Haaland knipst bei der Rückkehr, Bayern zaubert im Spitzenspiel - © imago/Getty/DFL
Haaland knipst bei der Rückkehr, Bayern zaubert im Spitzenspiel - © imago/Getty/DFL
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8. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Der FC Bayern München zaubert im Spitzenspiel, Erling Haaland knipst wieder für Borussia Dortmund, der SC Freiburg bleibt auch im neuen Stadion weiter ungeschlagen - die Themen des Bundesliga-Wochenendes.

1) Brutale Bayern im Spitzenspiel

Geht es noch dominanter? Im Spitzenspiel um die Tabellenführung der Bundesliga hat der FC Bayern München bei Bayer 04 Leverkusen gleich fünf Ausrufezeichen gesetzt. Schon nach 37 Minuten stand es 5:0 für den deutschen Rekordmeister. Zwischen der 30. und 37. Minute fielen vier der fünf Treffer. Am Ende stand ein 5:1-Erfolg, den Robert Lewandowski, Serge Gnabry (beide mit Doppelpack) sowie Thomas Müller herausschossen. Patrik Schick erzielte nach dem Seitenwechsel den Ehrentreffer für die Werkself.

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"Die erste Halbzeit war brutal", musste Leverkusenes Trainer Gerardo Seoane nach dem Abpfiff bekennen. Bayern-Coach Julian Nagelsmann lobte seine Mannschaft derweil für ein "beeindruckendes Spiel". Die insgesamt 27 Torschüsse waren für die Bayern in dieser Saison ein neuer Bestwert. Nagelsmann führte aus: "Wir hatten sehr viele Abschlusssituationen in sensationellen Räumen. Zu dritt zu eröffnen war heute die richtige Entscheidung. Wir hatten sehr gut herausgespielte Tore und gute Standardsituationen. Wir sind sehr zufrieden."

Das können die Bayern auch sein. Nach acht Spieltagen führen sie die Tabelle mit 19 Punkten an und fahren nun mit mächtig Rückenwind nach Lissabon, wo am Mittwochabend das nächste Gruppenspiel der Champions League bei Benfica ansteht.

2) BVB bleibt Heimmacht - Haaland gleich voll da

Vor dem Topspiel zwischen Leverkusen und Bayern am Sonntag hatte Borussia Dortmund den Druck auf das Spitzenduo zunächst erhöht und war mit einem 3:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag zwischenzeitlich auf den ersten Tabellenplatz geklettert. Vor 63.812 Zuschauer – mehr hatte es zuletzt am 8. März 2020 gegeben – konnte der BVB seine Heimmacht-Stellung weiter ausbauen. Im eigenen Stadion hat die Mannschaft von Marco Rose ligaweit als einzige eine noch makellose Bilanz. Dennoch gab es auch einen kleinen Schönheitsfehler: Mit dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer des Mainzers Jonathan Burkardt kassierte der BVB im saisonübergreifend elften Bundesliga-Spiel in Folge mindestens ein Gegentor - das ist die längste aktuelle Serie aller Bundesligisten.

Haaland liefert direkt wieder

Aber wen interessiert das schon, wenn man einen Erling Haaland im Sturm hat? Noch bis eine Stunde vor Spielbeginn war völlig unklar, ob der Norweger, der mit muskulären Problemen die letzten beiden Spiele passen musste, würde auflaufen können. Das Fazit: Haaland spielte volle 90 Minuten durch, schraubte mit einem Doppelpack sein Torekonto in dieser Saison auf nunmehr neun und markierte im 49. Bundesliga-Spiel sein 49. Tor. "Der hat uns einfach gefehlt, er bindet immer zwei, drei Spieler und macht dann zwei Tore. Dafür haben wir ihn verpflichtet", sagte Marco Reus, der mit seinem fulminanten Schuss in der 3. Minute den BVB auf die Siegerstraße gebracht hatte und dabei selbst ein wenig Geschichte schrieb: Der Dortmunder Kapitän erzielte sein 137. Bundesliga-Tor und zog mit Uwe Seeler auf Platz 19 der ewigen Torschützenliste gleich.

3) Wölfe beißen sich an effizienten Eisernen die Zähne aus

Der 1. FC Union Berlin grüßt schon wieder von den Europa-League-Plätzen. Durch einen 2:0-Heimsieg gegen den Champions-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg tauschen die Köpenicker mit den Niedersachsen die Plätze und springen von Platz von sechs auf fünf. Die Mannen von Urs Fischer erarbeiteten sich diesen Sieg, liefen fast acht Kilometer mehr als Wolfsburg, gewannen mehr Zweikämpfe und schlugen in Hälfte zwei eiskalt zu. Genauer gesagt taten dies Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker. VfL-Keeper Koen Casteels musste sich ärgern. Zweimal war er dran, der Treffer von Becker war womöglich sogar haltbar.

Taiwo Awoniyi: Die Lebensversicherung des 1. FC Union Berlin

So stand am Ende ein 2:0-Heimsieg für die Köpenicker, der angesichts des Torschussverhältnisses (13:9 für die Wölfe) für die Gäste mehr als ärgerlich ist. Wolfsburg wirkte über große Strecken des Spiels dominant, scheiterte aber entweder am Pfosten (Lukebakio-Chance) oder Andreas Luthe im Tor des FCU. "Wenn ihr nicht wollt, dann schlagen wir eben zu", werden sich die Berliner vermutlich gedacht haben. Effizienz und Geduld waren am Samstagnachmittag der Schlüssel zum Sieg. 2:0-Torschütze Becker brachte es auf den Punkt: "Als Team machen wir im Spiel immer viele Meter. Wir sind defensiv stark und das war wieder ein Spiel, in dem wir geduldig sein mussten. Wir mussten an unsere Chancen glauben. Wolfsburg hat sich zwar viele Möglichkeiten erspielt, aber als das zweite Tor fiel, war es vorbei."

Union hat einmal mehr bewiesen, dass es im Stadion An der Alten Försterei schwer zu bespielen ist. Zuhause haben die Köpenicker mit Gladbach (2:1) und Wolfsburg bereits zwei Hochkaräter niedergerungen und obendrein kein Spiel verloren. "Die Mannschaft hat es den Wolfsburgern über 90 Minuten sehr schwer gemacht. Wir waren sehr effizient und hatten natürlich auch in der ein oder anderen Aktion das nötige Wettkampfglück, dasdu gegen so einen Gegner auch brauchst", analysierte der Cheftrainer die Leistung seines Teams. Unter Fischer sind die Hauptstädter ein gestandener Bundesligist geworden, mit dem auch in dieser Saison definitiv zu rechnen ist.

4) Der SC bleibt auch in seinem neuen Stadion ungeschlagen

Dem SC Freiburg ist beim 1:1 (0:1) gegen RB Leipzig im ersten Bundesliga-Spiel in seiner neuen Arena ein guter Einstand gelungen. Die Breisgauer waren zwar in Rückstand geraten, zeigten anschließend aber eine beeindruckende "Jetzt erst recht"-Mentalität. Der munter aufspielende Wooyeong Jeong hatte im zweiten Durchgang den verdienten Ausgleich besorgt und auch danach ließen die Freiburger nicht nach.

Sogar ein Heimsieg wäre gegen den Vizemeister in Ordnung gegangen, scheiterten Lucas Höler und Nicolas Höfler in der Schlussphase doch nur knapp - Höler fand mit einem wuchtigen Kopfball in RBL-Torwart Peter Gulacsi seinen Meister, Höfler lediglich im Innenpfosten. "In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft ein herausragendes Spiel gemacht gegen so einen Gegner", sagte auch Trainerikone Christian Streich. "Deshalb waren die Zuschauer auch begeistert."

Der SC könnte sich über den Punkt nach einem so starken Auftritt also gar ein bisschen ärgern. Das müssen die Badener jedoch nicht, zeigten sie in der zu diesem Zeitpunkt besten Saison ihrer Vereinsgeschichte doch eine ihrer besten Leistungen der noch jungen Spielzeit.

5) Hoffenheim stoppt Überraschungsteam Köln

Der Lauf des 1. FC Köln ist beendet. Die Kölner, eines der großen Überraschungsteams dieser Saison, hatten an den ersten sieben Spieltagen nur einmal verloren (gegen Bayern am 2. Spieltag), am 8. Spieltag nun kassierte die Elf von Steffen Baumgart den ersten herben Dämpfer der Saison. Eine furios aufspielende TSG Hoffenheim gewann zuhause klar und deutlich 5:0 gegen den FC. Die Kraichgauer führten damit ihrerseits eine Serie fort: Hoffenheim hat die letzten sieben Spiele gegen Köln alle gewonnen; das ist die historisch längste Duell-Siegesserie der TSG in der Bundesliga.

Ihlas Bebou hatte den Erfolg mit seinen Toren zum 1:0 und 2:0 eingeleitet. Dass der Angreifer während der Länderspielpause Vater geworden war, habe ihn beflügelt, sagte er nach dem Spiel: "Die Geburt meines Sohnes hat mir nochmal einen extra Schub gegeben. Meine Tore widme ich ihm. Wir müssen jetzt noch konstanter werden. Wenn wir diese Gier zeigen, werden wir noch einige Punkte holen."

Und auch TSG-Trainer Sebastian Hoeneß war rundum zufrieden mit diesem Spiel: "Es war von der ersten bis zur letzten Sekunde eine gute Teamleistung. Die Jungs hatten viel positive Energie auf dem Platz. Die Grundtugenden des Fußballs haben gestimmt. Das ist die Basis."