In der Hinrunde stürmte Vedad Ibisevic (l., gegen Maza) noch für Hoffenheim, nun kickt er beim VfB
In der Hinrunde stürmte Vedad Ibisevic (l., gegen Maza) noch für Hoffenheim, nun kickt er beim VfB

1899 hofft auf Wiedergutmachung - Ibisevic im Fokus

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München - Es musste irgendwann passieren. Niemand bei 1899 Hoffenheim hatte erwartet, dass die Serie unter Markus Babbel ewig so weitergeht. Doch die erste Niederlage unter dem neuen Trainer war bitter - extrem bitter.

Mutloser Auftritt in München

Mit 1:7 kam 1899 beim FC Bayern München unter die Räder. Nun gilt es, den verspielten Kredit bei den eigenen Fans wieder gutzumachen. Und die beste Gelegenheit gibt es für die Hoffenheimer bereits am Freitag beim Nachbarschaftsduell mit dem VfB Stuttgart (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).



Es war nicht die Höhe der Niederlage, die den Hoffenheimern in München zusetzte, sondern die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande kam. Denn von 1899 kam am vergangenen Wochenende kaum Gegenwehr, selbst der Ehrentreffer fiel durch ein Eigentor des FCB.

Auch wenn Babbel nach dem 7:0 der Bayern in der Champions League gegen Basel am Dienstag noch scherzte: "Man sieht, dass wir nicht die einzigen Dorftrottel sind, sondern dass es auch andere erwischt." Im eigenen Stadion muss Hoffenheim eine andere Leistung abrufen.

Hoffenheimer Spieler mit VfB-Vergangenheit



Dabei ist Babbel nicht der einzige Kraichgauer, der eine Vergangenheit beim VfB hat. Kapitän Andres Beck, Sebastian Rudy, Marvin Compper , Boris Vukcevic, Sven Schipplock, Tobias Weis und Matthias Jaissle spielten allesamt schon mal bei den Schwaben.

Doch im baden-württembergischen Duell zählt das nicht mehr. "Ich will das Spiel unbedingt gewinnen, danach können wir gerne ein Bier trinken gehen", meinte Babbel, der wieder auf Beck und Sejad Salihovic zurückgreifen kann. Hinter einem Einsatz von Fabian Johnson steht noch ein Fragezeichen.

Bobic: "Den Fans etwas zurückgeben"



Auch die Stuttgarter können gegen 1899 Wiedergutmachung betreiben. Denn nach zuletzt guten Auftritten lieferten die VfB-Spieler am vergangenen Spieltag ihren Fans eher fade Magerkost. Das torlose Remis gegen den 1. FC Kaiserslautern hielt für die Zuschauer keine spielerischen Höhepunkte parat.

"Das wird ein super interessantes Spiel. Wie immer auswärts werden wir auch in Sinsheim wieder von sehr vielen Fans unterstützt. Denen wollen wir natürlich etwas zurückgeben", erklärte VfB-Coach Bruno Labbadia, der seine Mannschaft umbauen muss. Zum einen wird er im Nachbarschaftsduell auf Kapitän Serdar Tasci (Reizung des Hüftbeugers) verzichten müssen, und zum anderen zog sich Shinji Okazaki im Training am Mittwoch einen Innenbandanriss im rechten Knie zu. Aufgrund dieser Verletzung fehlt der japanische Nationalspieler nicht nur in Sinsheim, sondern wird voraussichtlich erst in zwei bis drei Wochen ins Mannschaftstraining zurückkehren können. Im Sturm wird wohl wieder Vedad Ibisevic auflaufen, der am Freitag erstmals auf seine ehemaligen Kollegen treffen wird.

Ein noch junges Duell



Erst zum achten Mal gibt es dieses Duell in der Bundesliga. Auch wenn die räumliche Nähe sehr groß ist, für die Stuttgarter muss der Begriff Derby für dieses Duell erst noch reifen. "Generell muss man mit Begrifflichkeiten immer etwas vorsichtig sein, aber aufgrund der räumlichen Nähe ist es auf jeden Fall ein besonderes Spiel", sagte Sportdirektor Fredi Bobic. "Ich denke, dass wir uns Jahr für Jahr ein Stück weit auf ein Derby zubewegen. Aber wie auch immer, wir fahren nach Sinsheim und wollen die Burg stürmen."

Mit einer solchen Einstellung und zwei Teams, die darauf brennen, ihren Fans ein packendes Bundesligaspiel zu liefern, stehen die Voraussetzungen gut, dass der Mythos Derby am Freitag ein weiteres Puzzleteil hinzubekommt.



Schiedsrichteransetzungen

Jessica Pulter