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Meistermacher und Herzensbrecher: Patrik Andersson (M.) wird von seinen Teamkollegen gefeiert
Meistermacher und Herzensbrecher: Patrik Andersson (M.) wird von seinen Teamkollegen gefeiert

2000/01: Der "Meister der Herzen"

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Die Spieler fielen sich um den Hals, Trainer Huub Stevens hüpfte auf der Laufbahn wie ein kleines Kind, Manager Rudi Assauer sprang in die Luft, Raketen schossen in den königsblauen Himmel, und die Fans strömten auf den Rasen: Am 19. Mai 2001 war Schalke 04 Deutscher Meister. Für genau vier Minuten und 38 Sekunden.

Dann flimmerte das grausame Ende des verrücktesten Bundesliga-Finales aller Zeiten über die Videotafel: 1:1 in Hamburg.

Der FC Bayern München hatte in der 94. Minute - fünf Minuten nach dem Hamburger Führungstor durch Sergej Barbarez - noch durch einen indirekten Freistoß von Patrik Andersson den Ausgleich erzielt und den "Königsblauen" nach deren 5:3-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching noch den Titel entrissen.

Assauer heulte "Rotz und Wasser"

Der Jubel erstarb, lähmendes Entsetzen und Fassungslosigkeit machten sich breit, Tränen der Enttäuschung flossen. Die Böller über der Betonschüssel wirkten völlig deplatziert. "Ich habe Rotz und Wasser geheult", gab der ansonsten hartgesottene Assauer nachher zu. Die vermeintlichen Helden kramten gerade Bier und Champagner aus den Kartons, als sie in der Kabine die Livebilder aus Hamburg aus dem Meisterjubel rissen.

"Wir waren für ein paar Minuten Meister", erinnert sich der damalige Torschützenkönig Ebbe Sand, der besonders lange brauchte, um das Titel-Trauma zu verarbeiten, und gibt zu: "Ich werde es erst vergessen, wenn ich die Schale selbst in den Händen halte."

Kein Fußball-Gott?

Sand und Co. feierten damals verfrüht, weil sie dachten, das Spiel in Hamburg sei bereits beendet und Bayern habe 0:1 verloren. "Doch dann hatten die Bayern wieder so ein Glück und rissen es uns noch aus den Händen", meint Sand.

Die Enttäuschung saß so tief, dass Assauer gar an höheren Mächten zweifelte: "Ab heute glaube ich nicht mehr an den Fußball-Gott, weil er nicht gerecht ist. Wenn er gerecht wäre, wäre Schalke Deutscher Meister."

Ein "Trostpflaster" sicherten sich die Schalker aber in jener Spielzeit noch. Sechs Tage nach dem Meisterschaftstrauma siegten sie im Finale des DFB-Pokals mit 2:0 gegen den 1. FC Union Berlin.

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