Vor gut einem Monat sahen sich der FC Bayern und der HSV in der Liga. Nun gibt es die Fortsetzung des Nord-Süd-Klassikers im Pokal
Vor gut einem Monat sahen sich der FC Bayern und der HSV in der Liga. Nun gibt es die Fortsetzung des Nord-Süd-Klassikers im Pokal

Pokal-Vorschau: Klassiker und Sachsen-Derby

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Köln - Zwei Bundesliga-Duelle und ein Derby warten am heutigen Mittwoch in der 2. Runde des DFB-Pokals. Außerdem wollen zwei Regionalligisten für Furore sorgen. bundesliga.de blickt auf die acht Partien vom Mittwoch (ab 18:45 Uhr im Live-Ticker):

Hamburger SV - FC Bayern München

Im Spitzenspiel dieser zweiten DFB-Pokalrunde empfängt der Hamburger SV den Rekordmeister aus München. Zehn Mal gab es dieses Pokalduell schon, zuletzt im Februar dieses Jahres, als die Bayern den HSV im Viertelfinale mit einem 5:0-Auswärtssieg düpierten. Inzwischen sitzt bei den Hanseaten Joe Zinnbauer auf der Trainerbank, der den FC Bayern bereits von seinem Trainerdebüt am 4. Spieltag der Bundesliga kennt. Viel Lob erntete der HSV-Coach damals für das 0:0-Remis. Der Verein hat die jüngste Entwicklung registriert und schickt Zinnbauer mit einem neuen angepassten Vertrag in den Pokalfight. "Es wird sehr schwer und die Bundesliga ist zweifellos wichtiger für uns", sagte Zinnbauer vor dem Spiel. "Aber vor ausverkauftem Haus ist auch im Pokal etwas möglich, wenn wir die Niederlage von Berlin aus dem Kopf bekommen haben.

Obwohl beide Mannschaften in der Bundesliga-Tabelle im Moment 15 Plätze getrennt sind, erhob FCB-Coach Pep Guardiola die Partie kurzerhand zum "derzeit wichtigsten Spiel". "Es ist ein Finale, der Pokal ist immer gefährlich für die großen Mannschaften", sagte der Spanier. "Die Hamburger Spieler laufen sehr viel und sind sehr aggressiv. Entweder können wir weitermachen – oder wir sind raus." Verzichten muss Guardiola dabei auf Medhi Benatia, der noch eine Gelbsperre aus dem Pokal mit dem AS Rom mitbringt. Gute Neuigkeiten gibt es aber bei Arjen Robben. Der Niederländer, dessen Explosivität gegen Mönchengladbach (0:0) am Wochenende noch schmerzlich vermisst worden war, konnte am Abschlusstraining teilnehmen.

1. FC Magdeburg - Bayer 04 Leverkusen

Ein vermeintlich leichtes Los hat Bayer Leverkusen gezogen, muss die Mannschaft doch zu einem der letzten drei verbliebenen Regionalligisten reisen. "Magdeburg ist eine spielstarke und sehr disziplinierte Mannschaft, die definitiv im Offensivspiel über einige Waffen verfügt", warnte Roger Schmidt in der Pressekonferenz. Dass Magdeburg für eine Überraschung gut ist, beweis die Mannschaft bereits in der ersten Runde mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg eindrucksvoll.

FC Würzburger Kickers - Eintracht Braunschweig

Mit den Würzburger Kickers hat ein weiterer Regionalliga-Club die Sensation in der ersten Runde geschafft und Fortuna Düsseldorf nach Verlängerung mit 3:2 nach Hause geschickt. Mit Braunschweig empfängt die Mannschaft vom ehemaligen HSV-Spieler Bernd Hollerbach jetzt den nächsten Zweitligisten. Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht: "Würzburg ist eine absolute Drittligamannschaft, mit ehemaligen Zweitligaspielern in ihren Reihen. Sie dominieren die Regionalliga Bayern und werden mit Sicherheit aufsteigen."

TSV 1860 München - SC Freiburg

Der Pokal kommt für beide Mannschaften genau zur richtigen Zeit, bietet er doch eine willkommene Abwechslung zum tristen Liga-Alltag. Freiburg steht noch ohne Sieg in der Bundesliga auf dem 17. Tabellenplatz, die Löwen halten in der 2. Bundesliga sogar die Rote Laterne in Händen. Das Gute: Wenigstens ein Team wird heute Selbstvertrauen tanken.

RB Leipzig - FC Erzgebirge Aue

In der erst dritten DFB-Pokalsaison der Vereinsgeschichte hat sich Leipzig einiges vorgenommen und mit dem SC Paderborn bereits in der ersten Runde einen Bundesligisten rausgekegelt. Nun kommt es zum Sachsen-Derby gegen das gut 100 Kilometer entfernte Aue, das es bisher aber auch nur einmal gab: Am 3. Spieltag dieser Zweitliga-Saison waren die Rotbullen noch mit 1:0 erfolgreich.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Das zweite Bundesliga-Duell neben HSV gegen Bayern in dieser 2. Runde. "Gladbach ist eine klasse Mannschaft, die einen klasse Trainer hat. Das Team funktioniert gut miteinander. Jeder ist sehr diszipliniert in seinen Aufgaben", sagte Eintracht-Trainer Thomas Schaaf, der auf seinen Topstürmer Alexander Meier verzichten muss. Gladbachs Coach Luvcien Favre strebt nach den Erfolgserlebnissen in der Bundesliga klar den Einzug ins Achtelfinale an, sagte aber auch: "In der zweiten Runde auswärts bei einem Bundesligisten zu spielen, ist schon eine schwere Aufgabe. Wir müssen defensiv voll konzentriert sein und eine Top-Leistung bringen, wenn wir dort gewinnen wollen.“ Neben dem am Sprunggelenk verletzten Granit Xhaka, der defintiv ausfallen wird, bangt Favre auch um den Einsatz von Tony Jantschke. Der Abwehr-Dauerbrenner laboriert noch immer an einer Grippe.

TSG 1899 Hoffenheim - FSV Frankfurt

Ein ganz besonderes Spiel wartet auf Vincenzo Grifo. Der Deutsch-Italiener spielt beim FSV Frankfurt bisher eine überragende Saison und hat alleine in den letzten vier Spielen fünf Tore erzielt. In Hoffenheim hat man das genau registriert, schließlich ist der agile Rechtsaußen von dort an die Hessen ausgeliehen. "Es macht Spaß, ihm zuzuschauen", sagte 1899-Trainer Markus Gisdol vor der Partie. "Aber ich hoffe natürlich, dass er erst wieder nach unserer Begegnung trifft."

VfL Wolfsburg - 1. FC Heidenheim

Marc Schnatterer dürfte sich noch an das bisher einzige Duell gegen den VfL Wolfsburg erinnern. Er ist der einzige Spieler der Heidenheimer Stammformation, der bei der 0:3-Niederlage gegen die Wölfe in der 1. DFB-Pokalrunde 2008/09 schon dabei war. Damals spielte man noch in der Regionalliga. Dass der FCH-Kapitän aber viel höher spielen kann, sagte VfL-Coach Dieter Hecking in der Pressekonferenz vor dem Spiel, der Schnatterer als herausgragenden Akteur des Gegners lobte: „Er ist nicht nur torgefährlich und bereitet Tore vor, sondern arbeitet auch für die Mannschaft. Er könnte auch ohne weiteres eine Klasse höher spielen."