Duda lässt Köln hoffen, Mainz als Party-Crasher der Bayern, der BVB ist wieder dran - © IMAGO / Poolfoto und IMAGO / regios24
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31. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Der 1. FC Köln schlägt auch den FC Augsburg, der 1. FSV Mainz 05 wird zum Party-Crasher für Bayern München und Borussia Dortmund ist wieder an Platz vier dran - die Themen des 31. Bundesliga-Spieltags.

1) Mainzer Party-Crasher feiern Big-Point gegen den Rekordmeister

Nichts war's mit der bayrischen Meisterfeier in der Karnevalshochburg! Mit einem Sieg beim 1. FSV Mainz 05 hätte sich der FC Bayern vorzeitig zum Meister krönen können. Doch das Team von Bo Svensson sorgte für die Überraschung des Spieltags und schlug den Rekordmeister hochverdient mit 2:1. Bayerns Chance war dabei Mainz' Motivation: "Wir haben uns vorgenommen, dass sie nicht hier Meister werden," sagte Keeper Robin Zentner nach dem Spiel.

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Mit einer über 90 Minuten leidenschaftlichen Vorstellung verdienten sich die 05er einen im Abstiegskampf ganz wichtigen Dreier. Nach den Toren von Jonathan Burkardt und Robin Quaison im ersten Durchgang brachte das Team gewissermaßen zu Ende, was es im Hinrundenduell in München begonnen hatte. Damals hatte der Rekordmeister nach 0:2-Rückstand zur Pause aufgedreht und noch mit 5:2 gewonnen. Dazu kam es diesmal nicht, weil Mainz den Münchner Stars auch nach dem Seitenwechsel konsequent auf den Füßen stand und insgesamt nur vier Schüsse auf Zentners Kasten zuließ. Dass der letzte davon reinging, hatte keinerlei Auswirkungen: Die Punkte aber blieben in Mainz.

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Durch den Dreier liegt der FSV vorerst fünf Punkte vor dem Relegationsplatz. Eine gute Ausgangsposition, vor allem angesichts des harten Restprogramms: Nach dem Nachholspiel gegen die Hertha am 3. Mai muss Mainz an den letzten drei Spieltagen mit Frankfurt, Dortmund und Wolfsburg gegen die drei Mannschaften ran, die um den Einzug in die Champions League streiten. Der Sieg gegen den Tabellenführer macht Svensson und Co. aber berechtigten Mut für den Endspurt..

2) Rückkehrer Lewandowski jagt weiter den Rekord

Für den FC Bayern München gab es bei der Niederlage immerhin einen Lichtblick: Robert Lewandowski feierte nach vier Wochen Pause sein Comeback und stand direkt in der Startelf beim FCB. "Er ist gut drauf und schon ganz gut in Form", begründete Hansi Flick vor der Partie die Aufstellung des aktuellen Weltfußballers.

Der 32-Jährige gab die meisten Torschüsse seiner Mannschaft ab (drei) und traf zudem noch zum Anschluss für den Rekordmeister: Stark, wie der Pole die Kopfballrückgabe von Alexander Hack antizipierte, abfing und eiskalt unten rechts einschob. Lewandowski steht nun bei 36 Treffer in dieser Saison - er jagt weiter den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller. 36 Tore in einer Saison: Das ist der neue persönliche Bestwert für "Lewy", mehr Treffer hatte noch kein ausländischer Stürmer in der Bundesliga.

Als der "Bomber der Nation" in seiner Rekord-Saison 1971/72 die 40-Tore-Marke knackte, hatte Müller 37 Treffer nach 31 Spieltagen auf seinem Konto. Die kommenden Gegner der Bayern sind Gladbach, Freiburg und Augsburg. In der Hinrunde erzielte Lewandowski jeweils ein Tor gegen diese drei Kontrahenten. Lewandowskis Jagd nach dem nächsten Rekord - sie bleibt weiterhin spannend.

3) Dortmund gewinnt "Finale" in Wolfsburg

Auf die Frage, warum der VfL Wolfsburg das Spiel gegen Borussia Dortmund verloren habe, entgegnete Oliver Glasner nur: "Wegen Erling Haaland". Der Trainer der Niedersachsen hatte allein den Norweger verantwortlich gemacht für den 2:0-Sieg der Schwarz-Gelben, die sich durch den Sieg ein ganzes Stück näher an die Champions-League-Ränge gepirscht haben. Zwei Punkte Rückstand sind es noch auf die Wölfe, und auch Eintracht Frankfurt könnte der BVB nach der 1:3-Niederlage der Hessen bei Bayer 04 Leverkusen am kommenden Spieltag überholen.

Der Sieg in Wolfsburg war ein Big Point, für den die Mannschaft von Trainer Edin Terzic hart gearbeitet hatte. Zum einen, weil die Wölfe über die zweitbeste Defensive der Bundesliga verfügen. Zum anderen, weil Mittelfeldspieler Jude Bellingham in der 59. Minute Gelb-Rot gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Dortmunder mit 1:0, während die Gastgeber am Ausgleich arbeiteten. Ein Geniestreich von Mahmoud Dahoud aber ermöglichte Haaland dessen zweiten Treffer. "Erling war heute der Spieler, der das Spiel entschieden hat. Aber er hat den Ball nicht alleine erobert, das haben wir als Team gemacht", stellte Terzic nach der Partie klar.

Aus eigener Kraft kann der BVB die Qualifikation für die Champions League nicht mehr schaffen. Leipzig, Mainz und Leverkusen sind die Gegner an den letzten Spieltagen in dieser Saison - kein einfaches Programm. Doch mit einer Leistung wie in Wolfsburg könnte die Terzic-Elf zumindest den so wichtigen Eigenanteil zum möglichen Erreichen des großen Ziels beisteuern.

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4) "Köln lebt": FC dank Duda wieder in Schlagdistanz

Vor einer Woche war der 1. FC Köln noch am Boden zerstört: Eine 0:3-Niederlage beim rheinischen Rivalen aus Leverkusen hatte das Debüt des neuen alten Trainers Friedhelm Funkel vermasselt, die "Geißböcke" mussten die Konkurrenz im Abstiegskampf ziehen lassen. Zwei Spiele später sind die Rheinländer wieder mittendrin im Rennen um den Klassenerhalt: Auf das sensationelle 2:1 gegen Leipzig ließ das Funkel-Team ein 3:2 (3:0) beim FC Augsburg folgen, ist durch die kleine Siegesserie auf den Relegationsrang gesprungen und hat nun wieder Tuchfühlung zu den vor ihr liegenden Clubs aufgenommen.

Zu verdanken haben die Kölner den jüngsten Erfolg vor allem ihrem überragenden Spielmacher: Ondrej Duda schoss den FC in Augsburg mit einem Traumtor früh in Führung (8.), leitete dann das 2:0 durch Florian Kainz (23.) ein und veredelte einen kölschen Konter, den er mit einem Ballgewinn im Mittelfeld initiiert hatte, durch einen wuchtigen Abschluss zum dritten Treffer der Gäste (33.). "Ich bin glücklich über die erste Halbzeit, das war unglaublich. Wir haben wirklich guten Fußball gespielt", geriet der Doppeltorschütze geradezu ins Schwärmen über den Auftritt der Kölner in den ersten 45 Minuten, fügte jedoch direkt an: "Wir müssen aus der zweiten Halbzeit lernen. Es kann nicht sein, dass es dann nach 65 Minuten 2:3 steht", attestierte Duda sich und seinen Kollegen eine gewisse Nervosität angesichts der Entwicklung der Dinge auf dem Platz.

Denn nach dem Seitenwechsel begann das große Zittern beim FC, nach den Gegentreffern von Gumny und Vargas war der komfortable Vorsprung fast dahin. Doch das Funkel-Team brachte mit etwas Glück und großer Leidenschaft das 3:2 über die Zeit. "Wir freuen uns über den Sieg, aber es gibt noch keinen Grund zum Feiern, denn wir sind noch lange nicht durch. Wir stehen nicht im Mittelfeld der Tabelle, wir sind nicht gesichert", ordnete Duda den eminent wichtigen Auswärtserfolg (der erste Kölner Bundesliga-Sieg in Augsburg überhaupt) direkt richtig ein. Doch mit nun 29 Punkten sind die "Geißböcke" wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Und mit einem Duda in dieser Galaverfassung kann der FC den anstehenden drei Aufgaben optimistisch entgegenblicken.

5) Der spannende Kampf um den Aufstieg

„Wir werden bis zum letzten Spieltag alles geben. Entscheidend ist, dass wir die Reaktion von heute mit in den Volkspark nehmen“, sagte Daniel Thioune, der Coach des Hamburger SV nach dem spät errungenen Punkt beim 1:1 gegen Regensburg. Die Hanseaten sind weiterhin Dritter in der 2. Bundesliga (51 Zähler aus 30 Spielen) und konnten den Rückstand auf die SpVgg Greuther Fürth (54 aus 30 Spielen) etwas reduzieren. Am Donnerstag sind die Rothosen mit dem Nachholspiel vom 30. Spieltag gegen den Karlsruher SC gefordert. Fürth trifft bereits am Mittwoch auf den SV Sandhausen.

Das Restprogramm der 2. Bundesliga

Der HSV und die Franken spüren den Atem von Holstein Kiel im Nacken: Die "Störche" überzeugten nach zweiwöchiger Quarantäne-Pause mit einem 3:1-Erfolg in Osnabrück und sind nun wieder Vierter (49) - zudem hat das Team von Ole Werner drei Spiele weniger als Hamburg und Fürth. Am Dienstag steht für die Kieler das Nachholspiel in Nürnberg an - mit einem Sieg würde es auf den Relegationsrang gehen. Das größte Spiel der Vereinsgeschichte steht aber kommenden Samstag an: Kiel ist zu Gast beim BVB, das erste Pokal-Halbfinale der Vereinsgeschichte steht an. Neben den "Störchen" sitzen auch Fortuna Düsseldorf (49 Punkte, 30 Spiele) und Heidenheim (48, 31 Spiele) auf der Lauer.

Mit etwas weniger Druck kann der VfL Bochum 1848 agieren: Die Mannschaft von Thomas Reis thront an der Spitze, hat nach 30 Spielen starke 60 Punkte auf dem Konto. "Klar könnte die gute Ausgangslage Kräfte oder zusätzliche Prozente freisetzen. Es darf aber nicht in Überheblichkeit ausarten, denn wir sind noch nicht am Ziel", sagte Coach Reis. "Wir wollen erstmal in Darmstadt bestehen, das können wir nämlich beeinflussen. Nachher kann man immer auf die Tabelle gucken." Mit einem Sieg gegen die "Lilien" könnte der VfL am Montag einen großen Schritt Richtung Bundesliga machen.