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Aus den vergangenen vier Partien holten die Mainzer acht Punkte - mittlerweile stehen die Rheinhessen in der Tabelle auf Rang 8
Aus den vergangenen vier Partien holten die Mainzer acht Punkte - mittlerweile stehen die Rheinhessen in der Tabelle auf Rang 8

Konstant auf Höhenflug

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Stuttgart - Nach dem 2:1-Erfolg in Stuttgart ist klar: Mit dem 1. FSV Mainz 05 wird zu rechnen sein. Vorbei die Zeiten des unterschätzten Underdogs, die Rheinhessen befinden sich auf dem Weg nach oben. Das hat diverse Gründe.

Will man die Stimmungslage bei Mainz 05 nach einem Spiel bemessen, wendet man sich am besten an Harald Strutz. Der Mainzer Präsident, bekannt für seine emotionalen Analysen, hatte dann auch am Samstagabend in den Katakomben der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena inmitten der wartenden Journalisten allerbeste Laune. "Das war schon beeindruckend, wie die Mannschaft nach dem frühen Rückstand einfach ihr Spiel weiter aufgezogen hat“, diktierte er in die Notizblöcke. "Nach dem Sieg in Hamburg haben wir jetzt das zweite Auswärtsspiel in Folge gewonnen“, zeigte sich Strutz sichtbar stolz auf seine Mainzer. "So kann es weitergehen.“

Pressing funktioniert 

In der Tat. Die Rheinhessen bewiesen bei einem zugegeben nicht gerade überzeugenden VfB Stuttgart, dass sie sich in der Bundesliga mehr und mehr zu einer konstanten Größe entwickeln. Vorbei die Zeiten, als die Mainzer von ihrem "Underdog-Image“ lebten. Mainz ist längst angekommen in der Bundesliga und muss sich vor niemanden verstecken.

Das hat Gründe. Trainer Thomas Tuchel ist es nach einer von Schwankungen gekennzeichneten Vorrunde gelungen, seinen Jungs Stabilität zu verleihen. In Stuttgart zeigte der jetzt schon Tabellenachte von Beginn an die reifere Spielanlage. Vor allem das Tuchelsche Pressing drängte die schwäbischen Gastgeber immer wieder in die Defensive. Der VfB hatte alle Mühe, sein Spiel geordnet aufzuziehen. Selbst nach dem frühen 0:1 durch den Stuttgarter Mohammed Abdellaoue zeigten die Mainzer keinerlei Nervenschwäche.

Tolle Quote von Okazaki

Schnell, konsequent, zweikampfstark: Die Mainzer spielten in Stuttgart Fußball modernster Prägung und machten noch vor der Pause den verdienten Ausgleich durch den starken Shinji Okazaki. Der japanische Angreifer machte bereits seinen neunten Saisontreffer im 17. Spiel - eine tolle Quote des ehemaligen Stuttgarters.      

Tuchel selbst zeigte sich in der Pressekonferenz gewohnt bodenständig, von Euphorie keine Spur. "Die Druckphasen des VfB haben wir mit dem Quäntchen Glück überstanden. Unterm Strich ist es ein glücklicher Sieg, der nicht unbedingt in der Luft lag“, analysierte der Coach der 05er. Natürlich waren die Mainzer über die 90 Minuten nie drückend überlegen, dennoch hatte man als Beobachter immer das Gefühl, dass sie noch zulegen können. Was sie in Person des jungen Benedikt Saller dann auch taten - 2:1 in der 87. Minute, ein enorm wichtiger Sieg.

Größere Auswahl

Die Mainzer sind konstant geworden, was auch an ihrem Kader liegt. In Stuttgart hatte Tuchel einige wertvolle Alternativen auf der Bank, unter anderem Neuzugang Ja-Cheol Koo. Den brachte Tuchel eine halbe Stunde vor Spielende und damit noch einmal viel frischen Wind in das Spiel seiner Mannschaft. Neben einer homogenen Truppe kann Tuchel aber auch vermehrt auf individuelle Klasse zurückgreifen. Neben dem bereits erwähnten Okazaki hat sich vor allem Johannes Geis enorm weiterentwickelt. Über den 20-Jährigen lief in Stuttgart mittlerweile beinahe jeder Angriff, der gebürtige Schweinfurter machte eine hervorragende Partie.

Die Mainzer sind gereift. Dank eines ausgeglichenen Kaders, starken Einzelspielern und einem eingeübten System scheint in dieser Saison noch vieles möglich zu sein. Jetzt kommt der SC Freiburg - drei Punkte sind da nicht ausgeschlossen. Und damit auch eine Fortsetzung des Höhenfluges.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer