Emotionale Bilder aus Freiburg, Gelsenkirchen und München - © imago / DFL / Getty Images
Emotionale Bilder aus Freiburg, Gelsenkirchen und München - © imago / DFL / Getty Images
bundesliga

9. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

xwhatsappmailcopy-link

Robert Lewandowski schreibt weiter Bundesliga-Geschichte, der SC Freiburg sorgt für den nächsten Paukenschlag und das Revierderby ist umkämpft wie eh und je – die Themen des 9. Spieltags.

1) Schalke verpasst Sieg im 95. Revierderby der Bundesliga

Mit einer bisweilen überragenden Defensiv-Leistung hat sich der FC Schalke 04 im Revierderby gegen Borussia Dortmund am 9. Spieltag einen Punkt erkämpft. Über weite Strecken sah es dabei eher so aus, als würde die Mannschaft von David Wagner die drei Punkte in Gelsenkirchen behalten. Gleich zwei Mal trafen die Knappen in Form von Salif Sane und Suat Serdar Aluminium. Vor allem aber in der Abwehr ließ Schalke die sonst so ballsicheren Dortmunder kaum zur Entfaltung kommen.

Spielbericht: Umkämpftes Remis zwischen Schalke und Dortmund

Und wenn der BVB in der Schlussphase dann doch mal durchkam, meist über Jadon Sancho, war immer noch der überragende Torwart Alexander Nübel zur Stelle. "Wir hatten die größeren Chancen, auch mehr Chancen", sagte S04-Coach David Wagner.  "Wir sind einverstanden mit der Leistung, es ist ein weiterer Schritt, aber wir sind auch ein bisschen enttäuscht, weil wir das Spiel nicht gewonnen haben." Sein gegenüber Lucien Favre urteilte: "In der ersten Hälfte konnten wir mit dem 0:0 zufrieden sein. Die zweite Halbzeit war viel besser, nach 55, 60 Minuten haben wir endlich Fußball gespielt und Torchancen kreiert." Dennoch hält Dortmund weiterhin Anschluss an die Spitze und der wohl größte Rivale aus München hat trotz des 2:1-Sieges gegen den 1. FC Union Berlin nur zwei Punkte Vorsprung.

Alexander Nübel im Interview: "Wir waren besser"

Marco Reus im Interview: "Wir müssen das Glück erzwingen"

2) Lewandowski weiter auf Rekordjagd

In dieser Saison vergeht kaum kein Spieltag ohne einen neuen Rekord von Robert Lewandowski: Beim 2:1-Sieg des FC Bayern München gegen den tapferen Aufsteiger 1. FC Union Berlin traf der Top-Stürmer zum 2:0 und damit netzte der Pole an jedem der ersten neun Spieltage ein - dies gelang zuvor keinem anderen Angreifer der Bundesliga-Historie! Pierre-Emerick Aubameyang hatte 2015/16 an den ersten acht Spieltagen jeweils mindestens ein Mal getroffen.

Lewandowskis Rekorde und Bestmarken

Lewandowski steht nun bei 13 Treffern in neun Spielen - alle 59 Minuten trifft der Pole im Schnitt. "Mich freuen die Rekorde, aber ich fokussiere mich nicht auf solche Sachen, sondern auf meinen Fußball, mein Training und die sportlichen Sachen." Der Ausnahmestürmer hat in den letzten 13 (!) Pflichtspielen des FC Bayern in allen Wettbewerben immer mindestens ein Tor erzielt (insgesamt 19), eine solche Serie gab es in der ruhmreichen Bayern-Historie zuletzt 1969/70 als Gerd Müller wettbewerbsübergreifend in 15 Partien in Serie traf. Diesen Rekord sowie die scheinbar ewige Bestmarke des "Bombers", 40 Tore in einer Bundesliga-Saison, könnte der Pole in dieser Saison auch noch knacken.

Robert Lewandowski jagt Gerd Müller

Robert Lewandowski trifft zum 2:0 gegen den 1. FC Union Berlin - imago images/MIS

3) Der SC Freiburg erkämpft sich den nächsten Erfolg

Nach dem Abpfiff blickte man in erschöpfte, aber auch erleichterte Freiburger Gesichter: Der Sport-Club erkämpfte sich gegen RB Leipzig ein 2:1 und feierte den fünften Saisonsieg. Dadurch sprangen die Breisgauer am Samstagnachmittag sogar zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz. Wenngleich es über das gesamte Spiel eigentlich kaum so aussah, als würde der SC Freiburg als Sieger vom Platz gehen. Aber Christian Streich bewies wieder das richtige Händchen und fand wohl auch die passende Motivation. Denn mit Vincenzo Grifo kam Schwung in die anfangs eher zähe Partie: Der 26-jährige Mittelfeldspieler wurde bereits in der 34. Minute für Bundesliga-Debütant Lino Tempelmann eingewechselt und drehte direkt auf. Neben den meisten Torschussvorlagen (fünf) bereitete er auch das wichtige 2:0 durch Petersen vor.

Spielbericht: Freiburg ringt RB Leipzig nieder

Der Freiburger Stürmer erzielte sein 22. Jokertor und überholte damit Claudio Pizarro in der Rangliste der besten Torschützen nach Einwechslung. Gegen Freiburgs Effektivität fand Leipzig kaum eine Antwort. Der späte Anschlusstreffer durch Klostermann machte es zwar noch mal spannend, eine geschlossene Mannschaftsleistung, mit der der SC Freiburg schon in den letzten Spielen glänzte, war der Schlüssel zum Erfolg. Trainer Christian Streich fand nach dem Spiel die passenden Worte: "Lucas Höler hatte ab der 75. Minute Krämpfe, eroberte aber überragend drei bis vier Bälle in der Schlussphase. Das war symptomatisch."

Der Führungstreffer von Freiburg gegen Leipzig: Höfler netzt ein - imago images/Jan Huebner

4) Paderborn feiert Sieg Nummer eins

Aufsteiger SC Paderborn 07 hat erstmals in dieser Bundesliga-Saison gewonnen. Gegen Düsseldorf setzten sich die Ostwestfalen 2:0 durch, schufen damit Anschluss an die Konkurrenz im Tabellenkeller. Offensivneuzugang Abdelhamid Sabiri mit einem Traumtor aus der Distanz und Innenverteidiger Sebastian Schonlau erzielten die Tore für Paderborn, das damit drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer hat. "Ich freue mich einfach", sagte SCP-Trainer Steffen Baumgart im Anschluss an den ersten Bundesliga-Sieg dieser Spielzeit. "Leidenschaft und Mentalität haben uns nach vorne getragen."

Spielbericht: Paderborn besiegt Düsseldorf

Baumgart weiß aber auch: "Wir haben vier Punkte und sind immer noch auf Platz 18." Bereits am Freitag geht es für seine Mannen weiter, dann steht das Auswärtsspiel in Hoffenheim auf dem Programm. Zu Hause treffen die Paderborner am darauffolgenden Wochenende auf Augsburg, einen Konkurrenten im unteren Tabellendrittel – wie Düsseldorf.

"Das ist Wahnsinn": Sabiri und Schonlau erlösen den SC Paderborn

Riesenjubel bei den Spielern des SC Paderborn - Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images

5) Gladbach verteidigt die Tabellenführung

Borussia Mönchengladbach hat im letzten Spiel des 9. Spieltags mit einem 4:2-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt die Tabellenführung verteidigt. Marcus Thuram, Oscar Wendt, Nico Elvedi und Denis Zakaria trafen für die Fohlenelf, Danny da Costa und Martin Hinteregger erzielten die Frankfurter Tore. Gladbach ist damit den dritten Spieltag in Folge Tabellenführer der Bundesliga. Zuletzt war das der Elf vom Niederrhein in der Saison 1976/77 gelungen. Das war auch die Spielzeit, in der die Borussia zum bislang letzten Mal den Meistertitel feiern durfte.

Spielbericht: Spektakel bei Gladbach gegen Frankfurt

Der Kampf um die Spitzenplätze bleibt auch nach diesem Wochenende weiter extrem eng. Tabellenführer Gladbach hat 19 Punkte auf dem Konto, der Vorsprung auf den Tabellenzehnten TSG Hoffenheim beträgt allerdings gerade einmal fünf Zähler.

Gladbachs Marcus Thuram schießt gegen Frankfurt zum 1:0 ein - imago images/Jan Huebner