Über 70.000 werden am Sonntag beim Gastspiel des SC Paderborn im Olympiastadion sein
Über 70.000 werden am Sonntag beim Gastspiel des SC Paderborn im Olympiastadion sein

Zurück an die Spitze?

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München - Am Sonntag kann Spitzenreiter Hertha BSC die Tabellenführung wieder zurückerobern. Die "Alte Dame" empfängt den SC Paderborn und rechnet mit über 70.000 Zuschauern. Außerdem gibt's noch das Mittelfeldduell zwischen Alemannia Aachen und dem TSV 1860 München, bei Oberhausen gegen Union Berlin steht der Klassenerhalt im Mittelpunkt (alle Partien ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Hertha BSC - SC Paderborn

Was für die Gäste eine Rekordkulisse wird, soll den Gastgebern "viel Rückenwind verleihen", sagt Hertha-Cheftrainer Markus Babbel: "Die Fans sind sensationell. Wir wissen, dass wir nur mit ihnen, mit ihrer Hilfe aufsteigen." Personell hat Babbel allerdings einige Baustellen: Definitiv ausfallen wird Ronny, der sich eine Zerrung des vorderen Syndesmosebandes im rechten Sprunggelenk zugezogen hat und zehn bis 14 Tage pausieren muss. Peter Niemeyer erlitt eine Oberschenkelprellung und hat zwei, drei Tage mit dem Training ausgesetzt. "Für Sonntag besteht aber Hoffnung", so Hertha-Arzt Ulrich Schleicher. Auch Valeri Domovchiyski (Wadenprobleme) hängt etwas durch.

Bei den Ostwestfalen herrscht angesichts der Kulisse eine riesige Vorfreude. Cheftrainer Andre Schubert gibt seinen Spielern unabhängig von der unterschiedlichen Position beider Clubs in der Tabelle eine klare Marschrichtung mit auf den Weg: "Wir werden uns nicht nur hinten reinstellen. Wenn wir auf ein 0:0 hoffen, geht das in die Hose. Vielmehr wollen wir auch den Weg nach vorn suchen".

Personell wird es zumindest eine Umstellung im Vergleich zum jüngsten Spiel gegen den FSV Frankfurt (2:2) geben. Routinier Rolf-Christel Guié-Mien ist wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Ansonsten sieht der Coach kaum Notwendigkeiten, Änderungen an der Startformation vorzunehmen. Noch nicht wieder dabei sind Sören Gonther und Edmond Kapllani.




Alemannia Aachen - TSV 1860 München

Bei der Alemannia griff erstmals nach seiner Zerrung aus dem U-21-Länderspiel gegen die Niederlande Shervin Radjabali-Fardi wieder ins Geschehen ein. "Er ist fit und kann spielen", teilte Coach Peter Hyballa mit. Nicht gut sieht es bei Kevin Kratz (Grippe) aus. Und Juvhel Tsoumou riss sich am Mittwoch im Training das Syndesmoseband - mindestens sechs Wochen Pause. "Wir wollen unseren geilen Fans mal wieder einen Heimsieg schenken", sagt Hyballa nach zuletzt zwei Heimniederlagen in Folge gegen die Topteams aus Berlin und Bochum. Gegen die "Sechziger" winkt das Knacken der 40-Punkte-Marke und die Revanche für das 1:2 im Hinspiel.

Nach den turbulenten Tagen, die von der wirtschaftlichen Situation bestimmt waren, liegt der Fokus bei den "Löwen" am Sonntag wieder auf dem Sportlichen. "Wir wollen den Trend durchbrechen und unsere Serie fortsetzen", so das Ziel von 1860-Chefcoach Reiner Maurer nach zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen. Die Bilanz auf dem Tivoli seit dem Zweitliga-Abstieg ist dagegen alles andere als vielversprechend: Fünf Niederlagen und ein Remis in sechs Spielen.

Wie gegen den KSC werden erneut Stefan Bell, Daniel Bierofka und Florin Lovin ausfallen. Dazu kommt Necat Aygün, der beim 5:1-Erfolg über die Badener wegen einer Oberschenkelverletzung vorzeitig das Spielfeld verlassen musste. "Wir haben erneut einen kleinen Kader, aber gegen den KSC haben wir das ganz gut gelöst", hofft der Löwen-Coach auf eine ähnlich positive Reaktion.




Rot-Weiß Oberhausen - Union Berlin

Dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin blickt Oberhausens Trainer Theo Schneider optimistisch entgegen: "Wir haben in den letzten Wochen intensiv und hart gearbeitet. Alle haben voll mitgezogen und es herrscht eine positive Stimmung. Jetzt fehlt uns ein Erfolgserlebnis und das wollen wir uns gegen Berlin holen. Die Voraussetzungen haben wir dafür geschaffen."

Personell mangelt es dem RWO-Trainer jedoch an Alternativen. Nachdem Theo Schneider schon auf die verletzten Yohannes Bahcecioglu, Steven Ruprecht (beide Muskelfaserriss), Marinko Miletic (Knieprobleme), Mike Tullberg und Felix Luz (beide in der Reha) sowie auf die Gelb-gesperrten Daniel Gordon, Benjamin Reichert und Dimitrios Pappas verzichten muss, wird wahrscheinlich auch Heinrich Schmidtgal sein Comeback verschieben müssen. Aufgrund einer Fußnagelentzündung konnte Schmidtgal seit zwei Tagen nicht mehr trainieren.

Unions Sportdirektor Christian Beeck fordert sein Team auf, zuzulegen: "Wir haben den Klassenerhalt selbst in der Hand und müssen in allen Bereichen noch eine Kohle drauf packen." In der Saison habe die Mannschaft mehrfach gezeigt, dass sie in die 2. Bundesliga gehöre. Cheftrainer Uwe Neuhaus will einen Spannungsabfall deshalb unter allen Umständen vermeiden: "Das große Rechnen sollten wir sein lassen und uns voll und ganz auf das Spiel konzentrieren. Zurücklehnen können wir uns, wenn es geschafft ist." Union muss auf die gesperrten Torsten Mattuschka, Patrick Kohlmann und John Jairo Mosqueraverzichten. Klar scheint, dass Halil Savran im Sturm beginnen wird, ob Karim Benyamina als zweite Spitze von Beginn an dabei sein wird, verriet der Trainer allerdings nicht. Neben den Gesperrten fehlen außerdem Christian Stuff (Schulter) und Santi Kolk (Sprungelenk). Sie arbeiten derzeit in der Reha für ihr Comeback.