Thomas Delaney und Luca Waldschmidt: Protagonisten des 14. Spieltags - © Getty Images
Thomas Delaney und Luca Waldschmidt: Protagonisten des 14. Spieltags - © Getty Images
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14. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Köln - Borussia Dortmund gewinnt das Revierderby, der FC Bayern München bläst zur Aufholjagd, der SC Freiburg hat einen neuen Rekordtorjäger - darüber spricht die Bundesliga nach dem 14. Spieltag.

1) Dortmund siegt nach fünf Jahren wieder auf Schalke

Beim heiß erwarteten Revierderby hat Borussia Dortmund erstmals seit fünf Jahren wieder beim FC Schalke 04 gewonnen. Der Tabellenführer kann damit schon am kommenden 15. Spieltag die Herbstmeisterschaft aus eigener Kraft schaffen. Bei der bis zur letzten Sekunde sehr spannenden Partie ragte vor allem das Mittelfeld-Duo um Axel Witsel und Thomas Delaney heraus. Die inzwischen gesetzte Doppelsechs des BVB überragte einmal mehr in Form des Strategen und Abfangjägers Witsel und Delaney, der seinen ersten Bundesliga-Treffer in schwarz-gelb erzielte. Mit diesem Duo im Rücken kann sich auch Kapitän Marco Reus voll entfalten, der zunächst wie der tragische Held aussah, hatte er zwar das 1:0 von Delaney mustergültig per Freistoß vorbereitet, um dann den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 zu verursachen. Nach dem Schlusspfiff konnte aber auch Reus wieder lachen und gab zu Protokoll: "Wir haben das Spiel 90 Minuten dominiert und wirklich verdient gewonnen."

Der Spieler des Spiels war dann aber doch Jadon Sancho: Der Engländer hat eine Woche mit enormen Höhen und Tiefen hinter sich: Nachdem er unter der Woche zwei Tage im Training fehlte, weil seine Großmutter verstorben war, gelang dem Offensivspieler der entscheidende Treffer im Revierderby zum 2:1 in der Schlussphase, obwohl ihm Trainer Lucien Favre frei gestellt hatte, ob er spielen will. Beim Jubel überkamen Sancho dann die Emotionen. Ehrensache, dass er den Treffer seiner Oma widmete.

Jadon Sancho lässt den BVB mit seinem Treffer zum 2:1 jubeln und macht sich selbst zum Derbyhelden - DFL Deutsche Fußball Liga

2) Bayern findet seine Traumelf

Nach vielen Rotationen stellte Trainer Niko Kovac vom FC Bayern München in der Partie gegen den 1. FC Nürnberg exakt die gleiche Startformation auf, die bereits am 13. Spieltag gegen den SV Werder Bremen begonnen hatte. Besonders die neue Mittelfeldachse mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich, zuvor eigentlich als Rechtsverteidiger gesetzt, wusste dabei zu überzeugen. Trotz seiner eher defensiven Rolle war Kimmich an zahlreichen Abschlussaktionen beteiligt, traf einmal das Lattenkreuz und servierte den Ball zum 1:0 auf Robert Lewandowski. Der Pole wiederum hat das Toreschießen im eigenen Stadion wiederentdeckt, nachdem er in der Bundesliga zuletzt am 1. Spieltag in der Allianz Arena getroffen hatte, schnürte er gegen die Franken nun einen Doppelpack. Und am Ende war Nürnberg mit dem 3:0 noch äußerst gut bedient. "Die Mannschaft hat sich gefunden, da steckt viel FC Bayern drin", analysierte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zufrieden. Der Rekordmeister ist also rechtzeitig aus der Krise gekommen und bläst mit den wiedergenesenen Hoffnungsträgern Thiago und Kingsley Coman, beide in der Schlussphase eingewechselt, nun zur Aufholjagd.

Neue Rolle beim FC Bayern: Joshua Kimmich - CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

3) Freiburger mit neuem Rekordtorschützen

Die Überraschung des Spieltags lieferte der Sport-Club Freiburg mit einem absolut sensationellen 3:0-Sieg gegen Champions-League-Anwärter RB Leipzig. Für die Breisgauer war es nicht nur der höchste Bundesliga-Sieg seit vier Jahren, die Elf von Christian Streich verschaffte sich auch sechs Punkte Luft zu den Abstiegsrängen. Vor allem im heimischen Schwarzwaldstadion gibt es für die Gegner nicht wirklich viel zu holen: In der Heimtabelle steht Freiburg derzeit mit zwölf Punkten auf Platz fünf. Torschütze Luca Waldschmidt, derzeit in bestechender Form, sagte nach dem Spiel: "Dass wir das gewinnen, ist natürlich überragend für uns."

Geschichte schrieb jedoch ein Anderer: Der Treffer von Nils Petersen war bereits der 37. Bundesliga-Treffer des Nationalspielers für Freiburg. Damit egalisierte er den bisherigen Rekord von Papiss Demba Cisse. Mehr hat noch keiner im Bresigau geschafft.

Nils Petersen wird Freiburgs Rekordtorschütze - Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

4) Sargent braucht keine zwei Minuten

Das kann man mal ein gelungenens Bundesliga-Debüt nennen. Keine zwei Minuten war Josh Sargent für den SV Werder Bremen am Freitagabend gegen Fortuna Düsseldorf auf dem Rasen, schon durfte er seinen ersten Treffer bejubeln. Für den 18-Jährigen US-Amerikaner, der bereits A-Nationalspieler und ein großes Versprechen ist, war es ein neuer Vereinsrekord. "Er hat sich diesen Einsatz in den letzten Wochen verdient und seinen Torriecher gezeigt", lobte Kapitän Max Kruse. Aber auch mit den anderen Einwechslungen bewies Trainer Florian Kohfeldt ein goldenes Händchen: Die Joker Martin Harnik und Johannes Eggestein erzwangen in Co-Produktion das 2:1, ehe Sargent schließlich den Deckel zum 3:1 drauf machte. Ein guter Rückenwind für die kommenden Wochen, wo mit Dortmund, Hoffenheim und Leipzig absolute Top-Teams warten.

Josh Sargent erzielt das schnellste Tor eines Einwechselspielers bei Werder Bremen - 2018 Getty Images

5) Gladbach bleibt erster BVB-Verfolger

Borussia Mönchengladbach bleibt Tabellenführer Dortmund auf den Fersen. Beim 3:0-Sieg der Fohlen gegen Stuttgart zum Abschluss des 14. Spieltags bewies Trainer Dieter Hecking ein glückliches Händchen, als er in der zweiten Hälfte den Sieg einwechselte: Nach einer Stunde kamen Raffael und Florian Neuhaus von der Bank, erst brachten sie Gladbach in einer Co-Produktion 1:0 in Führung (69.) - Raffael traf in seiner elften Saison in Folge -, dann traf Neuhaus mit dem Treffer zum 2:0 selbst (77.) und führte die Vorentscheidung herbei.

Es war der erste Treffer des Youngsters in der Bundesliga, bei dem es in dieser Saison richtig gut läuft. Beim 1:0 steuerte Neuhaus seine siebte Torvorlage zu einer bislang erfolgreichen Spielzeit der Borussen bei. Damit ist er jetzt gemeinsam mit Sebastian Haller (Eintracht Frankfurt) Top-Vorbereiter der Liga. Gladbach feierte jetzt saisonübergreifend den zehhten Heimsieg in Folge und stellte damit die Rekordserie im heimischen Stadion ein.

Gladbachs Florian Neuhaus macht sein erstes Tor in der Bundesliga - Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images