Simon Zoller liegt mit acht Treffern auf Platz 2 der Torschützenliste der 2. Bundesliga
Simon Zoller liegt mit acht Treffern auf Platz 2 der Torschützenliste der 2. Bundesliga

Zoller: "Union ist ein Gradmesser"

xwhatsappmailcopy-link

München - Simon Zoller bildet zusammen mit Mo Idrissou das torgefährlichste Sturmduo der 2. Bundesliga. Beide Angreifer des 1. FC Kaiserslautern trafen bereits acht Mal. Vor dem Topspiel der Roten Teufel gegen Union Berlin am Samstag spricht bundesliga.de mit dem 22-jährigen Shootingstar Zoller.

bundesliga.de: Herr Zoller, vor der Länderspielpause war der FCK sieben Spiele ungeschlagen, Sie haben in den letzten beiden Partien drei Treffer erzielt. Kam die Unterbrechung zum falschen Zeitpunkt? Oder waren Sie froh, die Akkus wieder aufladen zu können?

Simon Zoller: Sowohl als auch. Klar ist es zuletzt gut gelaufen, für mich persönlich und für die ganze Mannschaft. In der Länderspielpause kann man zwar natürlich ein bisschen regenerieren, immerhin waren die vergangenen Wochen doch kräfteraubend. Aber wir hätten auch gerne weitergespielt. Wir haben einen Lauf und sind richtig heiß auf die nächsten Spiele. Wir freuen uns, dass es nun am Samstag endlich wieder weitergeht.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf des FCK? Ist die Mannschaft im Soll?

Zoller: Ich denke schon, dass wir mit dem Tabellenstand derzeit ganz gut leben können. Klar, wenn man einige Spiele, wie die Partien in Sandhausen oder Aalen, betrachtet, hätte es durchaus noch besser laufen können. Dennoch sind wir jetzt gut dabei.

bundesliga.de: Seit der neue Trainer Kosta Runjaic im Amt ist, hat der Verein kein Spiel mehr verloren. 15 Punkte und 16:3-Tore stehen in sieben Spielen zu Buche. Was zeichnet den Coach aus? Wie kommuniziert er mit der Mannschaft?

Zoller: Er ist ein sehr kommunikativer Trainer, der mit uns immer offen redet. Er behandelt dabei jeden Spieler gleich und versucht, aus jedem das Optimum herauszuholen. Außerdem hat er klare Vorstellungen, die er uns auch immer wieder deutlich macht. Egal ob auf dem Trainingsplatz oder beim Spiel, er will immer, dass wir alles aus uns herauskitzeln. Und wir wollen das selbstredend auch.

bundesliga.de: Sie sind seit dieser Saison beim FCK und kamen mit der Empfehlung von 15 Toren und sieben Assists vom Drittligisten Osnabrück. Die Umstellung auf die 2. Bundesliga scheint Ihnen nichts ausgemacht zu haben. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Entwicklung?

Zoller: Zum einen kannte ich die 2. Bundesliga schon ein wenig aus meiner Zeit in Karlsruhe, ganz neu ist die Spielklasse also nicht für mich. Aber klar, ich bin derzeit mit meiner Leistung nicht unzufrieden. Wenn man Tore macht und die Mannschaft gut spielt, dann sieht es aber manchmal vielleicht nur so aus, als wäre das alles einfach. Das ist es aber natürlich nicht, es ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Ich kann mich sicher noch in vielen Belangen weiterentwickeln, sowohl was die Physis angeht als auch psychisch. Es gibt noch Einiges zu lernen.

bundesliga.de: In der Torschützenliste der 2. Bundesliga liegen Sie gleichauf mit Ihrem Teamkollegen Mo Idrissou mit acht Treffern auf Platz 2. Wird schon geflachst, wer am Ende mehr Tore auf dem Konto hat?

Zoller: Nein, ich glaube eher, dass ich ihm irgendwann mal ein Essen ausgeben muss, weil er mir mittlerweile das fünfte oder sechste Tor aufgelegt hat (lacht). Aber das mache ich dann auch sehr gerne. Mir ist egal, wer am Ende mehr Tore auf dem Konto hat. Wenn Mo mehr Buden macht und uns so zum Aufstieg schießt, dann unterschreibe ich das gerne.

bundesliga.de: Ist das Sturmduo Idrissou/Zoller das beste der 2. Bundesliga? Wie gut klappt das Zusammenspiel?

Zoller: Ich glaube schon, dass wir eine sehr starke Sturmspitze bilden. Und mit Olivier Occean haben wir beispielsweise einen weiteren Top-Stürmer im Kader. Wir verstehen uns alle gut, nicht nur auf dem Platz beim Spiel, sondern auch im Training und in der Kabine. Wir reden viel miteinander, besprechen uns ausgiebig, das zeigt sich dann auch im Zusammenspiel. Im Moment klappt das auf jeden Fall sehr gut. Keiner von uns handelt beim Abschluss eigensinnig. Steht der Sturmpartner besser, dann versucht man ihn anzuspielen. Das ist für uns selbstverständlich. Überhaupt ist die Qualität in unserer Offensivabteilung sehr hoch.

bundesliga.de: Am kommenden Samstag kommt es am Betzenberg zum Topspiel zwischen dem FCK und Union Berlin. Die Gäste sind zuletzt etwas aus dem Tritt gekommen und haben den Ruf, gegen die wirklichen Topteams der Liga nicht gewinnen zu können. Wie stark schätzen Sie den Gegner ein? Worauf wird es ankommen?

Zoller: Union Berlin hat große Qualität, gar keine Frage, sonst stünden sie nicht da oben, punktgleich mit uns. Das Spiel ist auf jeden Fall ein Gradmesser, ein Fingerzeig, wo es für uns am Ende hingehen kann. Dementsprechend werden wir das Spiel auch angehen. Wir wollen hochkonzentriert alles daran setzen, die drei Punkte in Kaiserslautern zu behalten.

bundesliga.de: Die 2. Bundesliga ist in der Spitze sehr ausgeglichen, die ersten Vier liegen nur zwei Punkte auseinander. Es ist kein Geheimnis, dass der FCK wieder zurück in die Bundesliga will. Wie bewerten Sie die Ausgangslage und die Chancen der Roten Teufel? Packt der FCK den Aufstieg?

Zoller: Die Mannschaft will auf jeden Fall den Aufstieg schaffen. Dieses Ziel kann mit unserem starken Kader auch erreicht werden. Ob wir dann nun Zweiter oder Erster werden, das ist mir eigentlich relativ egal. Grundsätzlich wollen wir einfach immer gewinnen, in jedem Spiel drei Punkte holen und wenn uns das gelingt, dann kann am Ende der Aufstieg klappen.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski