Bei Aue funktionieren jetzt auch die Standards nicht mehr. Kvesic haut einen Freistoß aus 25 Metern ziellos drei Meter über das Tor.

Der nächste Auer Fehler, das nächste schöne Kieler Tor! Wydra spielt Ducksch den Ball in Bedrängnis 20 Meter vor dem Tor genau in den Lauf. Der Stürmer hat keinen Gegenspieler mehr vor sich, zieht sofort ab und trifft mit rechts in die linke Ecke. Männel im Tor ist kein Vorwurf zu machen, dieses Tor geht auf Wydras Kappe.

Schindler setzt sich auf rechts im Laufduell gegen drei Mann durch und holt mit dem Flankenversuch eine Ecke raus.

... im Auer Spiel. Selbst bei einem Rückpass zum Torwart: Männel wird vom eigenen Mann mit dem Rückspiel fast an die Seitenlinie geschickt ...

Aue fehlen die Ideen gegen heute gut organisierte, früh störende Kieler. Dass hier die zweitschlechteste Defensive zu Gast ist, merkt man bisher nicht.

Drexler findet mit einem feinen Flugball aus dem rechten Halbfeld Ducksch am Strafraumrand – der steht aber einen Schritt im Abseits.

Die Veilchen nehmen zum dritten Mal in diesem Spiel das Heft des Handelns in die Hand. Fandrich versucht es mit einem zu unplatzierten Schuss aus 25 Metern – Kronholm fängt. In den ersten beiden Druckphasen der Auer fielen die Kieler Tore ...

Kiel macht es Aue extrem schwer, stört schon ganz früh im Spielaufbau. Die Gastgeber brauchen fast immer Standardsituationen, um gefährlich zu werden.

Nach einem langen Freistoß aus dem Mittelfeld kommt Köpke zentral im Kieler Strafraum an den Ball und ist davon wohl etwas zu überraschen, um abzuziehen – Kiel kann ihn vom Ball trennen und klären.

Ein Abschlag von Männel fliegt über Ducksch und Wydra im Mittelkreis hinweg. Ducksch dreht sich um und stößt mit dem Kopf voll gegen den seines Gegenspielers. Der Kieler geht zu Boden und muss kurz am Spielfeldrand behandelt werden. Schnell kann er aber weitermachen.

... leistet sich aber weiterhin eklatante Abspielfehler im Spielaufbau. Eine daraus resultierende Lewerenz-Flanke kann Männel abfangen.

Einen Freistoß aus 20 Metern halbrechter Position schießt Nazarov in die Mauer. Es gibt nochmal Ecke.

Mit zwei Toren zur rechten Zeit verdienen sich die Kieler diese Halbzeitführung. Aue begann schwungvoll, ließ sich vom Rückstand und später vom 2:0 aber aus dem Konzept bringen. Hoffnung für die Gastgeber: Kiel besitzt mit jetzt 14 Treffern nicht nur den besten Angriff der 2. Bundesliga, sondern auch die anfälligste Abwehr (neun Gegentore). Gleich geht's weiter!

... war es für Ducksch, der die beste Offensive der Liga anführt. Im sechsten Spiel erzielt Holstein hier seine Saisontore 13 und 14 – Ligaspitze!

Eine Minute gibt es obendrauf.

Wieder sticht Kiel hinein in den Auer Aufschwung: Schindler schlägt den Ball von rechts nach links in den Strafraum auf Lewerenz. Der legt sofort an die Strafraumgrenze ab, wo Ducksch nicht lange fackelt und den Ball per Dropkick in den linken Torwinkel schweißt. Wunderbarer Treffer und der nächste Tiefschlag für die Auer Moral.

Nächster Standard von rechts, nachdem Lewerenz Rizzuto umgestoßen hatte. Tiffert bringt den Ball wuchtig auf den ersten Pfosten, wo der durchlaufende Kalig seinen Kopf dran kriegt und den Ball an den linken Pfosten schmettert. Glück für Kiel, da wäre Kronholm machtlos gewesen.

Zehn Minuten vor der Pause gehen die Auer jetzt rustikaler zu Werke: Erst Männel gegen Peitz, dann Kalig gegen Lewerenz suchen mit Härte die spielerischen Defizite auszugleichen.

Drexler tunnelt 30 Meter zentral vor dem Auer Tor einen Gegenspieler und legt dann nach links auf Schindler, dessen Abschluss aber zu lasch genau auf Männel kommt. Der hält den Ball fest.

Aue leistet sich einfachste Fehler im Aufbauspiel: Ein katastrophaler Fehlpass von Rizzuto in den Mittelkreis schenkt Kiel eine Chance durch Ducksch. Der verfehlt das Tor aber aus linker Position im Strafraum.

Bertram startet links durch und flankt flach auf Köpke, der im Zentrum sofort abschließt. Czichos klärt im Fallen zur Ecke, die zu nichts führt.

Die Auer hat der Rückstand komplett aus dem Konzept gebracht. Die offensive Euphorie der ersten Minuten ist verflogen und auch die Zweikämpfe im Mittelfeld gehen aktuell durchweg an die Gäste.

Mühling schnappt sich den zweiten Ball nach dem Eckball und zielt aus 27 Metern wieder in die rechte Ecke. Diesmal kann Männel aber parieren.

... der Störche über links: Nach Ballgewinn steckt Drexler für Köpke durch, der in den Strafraum startet, aber gestoppt wird – Ecke.

... wird dem Spielverlauf bislang nicht gerecht.

Hinein in die Auer Dominanz schlägt Kiel einen langen Ball an den gegnerischen Strafraum. Schindler legt nach innen ab, wo Lewerenz Richtung Tor dribbelt. Ihn können die Auer abwehren, nicht aber den wunderbar geschlenzten Nachschuss von Mühling, der perfekt halbhoch neben dem rechten Pfosten einschlägt.

Die langen Bälle über rechts sind deutlich Aues Plan A: Diesmal wird wieder Köpke auf die Reise geschickt und kurz vor Erreichen des Balls auf der Strafraumgrenze von Schmidt angerempelt. Kein Foul sagt der Schiri.

Tiffert zieht den Ball mit rechts vom Tor weg und wieder in Richtung Bertram. Zentimeter vor ihm kommt Mühling mit dem Kopf an den Ball und klärt zur ersten Ecke des Spiels. Die kommt von links und bringt nichts ein.

Wieder ein starker Tiffert-Steilpass auf rechts raus, diesmal für Bertram. Der wird von Heidinger umgestoßen – vielversprechender Freistoß vom rechten Flügel. 

Wieder kommen die Hausherren über rechts. Tiffert schickt Rizzuto steil, der aus vollem Lauf flankt. Der Ball kommt scharf, fliegt aber genau in die Arme von Kiels Keeper Kronholm.

Tiffert und Rizzuto probieren es über den rechten Flügel, wo der Deutsch-Italienier dann für Köpke durchstecken will. Der hatte mit diesem Zuspiel aber nicht gerechnet.

Kalig stößt im Vorwärtsgang von rechts in die Mitte, verliert den Ball, setzt gegen Drexler energisch nach – zu energisch. Stieler gibt Freistoß für Kiel.

Drexler schickt Schindler auf dem rechten Flügel, wo der Ball direkt ins Zentrum zu Mühling geflankt wird! Der steht sechs Meter vor dem Tor ganz frei, setzt den Ball aber deutlich drüber. 

... gewinnt Martin Männel für die Auer und wechselt die Seiten. Damit spielt Aue ganz in Lila im ersten Durchgang von links nach rechts gegen Kiel in Rot.

Beide Teams haben aktuell einen Lauf: Kiel hat die letzten drei Spiele gewonnen, Aue holte aus den letzten drei Partien sieben Punkte.

Die Bilanz ist dabei komplett ausgeglichen (drei Siege Aue, drei Siege Kiel, zwei Unentschieden). Im Erzgebirge hat Kiel aber nur einen Punkt in vier Gastspielen geholt und in diesen vier Partien auch nur ein Tor geschossen.

Erstmals treffen Aue und Kiel in der 2. Bundesliga aufeinander. Allerdings gab es bereits jeweils vier Begegnungen in der 3. Liga und der Regionalliga.

Drei Tore hat Marvin Ducksch schon erzielt; letzte Saison gelang ihm bis zur Winterpause (da wurde er dann nach Kiel ausgeliehen) nur ein Tor in zehn Zweitliga-Einsätzen für St. Pauli. Diesen einen Treffer erzielte er bei der 1:2-Heimpleite gegen Aue.

Schnelles Wiedersehen: Bei seiner Heim-Premiere im Erzgebirge trifft Hannes Drews gleich auf seinen Ex-Verein. Aues neuer Coach war zuletzt U 19-Trainer bei Holstein Kiel.

Holstein Kiel sorgt bislang nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga für Furore. Mit zehn Punkten und einer Tordifferenz von 12:9 liegen die Störche auf Rang 3. Nun muss der starke Aufsteiger aber zu Erzgebirge Aue, die nach zwei Niederlagen zum Saisonstart jetzt seit drei Partien ungeschlagen sind und die letzten beiden Partien jeweils gewinnen konnten. Alle Infos zum Duell lest Ihr in unserem Liveticker.

Kronholm - Heidinger, Czichos, Schmidt, Herrmann - Peitz, Lewerenz, Drexler, Mühling, Schindler - Ducksch

Der Unparteiische Tobias Stieler führt die Mannschaften aufs Spielfeld. Die Heimfans im Erzgebirgsstadion intonieren wie gewohnt das Steigerlied.

Markus Anfang verändert sein Team auf einer Position: Dominic Peitz spielt für David Kinsombi auf der Sechser-Position. Ansonsten ist es die Mannschaft, die zuletzt Kaiserslautern mit 2:1 schlug. Last-Minute-Siegschütze Manuel Janzer hat sich die Achillessehne gerissen und fällt mehrere Monate aus.

Ein schöner, frühherbstlicher Abend ist es in Aue. 14 Grad und ein paar Wolken werden den Spielern hier keine Alibis geben.

Männel - Wydra, Rapp, Kalig - Riese, Tiffert, Fandrich, Rizzuto - Bertram, Nazarov, Köpke

Damit vertraut Hannes Drews der Elf, die ihm beim 2:1-Erfolg in Ingolstadt seinen ersten Sieg im ersten Spiel als Auer Coach bescherte.

Leiter der Partie ist der erfahrene Tobias Stieler. Seine Assistenten sind Florian Kornblum und Lothar Ostheimer. Vierter Offizieller ist Michael Emmer.