Mario Eggimann (r.) war nicht bei der EURO 2008 dabei, spielt jetzt aber unter Ottmar Hitzfeld wieder in der Schweizer Nationalmannschaft
Mario Eggimann (r.) war nicht bei der EURO 2008 dabei, spielt jetzt aber unter Ottmar Hitzfeld wieder in der Schweizer Nationalmannschaft

"20 Punkte nach der Hinrunde wären gut"

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Mit großen Ambitionen in die Saison 2008/09 gestartet, fehlen Hannover 96 auch nach 14 Spieltagen noch immer Konstanz und Durchschlagskraft. Vor allem die vielen Verletzten machen den Niedersachsen zu schaffen.

Auch Mario Eggimann war aufgrund eines Muskelfaserrisses für drei Spiele zum Zuschauen verdammt. Der Schweizer kam im Sommer nach Hannover, um den 96ern mehr Stabilität in der Hintermannschaft zu geben.

Am Samstag trifft Eggimann nun auf seinen ehemaligen Arbeitgeber, den Karlsruher SC. Für den Abwehrrecken etwas "ganz Besonderes", wie er gegenüber bundesliga.de verrät. Zudem spricht Eggimann über die Situation in Hannover, das Potenzial in der Mannschaft und die Hoffnung auf Besserung.

bundesliga.de: Herr Eggimann, Sie sind im Sommer nach sechs Jahren vom Karlsruher SC nach Hannover gekommen. Birgt das Duell am Wochenende gegen Ihren Ex-Verein eine besondere Brisanz für Sie?

Mario Eggimann: Sicher bleibt der KSC für mich immer etwas Besonderes. Da habe ich meine ersten Erfahrungen in der Bundesliga gemacht. In Karlsruhe wurde meine Tochter geboren. Jetzt bin ich aber zu 100 Prozent bei Hannover 96.

bundesliga.de: Welche Gründe waren ausschlaggebend für den Wechsel nach Hannover?

Eggimann: Ich wollte mal etwas Neues machen, brauchte einen Tapetenwechsel, und die Gespräche mit der sportlichen Leitung von Hannover 96 waren überzeugend.

bundesliga.de: Hannover hat nur eines der vergangenen 13 Heimspiele verloren. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass auch gegen Karlsruhe Punkte herausspringen werden?

Eggimann: Wir müssen so konzentriert und engagiert auftreten wie gegen Bayern München, den HSV und Borussia Mönchengladbach. In diesen Spielen hat sich gezeigt, wie viel Potenzial in unserem Team steckt.

bundesliga.de: Nach nur zwei Gegentoren aus den vorherigen drei Spielen schien die Abwehr der 96er sattelfest. Nun kassierte Ihre Mannschaft in Frankfurt gleich vier Treffer. Woran hat dies gelegen?

Eggimann: Da kam viel zusammen. Wir haben eine lange Verletztenliste, müssen ständig mit neuer Aufstellung antreten, sind deshalb nicht eingespielt. Dazu kamen gerade in Frankfurt auch individuelle Fehler.

bundesliga.de: Wie bereits von Ihnen angesprochen, klebt Hannover das Verletzungspech in dieser Saison an den Schuhen. Wie schwer ist es, Woche für Woche mit einer neuen Elf antreten zu müssen?

Eggimann: Unter diesen Umständen ist es sehr schwer für die Mannschaft, einen konstanten Rhythmus zu entwickeln. Darunter leiden wir schon seit Beginn der Saison.

bundesliga.de: Aber gibt Ihnen die Tatsache, dass irgendwann auch alle Spieler wieder fit und einsatzfähig sein werden, Hoffnung auf einen deutlichen Aufschwung nach der Winterpause?

Eggimann: Ich denke schon, dass wir bei der Zusammensetzung unseres Kaders mehr leisten können als bisher. Deshalb setze ich sehr auf die nächsten Spiele und die Rückrunde.

bundesliga.de: Noch drei Spiele stehen vor der Winterpause auf dem Plan. Dabei spielt Hannover zwei Mal gegen direkte Konkurrenz aus der unteren Tabellenhälfte - und beide Male zuhause. Muss die Devise dafür sein, sechs Punkte zu holen, um somit ruhigen Gewissens überwintern zu können?

Eggimann: Wir müssen so viele Punkte holen wie irgend möglich. Das wird gegen den KSC und Bielefeld sicher nicht leicht, da müssen wir aber gewinnen. Auch beim VfL Wolfsburg ist durchaus was drin. Also: 20 Punkte nach der Hinrunde wären schon gut und wichtig für uns.

bundesliga.de: Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie schnell man sich nach oben oder unten bewegen kann. Hannover liegt drei Punkte vor dem Relegationsplatz, aber auch nur sechs Zähler entfernt von Platz 10. Schauen Sie eher nach oben oder ist "das Unten", also der Abstiegskampf auch ein Thema in Hannover?

Eggimann: Wir sind uns der kritischen Lage sehr wohl bewusst. Ziel ist es deshalb, jetzt erstmal noch mehr Luft zwischen uns und die Abstiegsplätze zu bringen. Und dann gucken wir mal was nach oben geht.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz