DFB-Präsident Theo Zwanziger kondoliert Teresa Enke. Links Hannovers Clubpräsident Martin Kind
DFB-Präsident Theo Zwanziger kondoliert Teresa Enke. Links Hannovers Clubpräsident Martin Kind

35.000 bei Trauermarsch für Enke

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Etwa 35.000 Menschen haben bei einem Trauermarsch in Hannover Nationaltorhüter Robert Enke gedacht. Die riesige Trauergemeinde marschierte vom Kröpcke-Platz in der Innenstadt bis zum Nordeingang der AWD-Arena. Dort lagen 18 Kondolenzbücher aus.

Zuvor hatte es einen Trauerandacht in der Marktkirche im Zentrum der niedersächsischen Landeshauptstadt gegeben. Margot Käßmann, die Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, die am 28. Oktober zur Ratvorsitzenden der Evangelischen Kirche (EKD) gewählt worden war, hielt die Andacht.

Zahlreiche Prominente anwesend

Zu einer bewegenden Szene in der rund halbstündigen Andacht kam es, als Robert Enkes Witwe Teresa sekundenlang in den Armen von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack verweilte. Eine ruhige Atmösphäre in der mit rund 1.000 Menschen überfüllten Kirche bildete den würdigen Rahmen für die beiden Trauernden.

Der Andacht wohnten neben Michael Ballack auch DFB-Präsident Theo Zwanziger, Teammanager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw bei. Auch die Mannschaft von Hannover 96 sowie deren Präsident Martin Kind waren anwesend.

Trauerzug ins WM-Stadion

Schon eine Stunde vor Beginn hatte sich vor der Kirche eine lange Schlange mit Trauernden gebildet. Unmittelbar nach der Andacht führte ein von den Fans organisierter Trauerzug vom Stadtzentrum ins Hannoveraner WM-Stadion.

Die Arena war am Tag nach dem tragischen Freitod zur Pilgerstätte für Hunderte von Trauernden geworden. Vor der Geschäftsstelle des Bundesligisten Hannover 96 hatten sich vor den ausliegenden Kondolenzbüchern lange Schlangen von Menschen gebildet, die Abschied vom deutschen Nationaltorwart nehmen wollten.

Dutzende von 96-Schals, Trikots und Fahnen wurden im Gedenken an Enke vor der AWD-Arena ausgebreitet. Bereits in den ersten Stunden nach dem Bekanntwerden seines Selbstmords am Dienstagabend hatten zahlreiche Fußballanhänger im Gedenken an den gebürtigen Jenaer Kerzen angezündet und Blumen sowie Schals und Fotos von ihrem Fußball-Idol niedergelegt. Viele Menschen hatten bei der Trauer um den verstorbenen Torhüter Tränen in den Augen.