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Der SV Darmstadt 98 und der Hamburger SV machen sich Hoffnungen auf den Aufstieg. - © DFL/Getty Images/Boris Streubel
Der SV Darmstadt 98 und der Hamburger SV machen sich Hoffnungen auf den Aufstieg. - © DFL/Getty Images/Boris Streubel
2. Bundesliga

Die 2. Bundesliga startet in eine spannende Rückrunde

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Am letzten Januar-Wochenende startet die 2. Bundesliga in die Rückrunde und beendet damit eine lange Winterpause. Vor diesem Restart schielen acht Clubs auf die Aufstiegsplätze, während gleich zehn Teams nach unten schauen müssen. Das Top-Spiel steigt zum Auftakt in Hannover.

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Nach einer tollen Saison gab es für den SV Darmstadt 98 zuletzt nur Blech: Der vierte Tabellenplatz am Ende der Saison 21/22 gilt in der 2. Bundesliga als gefährlichster. Denn zumeist gelingt es jenen Clubs, die den Aufstieg im Vorjahr nur knapp verpassten, nicht den Kader zusammenzuhalten. Die Lilien aber taten genau das, konnten die meisten zentralen Spieler der Vorsaison zusammenhalten und legten in der Hinrunde 22/23 noch einen drauf: Bereits am 16. Spieltag feierte das Team von Trainer Torsten Lieberknecht die Herbstmeisterschaft. Der erste Tabellenplatz zur Halbzeit scheint in der 2. Bundesliga aber eher ein Fluch zu sein. In den letzten sechs Jahren gelang es gleich fünf Herbstmeister nicht am Saisonende aufzusteigen. Der SV Darmstadt muss also erneut gegen den Trend arbeiten, wenn sie am Samstag (13:00 Uhr) gegen den SSV Jahn Regensburg in die Rückrunde starten.

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Auch der Hamburger SV hat den "Herbstmeister-Fluch" der 2. Bundesliga leidvoll kennenlernen müssen. Zweimal (18/19 und 20/21) reichte der Platz an der Sonne zur Halbzeit bekanntlich nicht für den Aufstieg am Saisonende. Auch in den anderen beiden Jahren überwinterten die Hamburger auf einem Aufstiegsplatz, schafften es am Ende aber nicht. Nun startet also der fünfte Versuch des einstigen Bundesliga-Dinos in die höchste deutsche Spielklasse aufzusteigen. Dieses Mal ist der HSV als Tabellenzweiter in die Winterpause gegangen. Helfen sollen dabei die Neuzugänge Noah Katterbach und Francisco Montero. Zum Auftakt am Sonntag (13:30 Uhr) erwartet den HSV mit Eintracht Braunschweig ein unangenehmer Gegner.

Robert Glatzel führt mit elf Treffern die Torschützenliste der 2. Bundesliga an. - IMAGO / Zink

Top-Spiel in Hannover

Auf dem dritten Tabellenplatz überwintert ein Verein, der seit Jahren für Konstanz in der Liga steht: Der 1. FC Heidenheim ist schon wieder zum Kreise der Aufstiegsanwärter zu zählen. So wie eigentlich jede Saison: Sechster, Achter, Dritter, Fünfter lauten die Endplatzierungen der letzten Jahre. Das Team von Trainer-Urgestein Frank Schmidt mischt also erneut oben in der Liga mit. Reicht es dieses Mal für den ganz großen Wurf? Zum Auftakt empfängt das heimstärkste Team der Liga (20 Punkte aus bisher acht Spielen) Hansa Rostock (Samstag, 13:00 Uhr).

Vom ganz großen Wurf träumen sicher auch viele, die es mit dem 1. FC Kaiserslautern halten. Der Aufsteiger hat eine beeindruckende Hinrunde hingelegt, zeigte sich in seinen Leistungen sehr stabil und hat vor allem zum Ende des Jahres 2022 richtig groß aufgespielt (13 Punkte aus den letzten fünf Spielen). Und der FCK, der sich leihweise mit Nicolai Rapp verstärkt hat, ist zum Auftakt im Verfolger-Duell gegen Hannover 96 gefordert, wenn der Viert- auf den Fünftplatzierten trifft (Samstag, 20:30 Uhr).

Die Tabelle der 2. Bundesliga

Die Pfälzer sind aus Sicht von Hannover 96 ganz klar ein Lieblingsgegner, wenn sie nach Niedersachsen kommen. Hannover hat zehn der letzten zwölf Heimspiele (alle Wettbewerbe) gegen den FCK gewonnen. Den letzten Pfälzer Auswärtssieg am Maschsee gab es vor 19 Jahren, Tim Wiese und Miroslav Klose standen damals für Kaiserslautern auf dem Platz. Nach ruckeligem Saisonstart (ein Punkt aus den ersten drei Spielen) hat sich das Team von Stefan Leitl zusammengefunden und eine starke Hinrunde gespielt.

Doch eine andere Statistik spricht klar für den Gast: Der FCK ist auswärts in dieser Saison als einziges Team noch unbesiegt. Eine solche Serie (acht Spiele auswärts ungeschlagen) schaffte als Aufsteiger bisher nur der SSV Ulm in der Saison 98/99 - und den Ulmern gelang damals unter der Leitung von Ralf Rangnick sensationell der Durchmarsch. Davon träumt sicher auch der 1. FC Kaiserslautern.

Attraktiver Fußball im Verfolgerfeld

Etwas Abstand zu den Aufstiegsplätzen haben bereits der SC Paderborn, Fortuna Düsseldorf und Holstein Kiel. Die Paderborner (Freitag, 18:30 Uhr, gegen den Karlsruher SC) sind im Laufe der Hinrunde nach famosem Saisonstart durch vier Niederlagen in Serie in der Tabelle abgerutscht. Das Team, welches unter Trainer Lukas Kwasniok mit den attraktivsten Fußball der Liga spielt, sollte aber sicher nicht abgeschrieben werden. Grund dafür ist die enorm starke Offensive (mit 35 Treffern die beste der Liga).

2. Bundesliga: Die Top-8-Teams im Aufstiegscheck

Das gilt auch für Fortuna Düsseldorf, die als eines der wenigen Teams relativ forsch generelle Aufstiegsambitionen formulieren. Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs sagte dazu kürzlich: "Man kann manchmal in der 2. Liga spielen und sich trotzdem wie ein Erstligist verhalten. Alles, was wir machen, muss immer auf die 1. Liga ausgerichtet sein". Damit der Fortuna tatsächlich noch in dieser Saison der große Wurf gelingt, müsste sicher bereits der Auftakt (Freitag, 18:30 Uhr gegen den 1. FC Magdeburg) erfolgreich verlaufen.

Etwas weniger hoch sind die Ansprüche ganz im Norden bei Holstein Kiel. Unter Trainer Marcel Rapp hat sich das Team einem mutigen und attraktiven Fußball verschrieben. Bei Spielen mit Kieler Beteiligung fielen in der Hinrunde die meisten Tore (58). Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze beträgt allerdings schon acht Punkte. Es müsste also schon eine sehr erfolgreiche Rückserie gestartet werden, damit die Kieler als erster Club aus Schleswig-Holstein in der Bundesliga spielen.

Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Kaiserslautern gehören zum Verfolgerfeld im Aufstiegsrennen. - Frederic Scheidemann/Getty Images

Zehn Clubs schauen nach unten

Eine der Charakter-Eigenschaften der 2. Bundesliga ist, dass es in jeder Saison äußerst eng zugeht. So müssen nach der Hinrunde insgesamt zehn Clubs den Blick eher nach unten richten. Zwischen Hansa Rostock (Platz neun, 21 Punkte) und dem SV Sandhausen (Platz 18, 16 Punkte) liegen gerade einmal fünf Punkte. Entsprechend schnell kann es passieren, dass sich zum Beispiel die Rostocker plötzlich auf den Abstiegsplätzen wiederfinden. Für die Rostocker könnte die Situation bereits bedrohlicher sein, wenn Patrick Glöckner nicht vier Punkte aus seinen ersten beiden Spielen als Hansa-Cheftrainer geholt hätte.

Bedrohlich war in jedem Fall das, was den beiden Bundesliga-Absteigern, Arminia Bielefeld und der SpVgg Greuther Fürth, im Laufe der Hinrunde passierte. Am 13. Spieltag lagen beide zusammen am Tabellenende. Doch beide Clubs konnten sich da zumindest ein wenig Luft verschaffen. Die Kleeblätter gewannen unter Neu-Trainer Alexander Zorniger zum Ende der Hinrunde drei Spiele in Folge mit 1:0, Bielefeld gewann drei der letzten fünf Partien. Das ist zwar sicher noch weit von den eigenen Ansprüchen entfernt, aber die Lage auf der Alm und am Rohnhof ist wesentlich besser als noch im Herbst 2022. Damit das so bleibt, müssen schleunigst Punkte her. Fürth reist Samstag (13:00 Uhr) nach Kiel, die Arminia empfängt am Sonntag (13:30 Uhr) Tabellen-Schlusslicht Sandhausen.

Der offizielle Transfermarkt der 2. Bundesliga

Um den Klassenerhalt geht es auch beim SSV Jahn Regensburg. Die Regensburger kennen diese Situation und entledigen sich bereits seit der Saison 17/18 immer wieder erfolgreich den Abstiegssorgen. Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic zählt auch in dieser Saison zu den unangenehmsten Gegnern und dürfte für den SV Darmstadt 98 zum Auftakt eine echte Reifeprüfung darstellen. Tief gefallen ist der Karlsruher SC: Nach elf Spieltagen stand das Team von Christian Eichner auf dem sechsten Tabellenplatz. Einen Punkt holte der KSC dann aus den folgenden sechs Spielen und dürfte froh gewesen sein, dass die Winterpause kam. In dieser verstärkte man sich mit dem enorm erfahrenen Daniel Brosinski, damit sich der neu gebaute Karlsruher Wildpark auch in der kommenden Saison an Zweitliga-Fußball erfreuen kann.

Erfahrung holte sich auch der 1. FC Magdeburg ins Team: Der 30-jährige Luc Castaignos war in der Saison 15/16 für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga aktiv und soll nun helfen den Abstieg zu verhindern. Die Magdeburger hatten in der Vorsaison die dritte Liga nach Belieben dominiert und Trainer Christian Titz ließ diesen mutigen und ballbesitzorientierten Fußball auch eine Liga höher weiter spielen. Das brachte den Magdeburgern bisher viel Respekt, aber noch nicht genügend Punkte ein. Entsprechend spannend wird sein, ob und wie verändert der FCM unter Titz in der Rückrunde auftreten wird.

Durch Tore von Armindo Sieb konnte die SpVgg Greuther Fürth einige Plätze in der Tabelle hochklettern. - IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink/IMAGO/Zink

Trainerwechsel auf St. Pauli

Nach nur drei Siegen in der Hinrunde, zogen die Verantwortlichen beim FC St. Pauli Anfang Dezember die Reißleine: Timo Schultz wurde als Trainer der Kiezkicker entlassen. Für ihn übernahm sein einstiger Co-Trainer Fabian Hürzeler. Dieser ist aktuell der jüngste Trainer der obersten drei Ligen in Deutschland und absolviert momentan noch seine Ausbildung zum Fußballlehrer. Damit sich die Kiezkicker schnellstmöglich sämtlicher Abstiegssorgen entledigen können, wurden sie gleich mehrfach auf dem Transfermarkt aktiv. Mit Elias Saad, Maurides, Karol Mets und Oladapo Afolayan holten die Hamburger gleich vier neue Spieler.

Fußballlehrer-Lizenz: So wird man Trainer in der Bundesliga

Neue Spieler begrüßten auch Eintracht Braunschweig und der 1. FC Nürnberg diesen Winter. Die Braunschweiger stärken vor allem ihre Offensive mit Manuel Wintzheimer (von Liga-Konkurrent Nürnberg) und Tarsis Bonga, um dort erfolgreicher zu werden (nur 18 eigene Treffer - drittschwächste Offensive der Liga). Der FCN begrüßt mit Benjamin Goller, Jannes Horn und Florian Flick gleich drei Spieler aus der Bundesliga im Kader. Dahin soll es auf lange Sicht in Nürnberg auch wieder gehen. Vorerst müssen aber Punkte gesammelt werden, um nicht noch eine Liga tiefer zu rutschen. Das Team von Markus Weinzierl empfängt am Sonntag (13:30 Uhr) den FC St. Pauli.

Schlusslicht der 2. Bundesliga ist aktuell der SV Sandhausen. Für den kleinen Club aus dem Hardtwald ist das alles andere als ungewohnt: In den letzten Jahren überwinterte Sandhausen zumeist auf einem Abstiegsplatz, konnte sich aber jedes Mal mit einem Kraftakt in der Rückrunde retten. So ist der SV Sandhausen knapp hinter dem FC St. Pauli der dienstälteste Zweitligist (seit der Saison 12/13 ununterbrochen in der 2. Bundesliga). Mit der Hilfe von drei Neuzgängen (Raphael Framberger, Kerim Calhanoglu und Franck Evina) soll diese beeindruckende Serie ausgebaut werden.

Wie jede Saison wird es auch in dieser Rückrunde in der 2. Bundesliga die ein oder andere Überraschung geben. Teams, die niemand auf dem Zettel hatte, klopfen plötzlich oben an, andere finden sich unerwartet auf einem Abstiegsplatz wieder. Wer diese Teams sein werden, ist völlig unklar. Und gerade das macht die 2. Bundesliga so spannend.

Fabian Hürzeler ist neuer Cheftrainer beim FC St. Pauli. - IMAGO/Michael Taeger/IMAGO/Jan Huebner