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Torhüterlegende Sepp Maier (l.) bei seinem emotionalen Bundesliga-Abschied
Torhüterlegende Sepp Maier (l.) bei seinem emotionalen Bundesliga-Abschied

1979/80: Hiobsbotschaft und Heilsbringer

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Es war ein Jahr zwischen Himmel und Hölle für den ruhmreichen FC Bayern aus München. Wenn Karl-Heinz Rummenigge heute über die Saison 1979/80 spricht, gerät er immer noch ins Schwärmen. Wenn allerdings Sepp Maier daran erinnert wird, fällt ihm gar nichts mehr ein, außer dem schwärzesten Tag seines Lebens.

Die Chronisten schrieben den 14. Juli 1979, als ein schwerer Autounfall die Karriere des Bayern- und Nationaltorhüters beendete. Der damals 35-Jährige erlitt mehrere Brüche und schwere innere Verletzungen. An eine Rückkehr zwischen die Pfosten war nicht mehr zu denken, er hatte Glück, dass er mit dem Leben davonkam und nicht im Rollstuhl landete.

Die "Katze von Anzing" tritt ab

Die "Katze von Anzing" sprang nicht mehr, vier Wochen vor dem Saisonbeginn trat der 95-fache Nationaltorwart von der Fußball-Bühne ab. Ein Schock für den FC Bayern, zugleich aber auch die große Chance für einen jungen Mann. Walter Junghans, damals ganze 20 Jahre alt, hütete von da an für Maier das Münchner Tor. Sein Debüt gab er am ersten Spieltag (11. August) mit einem 3:1 gegen Leverkusen.

So tragisch die Saison begann, so erfreulich endete sie für die Bayern - und allen voran für Karl-Heinz Rummenigge. Er selbst krönte sich mit 26 Treffern zum Torschützenkönig (damals vor Horst Hrubesch und Dieter Müller/je 21 Tore), die Münchner schnappten dem Titelfavoriten Hamburger SV die Meisterschale vor der Nase weg und als Deutschland in Rom durch ein 2:1 über Belgien auch noch zum zweiten Mal nach 1972 die Europameisterschaft gewann, wählten die Journalisten Rummenigge zum besten Spieler des Turniers. Deutschlands "Fußballer des Jahres" wurde er auch noch.

Csernai als Neuerer

Kein Wunder, dass der heutige Bayern-Vorstand immer noch ein bisschen staunt über jene Saison. "Es war toll", sagt Rummenigge, "in dieser Saison gelang mir fast alles. Da konnte ich Dreck anfassen, und es wurde zu Gold."

Der Mann hinter dem Bayern-Erfolg war ein Seidenschal-Träger aus Ungarn. Pal Csernai, der im Januar 1979 den Sprung vom Assistenz- zum Chef-Trainer geschafft hatte, führte ein neues System in die Bundesliga ein: Die Raumdeckung. Das Pal-System war geboren.