Zum Rückrundenauftakt spielte Hannover 0:0 - das Team von Mirko Slomka hat mit nun neun Unentschieden ligaweit die meisten auf dem Konto
Zum Rückrundenauftakt spielte Hannover 0:0 - das Team von Mirko Slomka hat mit nun neun Unentschieden ligaweit die meisten auf dem Konto

96 sehnt sich nach einem "Dreier"

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Hannover/Nürnberg - Flutlichtatmosphäre, ein neuer Rasen und zwei Rückkehrer in die Startelf. Die Rahmenbedingungen stimmen, nun muss Hannover 96 auch auf dem Platz nachziehen. Mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg (Fr., ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) können die Niedersachsen bereits am Freitagabend den Abstand zu den internationalen Plätzen verkürzen und die Konkurrenz vor ihren Spielen am Wochenende unter Druck setzen.

"Wir wollen Rang 7 absichern und wieder näher an die "Top-Sechs' rücken. Es wird an uns liegen, unser Spiel durchzubringen und die Nürnberger niederzuringen", gibt daher 96-Coach Mirko Slomka die Marschrichtung aus. Nach zuletzt fünf Unentschieden in Folge und insgesamt acht sieglosen Spielen hat Slomka vor allem einen Wunsch: "Endlich wieder siegen!"

"Remis-Könige" sind genervt

Positiver Nebeneffekt: Die eindrucksvolle Bilanz vor heimischer Kulisse ohne Niederlage in der laufenden Bundesliga-Saison hätte auch weiterhin bestand. Erst vier Mal verloren die "Roten" bisher in dieser Saison, ein Topwert. Allerdings sammelte Hannover auch schon neun Unentschieden, in der Liga ist das unangefochtene Spitze. Die vielen Punkteteilungen nerven Slomka inzwischen doch ein wenig, wenngleich er das 0:0 der Vorwoche bei 1899 Hoffenheim durchaus als Erfolg einordnete.

"Neun Unentschieden sind kein Ruhmesblatt. Generell weiß man selten, ob ein Remis nun gut oder schlecht war. Für uns sind die Unentschieden unbefriedigend, wir wollen Siege einfahren", sagt der 96-Trainer. In die gleiche Kerbe schlägt Jan Schlaudraff: "Neun Unentschieden in 18 Spielen sind eigentlich nicht zu erklären. Dabei versuchen wir immer auf Sieg zu spielen."

Schlaudraff und Pinto wieder dabei

Der Stürmer musste gegen Hoffenheim krankheitsbedingt pausieren, Anfang der Woche kehrte er ins Mannschaftstraining zurück. "Ich lag zwei Tage im Bett. Mittlerweile geht es mir aber wieder deutlich besser. Ich bin guter Dinge für Freitag", bestätigte Schlaudraff, der im Training einen tatendurstigen Eindruck hinterließ. Das Konzept gegen den "Club" umreißt der Angreifer mit klaren Worten: "Wir müssen kompakt stehen, defensiv gut arbeiten und vorne unsere Chancen nutzen."

Einer, der bei der Umsetzung helfen soll, ist Sergio Pinto. Der Mittelfeldmann steht nach überstandener Verletzung ebenfalls wieder zur Verfügung. "Er ist eine wichtige Stütze für unser Spiel. Mit seinen Ballgewinnen und den schnellen Pässen in die Tiefe erhöht er unsere Torgefahr, wir sind im Umschaltverhalten nach vorne stärker, wenn Sergio spielt", hofft Slomka auf eine gelungene Rückkehr des 31-Jährigen.

Noch keine Option für das Nürnberg-Spiel ist dagegen Christian Schulz, für den ein Einsatz nach seinem Muskelfaserriss in der Wade zu früh käme. Auch Henning Hauger und Carlitos arbeiten noch an ihrem Comeback, während Markus Miller auf Grund seiner Blessur am linken Schienbein noch länger fehlen wird. Zudem fehlen Karim Haggui und Didier Ya Konan im Kader, beide sind mit ihren Nationalmannschaften beim Afrika Cup im Einsatz.

Hecking hat Angst ums Frühstück

"Falls wir gewinnen sollten, weiß ich nicht ob ich am Samstag in Hannover noch Brötchen bekommen würde. Aber das Risiko gehe ich gerne ein", scherzte Dieter Hecking. Denn der "Club"-Coach ist in Hannover noch bestens bekannt. Er trainierte die 96er von 2006 bis 2009. Seine Familie lebt noch bei Hannover. Trotz aller Verbundenheit will der Trainer etwas mitnehmen. "Es ist unsere Aufgabe, den Abstand auf Hannover nicht größer werden zu lassen. Die ersten sechs Mannschaften sind weg in der Tabelle, aber der Rest ist richtig eng zusammen", begründete Hecking. Mit einem "Dreier" in Hannover könnten der "Club" sogar mit den Niedersachsen gleichziehen.

"Natürlich ist Hannover eine gute Mannschaft, aber ich denke, dass sie in dieser Saison der Doppelbelastung mit den Europapokalspielen schon etwas Tribut zollen müssen", glaubt Hecking: "Es ist nicht mehr so einfach für sie, wie noch in der letzten Saison. Viele erwarten, dass Hannover wieder da oben reinrutscht. Das erhöht natürlich den Druck auf die Mannschaft."

Feulner in der Startelf

Markus Feulner wird wieder zum Team stoßen - und nicht nur das: "Markus wird in Hannover von Beginn an rechts hinten in der Viererkette auflaufen", verriet Hecking in der obligatorischen Pressekonferenz am Mittwoch. Außerdem haben Mike Frantz und Per Nilsson eine weitere Trainingswoche mitmachen können und sind damit noch besser in Tritt als vor einer Woche. Beide kamen bereits im Heimspiel gegen die Berliner zu Kurzeinsätzen.

Nach wie vor fehlen werden dem "Club" Javier Pinola und Juri Judt, die aber bereits wieder das Training aufgenommen haben. Ebenfalls nicht mit dabei sein wird Timothy Chandler, der noch durch einen Muskelfaserriss ausgebremst wird. Auch für Neuzugang Hanno Balitsch kommt ein Einsatz gegen seinen ehemaligen Verein zu früh. Timm Klose wird ebenfalls nicht dabei sein, er laboriert nach wie vor an einer Muskelverletzung im Oberschenkel.