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Benjamin Kirsten hütet seit 2008 das Dynamo-Tor und ist in dieser Saison die unumstrittene Nummer 1
Benjamin Kirsten hütet seit 2008 das Dynamo-Tor und ist in dieser Saison die unumstrittene Nummer 1

"Wir wollen den Druck in positive Energie umwandeln"

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München - Drei Punkte trennen Dynamo Dresden noch vom rettenden Ufer. Noch stehen die Sachsen auf Platz 16, doch der Trend der letzten Wochen ist positiv. Vor dem Topspiel gegen Spitzenreiter Hertha BSC sprach bundesliga.de mit Dynamo-Keeper Benjamin Kirsten.

bundesliga.de: Herr Kirsten, Dynamo Dresden hat in den letzten beiden Spielen vier Punkte geholt. Kann man da bereits von einem Aufwärtstrend sprechen?

Benjamin Kirsten: Wenn man das wichtige Spiel gegen Sandhausen gewinnt und dann einen wichtigen Punkt in Ingolstadt holt, kann man sicher davon sprechen, dass wir uns im Aufwind befinden. Wir müssen jetzt dran bleiben und weiter punkten auch gegen die großen Gegner. Auch gegen die ist etwas möglich.

bundesliga.de: Im Jahr 2013 hat Dynamo nur eins von vier Spielen verloren. Herrscht nun eine Art Aufbruchstimmung mit dem neuem Trainer Peter Pacult?

Kirsten: Auf alle Fälle. Wir wollen das Ziel Klassenerhalt erreichen und auch im nächsten Jahr wieder in der 2. Bundesliga spielen. Wenn man dann aus den ersten vier Spielen fünf Punkte holt, geht man mit einem anderen Gefühl in die Spiele, als wenn man keine Zähler holt. Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich die Punkte zu holen, um sicher ins Ziel zu kommen.

bundesliga.de: Was macht die Mannschaft besser als in der Hinrunde? Wo liegen die Fortschritte?

Kirsten: Wir gehen ein bisschen zielstrebiger Richtung Tor. Wir versuchen, das Spiel schnell zu machen und läuferisch dagegenzuhalten. Bis jetzt haben wir das auch teilweise geschafft. Aber klar ist auch, dass nicht immer alles klappt. Deswegen stehen wir ja da unten. Wir müssen diese Situation jetzt lösen. Das müssen wir mit den spielerischen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, schaffen. Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten.

bundesliga.de: Bislang drückte vor allem im Angriff der Schuh. Dynamo hat wenig Tore geschossen. Hat die Mannschaft vor allem ein Sturmproblem?

Kirsten: Nein. Wir hatten zwar lange Zeit kein Stürmertor. Aber in der letzten Woche haben die Angreifer drei Mal getroffen und in Ingolstadt wieder. Der Trend ist positiv. Das gibt den Jungs Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Das sollten sie auch beibehalten. Aber wir ziehen alle an einem Strang. Alle elf, die auf dem Platz stehen, und auch die, die nicht spielen, verfolgen dasselbe Ziel. In der momentanen Situation ist es nicht von Vorteil, über einzelne Mannschaftsteile zu sprechen. Die Stürmer haben gezeigt, dass sie es noch können. Wir müssen jetzt versuchen, sie weiter mit Vorlagen zu füttern, damit sie weiter treffen. Aber auch die Abwehrspieler dürfen gerne Tore machen.

bundesliga.de: In der vergangenen Saison war Dynamo daheim eine Macht. In dieser Saison gelangen erst drei Heimsiege. Wie erklären Sie sich das?

Kirsten: Das ist schwer zu sagen. Wir spielen jetzt das zweite Jahr in der 2. Bundesliga. Viele Vereine waren im letzten Jahr schon bei uns. Die wissen über die großartige Stimmung in unserem Stadion Bescheid. Der Überraschungseffekt und die Unwissenheit, über das, was in Dresden auf sie zukommt, ist weg. Wir haben eine einmalige Kulisse, auf die sich auch viele Gästespieler freuen. Wir hatten zu Beginn Startschwierigkeiten, haben leider auch erst einen Auswärtssieg geholt. Letztes Jahr war das nicht so schlimm, weil wir zuhause so viele Punkte geholt haben. Das gelingt uns in diesem Jahr noch nicht. Aber wir haben noch genügend Zeit, um diese Statistik wieder auszugleichen.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie den neuen Trainer Peter Pacult, sein Standing im Club und in der Mannschaft?

Kirsten: Er ist ein ganz anderer Trainertyp als Ralf Loose. Peter Pacult möchte das Spiel schnell machen. Wir sollen läuferisch überzeugen. Es ist attraktiver, den Ball schneller zu spielen, um auch mehr Torchancen herauszuspielen. Gegen Sandhausen haben wir gesehen, dass wir die Torchancen genutzt haben. Der Sieg gegen eine Mannschaft, die auch unten steht, war enorm wichtig. Wir haben das zum Teil schon so abgeliefert, wie sich der Trainer das vorstellt. Aber nach einem Trainerwechsel ist es nach so kurzer Zeit schwer, ein Fazit zu ziehen. Ich hoffe, dass wir es als Verein schaffen, den Klassenerhalt zu schaffen.

bundesliga.de: Das Programm der kommenden Spiele hat es mit Hertha, Aue, Köln und Braunschweig in sich. Ist es egal, gegen wen man spielt oder ist es ein Nachteil, jetzt gegen drei der Top-4-Vereine der 2. Bundesliga antreten zu müssen?

Kirsten: Das ist egal. Wir müssen sowieso gegen jeden Gegner spielen. Wir haben gegen jeden Gegner eine Chance.

bundesliga.de: Dynamo steht auf dem 16. Platz. Wäre der Relegationsplatz auch am Saisonende akzeptabel oder zählt nur der direkte Klassenerhalt?

Kirsten: Wir wollen den Klassenerhalt ohne Umwege schaffen. Das ist unser primäres Ziel. Ich hoffe, dass wir das packen und so schnell wie möglich wieder über den Strich kommen. Wir müssen den Druck, den wir momentan verspüren, in positive Energie umwandeln. Dann ist in Dresden mit dem Publikum viel möglich. Wir haben die Chance, es selbst zu richten.

bundesliga.de: Was erwarten Sie vom Spiel gegen den Tabellenführer Hertha BSC am Samstag?

Kirsten: Sicherlich wird es ein schweres Spiel. Hertha BSC steht nicht umsonst auf Platz 1. Sie haben am Montag gegen einen Mitkonkurrenten einen wichtigen Dreier geholt. Wir stehen unten, wir müssen unbedingt punkten. Unser Vorteil ist, dass wir einfach drauflos spielen können. Ich hoffe, dass wir erfolgreich sein und eine kleine Überraschung landen können. Im Fußball ist alles möglich. Wenn wir an unsere Stärken glauben und auch an das, was uns in den letzten Spielen stark gemacht hat, dann werden wir gegen Hertha mit Sicherheit nicht chancenlos sein. Vielleicht machen wir ein Tor, wer weiß, was dann möglich ist.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski