Dortmund und Union holen neun Punkte zum Jahresstart, Frankfurt entführt einen Punkt aus München - © /
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18. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Eintracht Frankfurt entführt einen Punkt in München, Berlin bleibt rot-weiß und die Spitzengruppe könnte kaum spannender sein - die Themen des 18. Spieltags.

1) Frankfurt entführt einen Punkt aus München

Eines war für Eintracht Frankfurt vor dem großen Duell mit dem FC Bayern München am 18. Spieltag schon klar: Ein Debakel wir im Hinspiel (1:6) sollte es diesmal nicht geben – und das wurde es nicht. Mit viel Einsatz und einer stabilen Mannschaft holte die SGE ein 1:1 in der Allianz Arena und startete mit fünf Punkten aus drei Spielen ins neue Jahr. Zwar brachte Leroy Sane den Rekordmeister in der 34. Minute in Führung, Randal Kolo Muani erzielte aber im zweiten Durchgang den Ausgleich (69.). "Das Tor war großartig. Danach haben wir sehr gut nach hinten gearbeitet und den Punkt nach Hause gebracht. In München zu spielen, ist immer eine Herausforderung. Diese haben wir bestanden. Ich bin zufrieden mit dem Punkt und der Leistung", sagte Cheftrainer Oliver Glasner.

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Wie schon im Hinspiel trug sich Kolo Muani in die Torschützenliste gegen die Bayern ein und lieferte diesmal wieder ein starkes Spiel ab. Der Franzose war an drei der sieben Frankfurter Torschüsse beteiligt (zwei abgegeben, einen vorgelegt) und gewann auch starke 60 Prozent seiner vielen Zweikämpfe. "Ich versuche einfach, der Mannschaft zu helfen, und schaue, dass wir gemeinsam als Gruppe eine gute Saison hinlegen. Wenn das klappt, bin ich zufrieden. Die Eintracht ist ein fantastischer Verein, der mich sehr gut aufgenommen hat. Ich fühle mich sehr wohl. Hoffentlich können wir noch Großes erreichen", so der Stürmer der Eintracht, der jetzt schon bei 17 Scorerpunkten steht (sieben Tore, zehn Vorlagen).

Insgesamt ist die Eintracht seit diesem Jahr eiskalt vor dem Tor geworden: In den drei Spielen 2023 brachte Frankfurt sechs Bälle auf des Gegners Tor, fünf davon waren drin. Das 1:1 in München war der erste Schuss, der auf das Bayern-Tor kam. Durch das Remis bauten die Hessen ihre starke Auswärtsbilanz weiter aus und haben erst eins der neun Partien in der Fremde verloren (in Bochum). Gegen Hertha BSC muss die Eintracht am 19. Spieltag weiter im Flow bleiben, um oben weiter mitzumischen.

2) Leipzig unter Rose ein Titelkandidat

Das 1:1 zum Jahresauftakt gegen den FC Bayern war offensichtlich nur ein Ausrutscher: Mit dem 6:1-Kantersieg auf Schalke und nun einem laut Marco Rose "hart erkämpften" 2:1 gegen Stuttgart fand RB Leipzig im weiteren Verlauf der englischen Woche gleich wieder in die Erfolgsspur und baute seinen beeindruckenden Lauf auf nun 17 Pflichtspiele ohne Niederlage aus: 14 Siege, drei Unentschieden. Unter dem Nachfolger von Domenico Tedesco ist der Pokalsieger ein Titelkandidat.

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Matchwinner gegen den VfB war der unter Rose aufblühende Dominik Szoboszlai. Nach sieben Assists in den letzten acht Bundesligaspielen trat der Ungar nun zum erst zweiten Mal in dieser Saison selbst als Vollstrecker in Erscheinung - und dann gleich doppelt. Seinem eiskalten Abschluss von der Strafraumgrenze zum 2:0 war ein traumhaftes Freistoßtor zur RB-Führung vorausgegangen - an dem auch ein nur auf den ersten Blick Unbeteiligter seinen Anteil hatte.

"Ich muss mich bei David Raum bedanken," erzählte Szoboszlai über seinen Teamkollegen, der besagten Freistoß auch gern geschossen hätte. "Wir haben überlegt, ob wir flanken oder schießen sollen. Ich habe gesagt, dass ich schieße, dann meinte er, dass ich so schießen soll, dass der Ball vor dem Torwart nochmal herunterkommt" - Sekunden später zappelte der Ball nach einem Aufsetzer im Stuttgarter Netz.

Unter dem Strich stand der neunte Sieg im 13. Bundesligapiel unter Rose, der RB nach dem Stotterstart in Schlagdistanz zum Tabellenführer geführt hat, denn der FC Bayern ist nur noch zwei Punkte entfernt.

3) Berlin bleibt rot-weiß

"Berlins Nummer eins sind wir!", schallte es aus dem Gästeblock des Olympiastadions bereits in der Nachspielzeit. In einer umkämpften Partie gewann der 1. FC Union Berlin bei Hertha BSC 2:0 (1:0) und feierte den fünften Derbysieg in Folge. Durch die Tore von Danilho Doekhi (44.) und Paul Seguin (67.) verteidigten die Köpenicker zudem erfolgreich den zweiten Tabellenplatz und gewannen alle drei Spiele im neuen Jahr.

"Der Derbysieg ist immer schön und jedes Spiel, dass wir in der Bundesliga gewinnen, ist immer gut. Wir haben sehr wenig zugelassen, das haben wir sehr gut gemacht. Hertha hatte kaum eine Torchance und wir konnten unsere wenigen dafür nutzen", sagte Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert nach der Partie am Sky-Mikrofon. Besonders der aktuelle Knipser der Eisernen, Doekhi, wusste in der Partie wieder zu überzeugen. Der Niederländer gab in der Bundesliga nun fünf Torschüsse ab, vier davon landeten im Tor. Damit ist er 2023 der Top-Torjäger und ein Punktegarant für die Berliner.

Die Tabelle der Bundesliga

Für die Hertha spitzt sich die Situation nach der Niederlage weiter zu. Die Blau-Weißen stehen nun mit 14 Punkten auf Rang 17 und haben erstmals seit elf Jahren die ersten drei Bundesliga-Spiele in einem neuen Jahr verloren (damals unter Trainer Michael Skibbe). Ein kleiner Lichtblick war zumindest die erste Halbzeit des Derbys, denn das Team von Sandro Schwarz kämpfte leidenschaftlich und war spielerisch besser. Zudem ließen die Gastgeber nur sieben Torschüsse zu, für die Hertha war das der Bestwert in dieser Saison. Bis zur nächsten Saison muss man sich in Charlottenburg aber noch gedulden, um wieder um den Thron in der Hauptstadt zu kämpfen. Der ist bis dahin in Rot und Weiß geschmückt.

Union feiert mal wieder einen Derbysieg gegen Hertha - IMAGO/Matthias Koch/IMAGO/Matthias Koch

4) Dortmund siegt in Leverkusen – und sorgt für noch mehr Spannung an der Spitze

Der 18. Spieltag endete mit einem äußerst intensiven Spiel: Borussia Dortmund war zu Gast bei Bayer 04 Leverkusen: Ein Duell zweier extrem formstarker Teams. Die Werkself, die zuletzt fünf Bundesliga-Spiele in Folge gewonnen hatte, und der BVB, der mit zwei Erfolgen ins Jahr 2023 gestartet war.

Die Zahlen zum 18. Spieltag

Motor in der abwechslungsreichen Partie war ganz klar Karim Adeyemi: Der 21 Jahre alte deutsche Nationalspieler erzielte seinen ersten Bundesligatreffer für die Borussia, brachte Schwarz-Gelb mit einem platzierten Linksschuss in Führung (33.). Während Gregor Kobel hinten mit wichtigen Paraden dafür sorgte, dass der BVB vorne blieb, unterlief Edmond Tapsoba in der 53. Minute auf der anderen Seite ein Eigentor.

Durch den dritten Dreier im neuen Jahr machte der BVB einen Satz nach oben, ist mit 34 Zählern Vierter, wieder auf Champions-League-Kurs und nur noch drei Punkte hinter dem FC Bayern. Union liegt einen Zähler hinter dem FCB, Leipzig zwei, der BVB und Freiburg deren drei – und die SGE liegt mit fünf Punkten Rückstand auf den Rekordmeister als Sechster ebenfalls noch in Lauerstellung: An der Bundesligaspitze geht es spannend wie schon lange nicht mehr zu!

5) Erste Erfolge 2023: Gleich drei Teams dürfen aufatmen

Zum Bestwert gab es für Christian Streich ein Geschenk seiner Mannschaft: Der SC Freiburg holte gegen den FC Augsburg einen 3:1-Heimsieg und versüßte dem neuen Rekordtrainer der Breisgauer in der Bundesliga (überholte mit seinem 431. Spiel Volker Finke) so das Erreichen dieser Marke. Es war der erste Erfolg für den Sport-Club im neuen Jahr, der Brustlöser ließ das Team seinen Champions-League-Platz verteidigen. "Wir sind sehr, sehr froh", betonte Christian Streich, der um seine Person kein großes Aufhebens machen wollte.

Aufatmen durfte auch Borussia Mönchengladbach, die mit zwei Niederlagen ins neue Jahr gestartet waren. Nach dem 2:3 gegen die rheinischen Rivalen aus Leverkusen gab es auswärts ein 0:1 in Augsburg – doch auf fremdem Platz kämpfte sich die "Fohlenelf" aus dem Ergebnistief: Angeführt vom überragenden Nationalspieler Jonas Hofmann gewannen die Gladbacher 4:1 bei der TSG Hoffenheim und fuhren in Sinsheim den ersten Auswärtssieg ihrer Saison ein. "Das ist ein guter Tag für uns, die Jungs haben geliefert“, freute sich Gäste-Coach Daniel Farke über den Dreier in der Fremde: "Wir fahren zufrieden nach Hause."

Die Trainerstimmen zum Bundesliga-Wochenende

Wenig Weg brauchte ein anderer Wackelkandidat für diese Reise: Der SV Werder Bremen, mit einem 1:7 in Köln und einem 1:3 gegen Union Berlin im neuen Jahr aus den Startlöchern gekommen, bezwang vor den eigenen Fans ausgerechnet den äußerst formstarken VfL Wolfsburg mit 2:1. "Wir haben heute eine beeindruckende Reaktion gezeigt – nicht nur vom Ergebnis. Das war von allen eine Top-Leistung", sagte Werders Torjäger Niclas Füllkrug im Anschluss. Auf ihren Mittelstürmer konnten sich die Hanseaten einmal mehr verlassen, der Nationalspieler erzielte beide Treffer zum verdienten Heimsieg. Mit mittlerweile 13 Saisontoren rangiert Füllkrug nun an der Spitze der Torjägerliste.