St. Paulis Torhüter Benedikt Pliquett, der auch gerne mal beim "KiezKick" zuschaut, gehörte zu den Jubiläumsgratulanten
St. Paulis Torhüter Benedikt Pliquett, der auch gerne mal beim "KiezKick" zuschaut, gehörte zu den Jubiläumsgratulanten

Zehn Jahre Integration im "KiezKick"

xwhatsappmailcopy-link

Köln - Der 3. Bundesliga-Spieltag steht ganz im Zeichen der Integration und Vielfalt, alle Clubs werden den einheitlichen Schriftzug "Geh Deinen Weg" auf den Trikots tragen. Beim FC St. Pauli wird Integration schon lange gelebt und gefördert: Allein das Projekt "KiezKick" besteht inzwischen seit mehr als zehn Jahren.

Von der Asche auf den Kunstrasen

Im Juli 2002 war Anpfiff für das Projekt, das der Fanladen St. Pauli ins Rollen gebracht hat und das von der Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM) unterstützt wird. "KiezKick" ermöglicht Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 18 Jahren jeden Freitag nach Herzenslust zu bolzen und zu tricksen.



Anfangs wurde auf Ascheplätzen gespielt, heute steht den durchschnittlich 45 teilnehmenden Kindern Kunstrasen zur Verfügung. 2006 wurde das Angebot erweitert, seitdem wird ausschließlich Mädchen ein Training am Donnerstag angeboten.

"St. Pauli ist ein vielschichtiger Stadtteil und das spiegelt sich auch bei unseren Teilnehmern wider", sagte Elin Wagner, hauptamtliche Mitarbeiterin des Fanladens. "Die Idee war, etwas für die Kinder im Viertel zu machen, sie für den Fußballsport zu begeistern."

Mit einem Benefizspiel fing alles an



Bei der Jubiläumsfeier zum Zehnjährigen am vergangenen Sonntag auf den Kunstrasenplätzen hinter der Nordtribüne des Millerntor-Stadions beglückwünschten auch St. Paulis Präsident Stefan Orth und Profi-Keeper Benedikt Pliquett zum langen Bestehen des "KiezKicks". Die Erlöse einer Tombola kamen dem Projekt zu Gute, denn es finanziert sich seit Gründung ausschließlich über Spenden.

Auch die "Anschubfinanzierung" war dabei keine Ausnahme: Damit der "KiezKick" überhaupt ins Leben gerufen werden konnte, organisierte der Fanladen in Kooperation mit dem FC St. Pauli 2002 ein Benefizspiel der Profimannschaft gegen eine Prominentenauswahl. Am Ball waren unter anderem Detlev Buck, Jürgen Vogel, Peter Lohmeyer, Fettes Brot und Die Ärzte.

"KiezKick" mit vielen Preisen bedacht



Das Projekt hat seit seiner Gründung vor zehn Jahren einige Preise erhalten. Darunter der Anerkennungspreis Sportprojekt der Stiftung Bürger für Bürger für "Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaftliches Engagement" im Jahr 2008. Zwei Jahre zuvor wurde das Projekt mit dem Integrationspreis der Stadt Hamburg ausgezeichnet. Dabei imponierte der Jury, dass beim KiezKick-Training so viele Jungen und Mädchen aus dem Stadtteil St. Pauli aus ganz unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten jede Woche beim Fußballspielen miteinander Spaß haben.