Leipzig, Bayern und Hertha fahren wichtige Siege ein - © Thomas Niedermueller/Sebastian Widmann/Getty Images, Tilo Wiedensohler/imago images
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24. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Lewandowski entscheidet epischen Klassiker, Leipzig macht Dampf im Titelrennen und Hertha beendet die Sieglosserie. Die Themen des 24. Bundesliga-Spieltags.

1) Bayern behauptet Platz 1 durch epischen Sieg im Klassiker

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Nicht erst seit seinem Doppelpack nach neun Minuten im Klassiker gegen den FC Bayern zweifelt keiner mehr an dem außergewöhnlichen Talent von Erling Haaland. Dass der Super-Knipser von Borussia Dortmund auch über hellseherische Fähigkeiten verfügt, überrascht dann aber doch. Vor kurzem hatte Haaland über Vergleiche mit Robert Lewandowski gesagt: "Wenn ich ein Tor schieße, denke ich immer: Eins mehr, um ihn einzuholen. Aber dann schießt er einfach noch einen Hattrick, als wäre es das Normalste auf der Welt" - exakt so geschehen beim 4:2 am Samstagabend in der Allianz Arena.

Schon 31 Tore: Lewandowski jagt ewigen Rekord

Lewandowski übertrumpfte seinen Verfolger in der Torschützenliste mit einem Hattrick, drehte das Spiel quasi im Alleingang - und legte den Fokus nach dem Spiel wie selbstverständlich auf den mannschaftlichen Erfolg. Den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller, zu dem ihm jetzt nur noch neun Tore fehlen, habe er "noch nicht im Kopf." Schließlich steht dem Serienmeister das engste Titelrennen seit Jahren ins Haus. Bei Anpfiff in München hatte sich RB Leipzig durch den 3:0-Sieg in Freiburg an die Tabellenspitze geschoben. Nach dem Comeback-Sieg gegen die Borussia hat der FCB wieder zwei Punkte Vorsprung.

4:2 gegen Dortmund - der "Klassiker" zum Nachlesen im Liveticker

"Leipzig ist sehr stabil und spielt guten Fußball. Sie sind verdient oben mit dran, haben eine gute Einstellung und tolle Idee," lobte Hansi Flick den Konkurrenten nach dem Spiel. "Das ist spannend für die Bundesliga." Den vorläufigen Höhepunkt des Nervenkitzels verspricht das direkte Duell in einem Monat, dann reist das Flick-Team nach Leipzig. Und wird auf eine weitere Sternstunde von Robert Lewandowski hoffen.

2) Leipzig siegt weiter und bleibt im Titelrennen

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"Wir haben das heute sehr gut gemacht", lobte Markus Krösche, Sportdirektor von RB Leipzig, die Mannschaft, die beim Sport-Club Freiburg mit 3:0 gewinnen konnte. "Gegen einen tief stehenden Gegner haben wir die Ruhe bewahrt und", was Krösche besonders hervorhob, "drei schöne Tore erzielt." Die überragenden Akteure der Sachsen im Breisgau waren Christopher Nkunku und Alexander Sörloth, die jeweils mit einem Tor und einer Vorlage glänzten. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Emil Forsberg mit einem ebenso sehenswerten wie platzierten Abschluss.

Drei Tore, drei verschiedene Torschützen: Leipzig agiert in der Offensive äußerst variabel in dieser Saison. Es gab schon 15 verschiedene Torschützen in der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann. Top-Torjäger der Sachsen ist Nkunku mit sechs Treffern. Vier davon erzielte der 23 Jahre alte Franzose in den vergangenen sechs Spielen in der Bundesliga. Genau diese sechs Spiele hat Leipzig nun in Serie gewonnen, mit einem Torverhältnis von 17:3.

Mit 53 Zählern stehen die Sachsen weiterhin mitten im Titelkampf der Bundesliga. Und das könnte in nächster Zeit auch so bleiben. "Wir spielen in den letzten Wochen einen sehr guten Fußball. Und das trotz des Drei-Tage-Rhythmus", sagte Krösche. "Es scheint, als würde derzeit alles gut funktionieren." Genau so scheint es. Gegen Liverpool am Mittwoch und am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt gilt es, dies weiter zu bestätigen.

3) Trotz Blitzstart im Klassiker: BVB muss späte Niederlage gegen FCB hinnehmen

Neun Minuten waren in der Allianz Arena gerade mal gespielt, da führte Borussia Dortmund 2:0 gegen den FC Bayern München (2./9.). Die Schwarz-Gelben legten los wie die Feuerwehr. Sturm-Rakete Erling Haaland netzte mit seinen Profi-Toren 99 und 100 doppelt, der Rekordmeister schien verwundbar in der Defensive. Doch der Doppelpack des Norwegers reichte nicht, Bayern glich noch vor der Pause aus und gewann am Ende mit 4:2. Dem BVB fehlte in Durchgang zwei die Entlastung, was auch an der Auswechslung des norwegischen Topstürmers gelegen haben könnte (60.). Die Ferse bereitete Haaland Probleme. BVB-Cheftrainer Edin Terzic berichtete, dass es sich hierbei um eine reine Vorsichtsmaßnahme handelte: "Erling hat schon signalisiert, dass der Schlag, den er abbekommen hat, kein großes Problem sein wird." In der Champions-League gegen Sevilla soll er wohl schon wieder auf Torejagd gehen.

In Anbetracht der Tatsache, dass der BVB neben Haalands Auswechslung auch das Fehlen von Jadon Sancho (Oberschenkelprobleme), Raphael Guerreiro (Wadenprobleme) und Giovanni Reyna zu beklagen hatte, lieferte er eine mehr als ordentliche Vorstellung im deutschen El Clasico ab. Nach zuvor drei deutlichen Auswärtsniederlagen (0:4 ; 0:5 ; 0:6) in München war es in jedem Fall ein stabilerer Auftritt, bei dem am Ende die noch größere individuelle Klasse des FCB den Unterschied machte. Emre Can analysierte die Niederlage wie folgt: "Es war insgesamt nicht gut genug heute. Wir haben gut angefangen, dann aber nicht mehr versucht, Fußball zu spielen. Bayern hat es dann sehr gut gemacht. Sie sind eine der besten Mannschaft der Welt, aber trotzdem müssen wir alle mutiger sein. Das hat heute etwas gefehlt. Wenn man nur zehn Minuten mutig gegen Bayern spielt, dann wird es schwer."

Match-Facts-Analyse: FC Bayern München knackt flexibles Borussia Dortmund

In der Schlussphase wurde der Druck der Münchener zu groß. Ausgerechnet der Ex-Schalker Leon Goretzka drehte die Partie in der 88. Spielminute. Kurze Zeit später mussten die Schwarz-Gelben noch das 2:4 durch Robert Lewandowskis Dreierpack hinnehmen. Eine bittere, weil späte Niederlage, die vielleicht ein Tor zu hoch ausfiel. Ähnlich wie Can resümierte auch Marco Reus: "Wir haben gut angefangen. Für mein Gefühl sind wir dann zu passiv geworden, standen etwas zu tief. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig Torgefahr gehabt." Diese wird der BVB in den kommenden Wochen wieder über 90 Minuten auf den Rasen bringen müssen, um am Saisonende auf einem Champions-League-Platz zu stehen.

4) Hertha BSC beendet die Sieglosserie gegen einen direkten Konkurrenten

Die Alte Dame hat im Abstiegskampf einen immens wichtigen Dreier gegen einen direkten Konkurrenten eingefahren. Trotz eines 0:1-Rückstandes früh in der Partie ließ sich Hertha BSC nicht beirren, drängte vor allem in Durchgang zwei auf den Heimsieg. Nach neun sieglosen Spielen gelang den Berlinern der Befreiungsschlag. Dodi Lukebakio erlöste die Hertha kurz vor dem Abpfiff per Foulelfmeter zum 2:1-Schlusspunkt. Der Belgier brachte die Relevanz dieses Sieges auf den Punkt: "Wir mussten unbedingt gewinnen! Der Sieg fühlt sich einfach großartig an." Mannschaftskollege Lukas Klünter formulierte es noch deutlicher: "Nach dem Schlusspfiff ist uns allen ein unfassbar großer Stein vom Herzen gefallen. Wir haben vor Glück fast geweint! Die vergangenen Wochen waren echt schlimm für uns, wir haben nicht schlecht gespielt, standen aber immer mit leeren Händen da."

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Ausgerechnet gegen den FC Augsburg also platzte bei der Hertha der Knoten, gegen das schon im Hinspiel gepunktet wurde. Damals war die Angelegenheit mit dem 3:0 klarer. Diesmal mussten die Berliner mehr für den Sieg ackern. Die Fuggerstädter setzten über die gesamte Spielzeit Nadelstiche, wenngleich die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft waren. Insbesondere Florian Niederlechner hätte die Alte Dame schocken können. Doch sein fehlendes Glück im Abschluss ermöglichte Berlin, die Partie zu drehen.

Die kommenden vier Spiele gegen den BVB, Leverkusen, Stadtrivale Union und Mönchengladbach könnten zäh werden. Umso wichtiger war der Dreier gegen Tabellennachbar Augsburg auf Platz 13. Direkt dahinter rangiert nun die Mannschaft von Pal Dardai, die sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Einen Tag zuvor nahmen sich schließlich Mainz und Schalke die Punkte gegenseitig weg. Dardai feiert seinen ersten Dreier als neuer Hertha-Coach, der BSC geht das letzte Saisondrittel mit frischem Selbstbewusstsein an.

5) Spannung pur im Kampf um die Europapokalplätze

Die Meisterschaft machen der FC Bayern und RB Leipzig unter sich aus, doch dahinter tobt ein immer spannenderer Kampf um die Europapokalplätze, der durch den Sieg von Bayer Leverkusen im wegweisenden Spiel bei Borussia Mönchengladbach eine neue Wendung erfuhr. Während die Borussia sich durch das 0:1 aus dem engeren Kandidatenkreis verabschiedete und auf Platz zehn abrutschte, liegt die "Werkself" nach zuvor drei Spielen ohne Sieg plötzlich nur noch drei Punkte hinter Rang vier.

Schick schießt Leverkusen zum Sieg in Mönchengladbach

Auf dem steht die Eintracht Frankfurt (43 Punkte), die nach dem 1:2 in Bremen zunächst nicht zurück in die Erfolgsspur fand. Für Trainer Adi Hütter war es aber "kein Rückschlag, wir sind schließlich immer noch unter den ersten Vier. Wir haben jetzt noch einige heiße Partien." Nächste Woche geht es nach Leipzig, anschließend nacheinander gegen Union Berlin, Dortmund und Wolfsburg - allesamt direkte Konkurrenten um die Europapokalplätze.

Der drittplatzierte VfL Wolfsburg (45 Punkte) startet aus der Pole Position in den Endspurt um die Teilnahme an Champions League oder Europa League, muss mit Ausnahme von Leverkusen aber noch gegen alle Mannschaften des oberen Tabellendrittels ran. Borussia Dortmund liegt nach der Niederlage im Klassiker mit 39 Punkten auf Rang sechs, also noch immer in Schlagdistanz zur Königsklasse.