Luka Jovic ist zurück und David Abraham verabschiedet sich aus Frankfurt, Robert Lewandowski stellt einen Hinrunden-Rekord auf, Mainz ärgert den BVB - © Jan Huebner/imago images, M.i.S.-Sportpressefoto/imago images, Ina Fassbender/Getty Images
Luka Jovic ist zurück und David Abraham verabschiedet sich aus Frankfurt, Robert Lewandowski stellt einen Hinrunden-Rekord auf, Mainz ärgert den BVB - © Jan Huebner/imago images, M.i.S.-Sportpressefoto/imago images, Ina Fassbender/Getty Images
bundesliga

16. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

xwhatsappmailcopy-link

Die Bayern sind Hinrundenmeister, Weltfußballer Robert Lewandowski gelingt ein Torrekord in der Hinrunde, Mainz ärgert Borussia Dortmund, Luka Jovic ist zurück und David Abraham macht Schluss - diese Themen stehen am 16. Bundesliga-Spieltag im Fokus.

Lewandowski mit Hinrunden-Torrekord

Weltfußballer, Torgarant, Rekordjäger: Robert Lewandowski hat erneut etwas geschafft, das vor ihm noch keinem Bundesliga-Spieler gelungen war. Sein Treffer zum 2:1-Sieg des FC Bayern München gegen den Sport-Club Freiburg war bereits sein 21. Tor der Hinrunde. Damit hatte er bereits nach 16 Spieltagen den Bestwert von Gerd Müller übertroffen. Dem legendären Torjäger des Rekordmeisters waren in der Saison 1968/69 20 Tore in der Hinrunde gelungen. Das war bisher einsame Spitze gewesen.

Beim offiziellen Fantasy Manager jeden Spieltag attraktive Preise gewinnen!

Lewandowski setzt damit zum einen die Jagd auf die Torjäger-Kanone fort. Zum anderen ist der Rekord seines prominenten Vorgängers im Bayern-Sturm in greifbare Nähe gerückt. Trifft Lewandowski in den verbleibenden 18 Partien weiter wie bisher, stünde er am Ende der Saison bei insgesamt mindestens 42 Toren. Damit würde er den scheinbar unantastbaren Bestwert von Gerd Müller übertreffen.

Ob ein Ende in Sicht ist? Lewandowski hat erst in der vergangenen Saison seinen eigenen persönlichen Rekord aufgestellt. Nach 17 Spieltagen hatte er 19 Tore erzielt - jetzt ist er bereits einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde besser. Wie sieht seine Bilanz wohl in der kommenden Spielzeit aus?

Torschützen unter sich: Thomas Müller und Robert Lewandowski trafen für Bayern gegen Freiburg - Alexander Hassenstein/Getty Images

FC Bayern ist Hinrundenmeister

Es war eine schwierige Woche für den FC Bayern München, doch sie fand ein überaus positives Ende. Mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg beim Sport-Club Freiburg sicherte sich die Mannschaft von Trainer Hansi Flick bereits am 16. Spieltag die Hinrundenmeisterschaft. Der Bayern-Sieg war hart erarbeitet, aber unterm Strich verdient, auch wenn die Breisgauer sich teuer verkauften. 25:8 Torschüsse, 14:3 Ecken. Bayern stellte mit 25 Torschüssen einen Vereins-Saisonrekord auf, die 14 Ecken übertraf sogar ligaweit kein Team. "Der Sieg ist verdient", bilanzierte Flick nach dem Heimsieg.

Der 16. Spieltag in Zahlen

Dass der Rekordmeister bereits einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde als Tabellenführer feststeht, liegt auch an RB Leipzig. Die Sachsen kamen beim VfL Wolfsburg nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Andernfalls hätte es am 17. Spieltag noch ein Fernduell um den inoffiziellen Titel gegeben.

Die Trainerstimmen zum 16. Spieltag

Gegen Freiburg befreiten sich die Bayern zudem von einer besonderen Last: In den vergangenen neun Partien war das Flick-Team immer in Rückstand geraten. Am Sonntag erzielte Robert Lewandowski die 1:0-Führung, Thomas Müller traf zum 2:1. Im 47. Pflichtspiel in Folge erzielte der FC Bayern damit mindestens ein Tor (darunter 29 Bundesliga-Spiele). Torlos blieben die Münchner zuletzt am 9. Februar 2020 gegen Leipzig (0:0).

Freude bei Mainz 05: Levin Öztunali bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen Dortmund - INA FASSBENDER/POOL/AFP via Getty Images

Mainz ärgert den BVB schon wieder

Der Mann des Tages war beim 1. FSV Mainz 05 schnell ausgemacht. Robin Zentner hatte die meisten Ballbesitzphasen seines Teams (45) und verhinderte mit sechs zum Teil glänzenden Paraden (alle in der ersten Hälfte), dass die Mainzer in Rückstand und damit womöglich auf die Verliererstraße gerieten. Der 26-Jährige musste nur einen Ball passieren lassen, doch der war tatsächlich unhaltbar. Weil Levin Öztunali aber zuvor zur Mainzer Führung getroffen hatte, wog das in Summe nicht ganz so schwer. Das 1:1-Remis der Rheinhessen bei Vizemeister Borussia Dortmund war ein Achtungserfolg. Und Zentner war Garant für den wichtigen Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt.

Im offiziellen Tippspiel Woche für Woche Gewinne sichern!

Gegen ein mit Ausnahmekönnern wie Torjäger Erling Haaland, Talent Jude Bellingham und Youngster Youssoufa Moukoko gespicktes Team setzten die Mainzer das um, was Bo Svensson in dessen zweitem Spiel als Coach der 05er gefordert hatte. Angetrieben vom Selbstbewusstsein, das Torhüter Zentner seiner Elf im ersten Durchgang erarbeitet hatte, kämpften sich die Gäste im zweiten Durchgang mit dem vom Coach erhofften Mut zu einem verdienten Punktgewinn. Dabei hatte das leidgeprüfte Team den Vizemeister so gut im Griff, dass mit Ausnahme des Meunier-Treffers nur noch eine Chance blieb, um das Spiel zu drehen. Doch Kapitän Marco Reus setzte den Foulelfmeter neben das Tor (79.).

Die Trainerstimmen zum 15. Spieltag

So blieb am Ende ein Punkt, den Mainz feierte wie einen Sieg. Und wieder einmal war es den 05ern gelungen, den BVB zu ärgern. In drei der letzten vier Heimspiele gab es zwei Mainzer Siege und ein Remis. Torschütze Öztunali: "Ich denke wir haben uns in das Spiel reingefighted und dann ist es natürlich super, wenn man der Mannschaft mit dem 1:0 helfen kann. Der Ball lag gut und dann ist der linke Fuß nicht nur zum Stehen da und dann hab ich den halt reingeschossen!" Keeper Zentner pflichtete ihm bei: "Wir gehen mit einem 0:0 in die Halbzeit und merken, wir können was holen. Es war auf jeden Fall ein geschlossene Leistung und dann sind wir natürlich bei so einem Verlauf zufrieden mit einem Punkt."

Abraham nimmt Abschied, Jovic gelingt Doppelpack-Rückkehr

Eintracht Frankfurt feierte gegen den FC Schalke 04 einen rundum gelungenen Tag. Das 3:1 gegen den S04 war eine emotionale Partie für alle Frankfurter. Innenverteidiger David Abraham spielte zum letzten Mal im Dress der Hessen. Der Innenverteidiger beendet seine Karriere und geht zurück in seine Heimat. Der Argentinier lieferte in seinem 178. Spiel für die SGE eine starke Vorstellung ab. Alleine in Durchgang eins wies er 100 Prozent Zweikampfquote auf. Ein typischer Abraham eben, der in all den Jahren in der Bundesliga mit seiner Robustheit seine Gegenspieler einschüchterte. Das zweite Highlight für die SGE war die Rückkehr von Luka Jovic. Als Joker traf er doppelt für die Eintracht. Wie gewohnt vollstreckte er bei beiden Treffern eiskalt. Als wäre er nie weg gewesen.

Bundesliga Match Facts powered by aws

Trainer Adi Hütter sprintete nach Abpfiff auf Abraham zu, nahm ihn fest in den Arm. "Meine Reaktion nach dem Spiel hatte zum einen mit dem Spielverlauf und der Freude über den Sieg zu tun. Zum anderen wollte ich mich bei David dafür für seine Leistung und die vielen schönen Momente mit ihm bedanken. Wir haben in der Vergangenheit viele Stunden zusammengesessen, über sportliche und familiäre Dinge gesprochen", erzählte Hütter nach Schlusspfiff. Nach dem 3:1-Sieg wurde auf der Videoleinwand ein Abschiedsvideo für Abraham abgespielt. Im Kreis gab es Applaus und Umarmungen für den Argentinier.

Ein weiteres schönes Bild war sein Trikottausch mit Schiedsrichter Manuel Gräfe.  "Die Idee, das Trikot mit Schiedsrichter Manuel Gräfe zu tauschen, ist mir heute gekommen. Es ist eine Ehre für mich, er hat großes Renommee. Auf dem Feld bin ich immer leidenschaftlich und aggressiv zu Werke gegangen. Neben dem Platz bin ich ein anständiger Spieler. Ich hatte nie Probleme mit Schiedsrichtern, deswegen war das eine schöne Aktion", beschrieb Abraham die Szene nach Schlusspfiff. Der Argentinier erhielt einen würdigen Abschied. Sein Karriereende ist ein Verlust für die SGE, sportlich und vor allem menschlich. Was bleibt, sind die gemeinsamen positiven Erinnerungen. An Europa beispielsweise, wohin Frankfurt zurück möchte. Nach dem hochverdienten 3:1 stehen sie auf Platz sieben, einem möglichen Europa-League-Qualifikationsplatz. Abraham hat daran einen großen Anteil. Mit Jovic als weiteren Knipser neben Silva scheint die Rückkehr ins internationale Geschäft alles andere als unrealistisch.

 

Union Berlin ist mittendrin im Rennen um die Europapokal-Plätze - Matthias Koch via www.imago-images.de/imago images/Matthias Koch

Spannender Kampf um die Europapokal-Plätze

Ja, es war ein Zeichen, das der 1. FC Union Berlin im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen setzte: Dank des 1:0-Sieges über die Werkself bleiben die Köpenicker oben dran und stehen vor dem letzten Hinrunden-Spieltag auf einem Europapokal-Platz. Mit Rang fünf wären die Eisernen tatsächlich für die Europa League qualifiziert - das ist in der zweiten Saison nach dem Aufstieg eine große Leistung. Doch der Aufschwung der Teams, die üblicherweise zum festen Inventar des gesicherten Mittelfeldes gehören, ist kein Phänomen, das exklusiv mit der Mannschaft von Trainer Urs Fischer in Verbindung zu bringen ist.

Auch der formstarke Sport-Club Freiburg kämpft trotz der Niederlage beim FC Bayern München weiter um einen Platz unter den ersten sechs Teams. Der personelle Umbruch im Sommer konnte die Breisgauer, die die ewige Bürde des möglichen Absteigers längst abgestreift und sich zu einem ernsthaften Kandidaten um höhere Tabellenregionen gemausert. Die Breisgauer werten den Kampf um die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb auf. Und wer weiß - Vielleicht schickt die Bundesliga in der kommenden Spielzeit ja einen echten Novizen auf die europäische Bühne?

Das Quartett, das die Liga anführt, darf sich ob der Stärke des großen Verfolgerfeldes nicht mehr zu sicher sein. Denn inzwischen machen nicht mehr nur die üblichen Verdächtigen die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb unter sich aus. Mehr als die Hälfte der Bundesliga-Teams - von Rekordmeister FC Bayern bis Aufsteiger VfB Stuttgart will und kann nach Europa. Selten war dieses Rennen spannender.