Herber Verlust: VfL-Regisseur Pierre de Wit (drei Saisontore) fällt gegen den SC Paderborn aus
Herber Verlust: VfL-Regisseur Pierre de Wit (drei Saisontore) fällt gegen den SC Paderborn aus

"Woche der Wahrheit" für den VfL

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In zwei Zusatzschichten will sich der VfL Osnabrück doch noch den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga erarbeiten. "Die Relegation ist keine Schande, noch sind wir nicht geschlagen", sagt Trainer Claus-Dieter Wollitz vor dem Relegationshinspiel am Freitag (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) beim Drittliga-Dritten SC Paderborn: "Jetzt gilt es, das zu sichern, wo dieser Verein hingehört. Jeder Spieler ist verpflichtet, alles dafür zu geben."

Vor der Premiere der Relegation zwischen der 2. Bundesliga und der neuen 3. Liga sind allerdings die unterklassigen Hausherren psychologisch leicht im Vorteil. Während es die "Lila-Weißen" mit nur einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen nicht mehr schafften, den Relegationsplatz zu verlassen, haben die Ostwestfalen einen positiven Lauf.

SCP unter Schubert ungeschlagen

Zwei Spiele vor dem Saisonende war der Zweitliga-Absteiger erstmals nach 23 Spieltagen wieder aus den drei Spitzenplätzen herausgerutscht. Der sportliche Leiter Andre Schubert übernahm daraufhin den Posten von Trainer Pavel Dotchev und führte die Mannschaft mit zwei Siegen mit insgesamt 9:0 Toren zurück auf Rang drei.

"In diesen beiden Spielen haben wir unsere Qualitäten wiederentdeckt", sagt der 37-jährige Schubert, der seine Mannschaft vor den beiden Spielen gegen den VfL "vor einer großen Aufgabe sieht, die wir selbstbewusst angehen können".

Deshalb wolle man auch versuchen, die eigene Qualität ins Spiel zu bringen, und sich im erstmals ausverkauften neuen Stadion eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Pfingstmontag zu erarbeiten.

Personalprobleme beim VfL

Während Schubert lediglich auf den an der Leiste verletzten David Krecidlo verzichten muss, für den der zuletzt gelbgesperrte Kapitän Markus Krösche ins Team zurückkehrt, plagen Wollitz große Personalprobleme.

Spielmacher und Freistoßspezialist Pierre de Wit zog sich bei der 1:4-Niederlage am Sonntag beim MSV Duisburg einen Kreuzbandriss zu und fällt ebenso aus wie Paul Thomik, der wegen einer Knochenabsplitterung im Sprunggelenk am Mittwoch operiert wurde.

"Ich jammere nicht", sagt Wollitz: "Ich suche nach Lösungen und vertraue den Spielern, die wir haben." Um sein Team auf die beiden wichtigsten Spiele der Saison in Ruhe vorzubereiten, bezogen die Niedersachsen am Donnerstag ein Trainingslager, in das man auch nach dem Hinspiel zurückkehren wird. Er selbst habe als Spieler solche Alles-oder-nichts-Situationen geliebt, sagt Wollitz, weil es "für mich im Fußball keine Angst" gibt.

Cichon fordert Vollgas

Diese Einstellung muss der Ex-Profi jetzt allerdings seinen Spielern eintrichtern, die noch zwei Mal "alle Kräfte mobilisieren und bis an ihre Grenzen gehen" müssen. "Entscheidend ist, dass die Mannschaft nicht in Selbstmitleid versinkt", so der Fußballlehrer.

Zumindest Kapitän Thomas Cichon hat den Ernst der Lage erkannt. "Wir müssen uns jetzt gewaltig schütteln und endlich aufwachen", sagt der Abwehrchef: "Nur dann ist gegen Paderborn was drin."


SC Paderborn: Jensen - Wachsmuth, Mohr, Holst, Gonther - Krösche - Guie-Mien, Alushi, Brückner - Krause, Damjanovic

VfL Osnabrück: Berbig - Engel, Cichon, Omodiagbe, Schäfer - Peitz, Surmann - Grieneisen, Frommer, Geißler - Reichenberger