nach der Torwartabwehr den Ball wegzuschlagen. Leverkusen ist spielerisch sehr stark, da ärgert es einen doppelt, wenn man wegen individueller Fehler verliert.

Frage: Wie erklären Sie sich die fehlende Präsenz?

Amanatidis: Das liegt natürlich auch an unserer momentanen Situation. Wenn man am Tabellenende steht, ist die Mannschaft unter Druck. Und dann fehlt einem noch das Glück.

Frage: Was muss künftig besser werden?

Amanatidis: Das ist schwierig. Die Leidenschaft ist da, der läuferische Einsatz stimmt auch. Aber in entscheidenden Situationen unterlaufen uns immer wieder Fehler. Es ist ja nicht so, als ob uns Gegner wie Hoffenheim und Leverkusen an die Wand gespielt hätten. Die Tore gegen uns fallen fast immer aufgrund unserer eigenen Nachlässigkeiten. Da sind wir einfach zu naiv.

Frage: Fehlt der Mannschaft wegen der vielen Ausfälle auch die Qualität?

Amanatidis: Nein, Qualität ist da, wir erspielen uns Chancen und lassen den Ball auch phasenweise gut laufen. Wir stehen gut und lassen dem Gegner wenig Raum. Jetzt müssen wir nur dringend die individuellen Fehler abstellen und den Gegner nicht mehr zum Toreschießen einladen. Dann gewinnen wir auch wieder Spiele. Aber natürlich stehen der Mannschaft nach der Rückkehr von Korkmaz, mir und Chris auch wieder mehr spielerische Mittel zur Verfügung.

Frage: Drei Punkte aus sieben Spielen. Wie ernst ist die Lage jetzt?

Amanatidis: Die Lage könnte nicht ernster sein. Es ist zwar noch früh in der Saison und es werden noch viele Punkte vergeben, aber fragen sie mal die Nürnberger, wie schnell das geht, dass man da unten nicht mehr rauskommt.

Frage: Sehen Sie Parallelen zur Situation beim 1. FC Nürnberg letzte Saison?

Amanatidis: Auf alle Fälle. Nürnberg hatte auch einen sehr guten Kader und dachte wahrscheinlich nicht im Traum daran abzusteigen. Deswegen kann es nicht früh genug damit losgehen, dass wir wieder Spiele gewinnen.

Frage: Dazu haben Sie in nächster Zeit einige Gelegenheiten. Die Eintracht spielt schon am Mittwoch gegen Karlsruhe. Ein Schlüsselspiel?

Amanatidis: Ab jetzt gibt es erstmal nur noch Schlüsselspiele. Und die gewinnt man nur über den Kampf.

Frage: Was ist das Rezept des Kapitäns, damit ein Sieg gegen Karlsruhe möglich wird?

Amanatidis: Am wichtigsten wird sein, dass wir die individuellen Fehler abstellen. Die Defensive muss wieder ruhiger und sicherer werden. Es ist jetzt auch schon wieder ein halbes Jahr her, dass wir zu Null gespielt haben.

Aus der Commerzbank-Arena berichtet Daniel Dillmann