Der 1. FC Köln feiert den ersten Saisonsieg, der FC Bayern verteidigt mühsam die Tabellenführung und RB Leipzig springt auf Platz zwei - © Getty Images (2) / imago images (1)
Der 1. FC Köln feiert den ersten Saisonsieg, der FC Bayern verteidigt mühsam die Tabellenführung und RB Leipzig springt auf Platz zwei - © Getty Images (2) / imago images (1)
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9. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Der 1. FC Köln feiert den ersten Saisonsieg, der FC Bayern verteidigt mühsam die Tabellenführung und RB Leipzig springt auf Platz zwei - diese Themen stehen am 9. Bundesliga-Spieltag im Fokus.

1) Kurioser Skhiri-Doppelpack bringt Köln den Sieg

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Dass der 1. FC Köln bei Borussia Dortmund gewinnt, kommt selten genug vor. Dass er so gewinnt wie am 9. Spieltag, ist hingegen erst recht ungewöhnlich. Zwei fast genau identische Standardsituationen sorgten für den FC-Sieg bei den im Vorhinein hochfavorisierten Dortmundern. Zweimal schlug Ondrej Duda eine Ecke, zweimal verlängerte Marius Wolf per Kopf und zweimal schoss Ellyes Skhiri am langen Pfosten ein. Thorgan Hazards Anschlusstreffer änderte nichts mehr am Spielausgang.

Die Trainerstimmen zum 9. Spieltag

Die Gisdol-Elf konnte ihre schwarze Serie von 18 Bundesliga-Spielen ohne Sieg tatsächlich in Dortmund beenden, wo Köln seit fast 30 Jahren nicht mehr gewonnen hatte. "Das tut soooooooooo gut!" twitterte der FC nach dem Abpfiff. Und es war allen Akteuren auf Kölner Seite anzumerken, wie groß die Last war, die nach dem Abpfiff von ihren Schultern fiel. Die Spieler lagen sich in den Armen und feierten ihren wichtigen Erfolg. Das Statement, das Salih Özcan kurz darauf abgab, klang dann sogar ein wenig wie eine Kampfansage: "Es war harte Arbeit, aber es zahlt sich aus. Und wir fangen jetzt erst an." Nächste Woche erwartet der FC den VfL Wolfsburg. Ob dann gleich der nächste Sieg der Kölner folgt?

Zum Spielbericht: Köln siegt mit 2:1 beim BVB

2) FC Bayern beweist beim VfB Moral - Tripleteam dreht das Spiel

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Der FC Bayern München hat beim VfB Stuttgart nach einem Rückstand noch gewonnen und damit sogar die Tabellenführung ausgebaut, weil Dauerkonkurrent Dortmund gleichzeitig bei Abstiegskandidat Köln patzte. Nachdem der Außenseiter in Führung gegangen war, trafen der überragende Kingsley Coman nach Assist von Topvorlagengeber Thomas Müller und Toptorjäger Robert Lewandowski - nach Coman-Vorlage - für den Favoriten noch vor der Pause. Zwar kam die Halbzeitführung bei Stuttgartern, deren Matchplan durchaus aufgegangen war, etwas glücklich daher - oder aber eben im Stile einer Spitzenmannschaft, wie es im Fußball-Volksmund doch so gerne heißt.

Im Stile einer Spitzenmannschaft gestaltete das Team von Erfolgstrainer Hansi Flick dann auch den zweiten Durchgang. Die Münchner ließen hinten fast gar nichts mehr zu, machten vorne nicht mehr als nötig. Kurz vor dem Abpfiff sorgte der eingewechselte Douglas Costa - nach Vorbereitung des ebenfalls eingewechselten Leroy Sane - dennoch noch für die Entscheidung.

"Wir wissen, dass wir aktuell keinen Schönheitspreis gewinnen", sagte auch FCB-Coach Flick. "Aber wir liefern Ergebnisse. Man sieht auch bei den anderen Mannschaften, die international gefordert sind, dass das eine oder andere Spiel nicht so wie gewünscht verläuft." Was allerdings so verlaufen ist, wie Flick und seine Mannen sich das wohl vorgestellt haben: drei Punkte, Tabellenplatz eins, auf Kurs Titelverteidigung.

Spielbericht: Spiel gedreht! Bayern gewinnt in Stuttgart

3) Leipzig pirscht sich an Bayern ran

Die Zahlen des Spieltags

"Fußball ist immer Ergebnissport“, stellte Julian Nagelsmann am Samstagnachmittag nüchtern fest. Gerade hatte seine Mannschaft Aufsteiger Arminia Bielefeld mit 2:1 niedergerungen und damit den Sprung auf Platz zwei in der Bundesliga-Tabelle perfekt gemacht. "Es war ein hartes Stück Arbeit – und das unnötigerweise. Spätestens mit dem Elfmeter hätten wir das Spiel entscheiden müssen. So war es bis zum Schluss eine enge Partie", stellte auch Leipzigs Verteidiger Willi Orban fest. Und tatsächlich hatten die Bielefelder den Sachsen ordentlich Paroli geboten.

Dabei war RB Leipzig eigentlich zunächst souverän auf Kurs: Angelino, in den letzten Wochen in bestechender Form, war erneut erfolgreich und sorgte für das 1:0 noch vor dem Pausenpfiff. Nach der Pause erhöhte dann Christopher Nkunku auf 2:0. Dann folgte der Knackpunkt: Alexander Sorloth scheiterte mit einem Elfmeter, Fabian Klos verkürze auf der Gegenseite und es wurde noch einmal spannend.

Schlussendlich brachten die Sachsen den Sieg aber nach Hause – auch das gehört für eine Spitzenmannschaft dazu. "Heute gab es noch zwei, drei Chancen, die wir dringend hätten nutzen müssen. So haben wir es uns unnötig schwer gemacht und dem Gegner Chancen ermöglicht", bemängelte auch Torschütze Angelino, zeigte aber auch den angebrachten Prgamatismus: "Das Wichtigste sind die drei Punkte." Die haben die Sachsen nun sicher und sich damit in Schlagdistanz mit dem FC Bayern gebracht. Am 10. Spieltag kommt es zum Spitzenspiel – Leipzig liegt dann nur noch zwei Punkte hinter dem Tabellenführer.

Angelino trifft für Leipzig gegen Bielefeld - Martin Rose/Getty Images

4) Verkehrte Welt in Berlin vor dem Stadtderby

Zum Auftakt des 10. Bundesliga-Spieltags empfängt Hertha BSC den 1. FC Union Berlin am Freitagabend. Das Stadtderby könnte in dieser Saison kaum unterschiedlicher sein, denn die Köpenicker legten einen starken Saisonstart hin, während die Hertha noch nach ihrer Form sucht. Gegen Eintracht Frankfurt spielte Union eine furiose Partie und führte nach sechs Minuten bereits mit 2:0. Zwar drehten die Hessen das Spiel zwischenzeitlich, aber wieder einmal rettete Max Kruse den Eisernen einen Punkt durch einen sehenswerten Treffer aus der Distanz. "Ich muss meiner Mannschaft einfach ein Kompliment machen. Der Spielverlauf war nicht so, dass wir 2:3 in Rückstand hätten sein müssen. So etwas muss man dann erstmal wegstecken. Die Mannschaft ist ruhig geblieben und hat versucht, spielerische Lösungen zu finden", sagte Urs Fischer nach dem Spiel.

Union Berlin steht mit 16 Punkten derzeit auf dem 6. Tabellenplatz. Die 0:4-Niederlage aus dem letzten Derby im Mai will der Cheftrainer als Motivation nehmen: "Die Überzeugung und die Entschlossenheit müssen größer sein. Wir müssen uns mehr zutrauen, weil auch die Mannschaft Hertha eine gute Qualität hat. Sie haben Geschwindigkeit und Spieler, die den Unterscheid ausmachen können. Es wird wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung brauchen, um am Schluss etwas mitzunehmen", so Fischer.

Bei Hertha BSC läuft es derweil nicht so, wie geplant. Das Team von Bruno Labbadia steht mit acht Punkten auf dem 13. Tabellenplatz und sucht noch nach der richtigen Form in dieser Saison. Im Duell gegen Bayer 04 Leverkusen erkämpften sich die Berliner zwar ein 0:0, treten dadurch aber noch immer auf der Stelle. Dedryck Boyata erklärte nach dem Spiel: "Nach der Partie gegen Dortmund wollten wir hier eine Reaktion zeigen, und wir können eine Menge Positives aus diesem Spiel mitnehmen. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, drei Punkte hätten uns gut getan, aber gegen so einen starken Gegner können wir mit einem Punkt sehr gut leben - gerade auswärts." Auch Torhüter Alexander Schwolow zog ein positives Fazit: "Es ist wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl in das Derby gehen, denn das wird die nächste große Aufgabe für uns."

Ein Derbysieg könnte der Hertha einen wichtigen Motivationsschub geben, der sie positiv auf die kommenden Aufgaben blicken lassen würde.

Max Kruse rettet Union Berlin einen Punkt gegen Frankfurt - Jan Huebner via www.imago-images.de/imago images/Jan Huebner

5) Wolfsburg nach "wilder Partie" immer noch ungeschlagen

Der Freitagabend bot bei der Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SV Werder Bremen allerfeinste Fußballunterhaltung: Führungswechsel, Kuriositäten, einen Platzverweis, insgesamt acht Tore – alles war geboten.  "Das war ein wildes Spiel am heutigen Abend" resümierte Wölfe Coach Oliver Glasner: "5:3-Tore hatten wir gefühlt nach den ersten sechs Spielen." Nach dem letztlich verdienten Sieg seiner Elf gibt es vor allem zwei Erkenntnisse: Wolfsburg kann auch Hurra-Fußball spielen und – noch viel wichtiger - die Mannschaft ist in der Saison 2020/21 einfach nicht zu bezwingen, bleibt auch weiterhin ungeschlagen und nähert sich in der Tabelle langsam, aber sicher der Spitzengruppe an.

Kurios lief der Abend vor allem für zwei Akteure: Wolfsburgs John Brooks traf zunächst zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung, ehe der US-Amerikaner den Ball später zum 3:3 im eigenen Gehäuse versenkte. Aber auch Bremens Kevin Möhwald erlebte eine  Abend, den er so schnell nicht vergessen wird: In der 32. Minute eingewechselt, markierte der Mittelfeldspieler nur wenige Minuten später den Ausgleich zum 2:2, um dann in der 80. Minute mit einer Ampelkarte vom Platz zu fliegen. Spieler des Spiels war indes Wout Weghorst. Der Wolfsburger Mittelstürmer markierte einen Doppelpack und schraubte sein Torekonto auf nunmehr sechs Saisontreffer.