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Fabio Morena wechselte im Sommer 2003 von Hercules CF aus Spanien zum FC St. Pauli
Fabio Morena wechselte im Sommer 2003 von Hercules CF aus Spanien zum FC St. Pauli

"Wir sind absolut im Soll"

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Berlin - Beim 2:0-Auswärtssieg seines FC. St. Pauli beim 1. FC Union Berlin kam Fabio Morena wie schon so oft in dieser Saison nur von der Bank, lieferte dann aber eine gute Partie ab. Dabei hatte der langjährige Kapitän der "Kiezkicker" durchaus Grund enttäuscht zu sein.

Mit Lasse Sobiech und Carlos Zambrano fehlten nicht nur zwei Innenverteidiger verletzt, im defensiven Mittelfeld fiel zudem der sonst gesetzte Fabian Boll mit einem Faserriss aus. Doch Trainer Andre Schubert vertraute auf der "Doppelsechs" den Youngstern Dennis Daube und Patrick Funk, im Abwehrzentrum spielten Ralph Gunesch und der nach Gelb-Rot-Sperre zurückgekehrte Markus Thorandt.

Für Morena, der am vergangenen Spieltag erstmals in dieser Saison von Beginn an ran durfte, blieb zunächst wieder nur die Zuschauerrolle. Erst als Gunesch zur Pause mit einer Schulterblessur ausgewechselt wurde, durfte das Hamburger Urgestein (223 Ligaspiele seit 2003) am verdienten Auswärtserfolg des Bundesliga-Absteigers mitwirken.

Dennoch sprach der 31-jährige Abwehrmann nach der Partie professionell über die Verbesserungen seines Teams und wagte einen Ausblick auf das wegweisende Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am kommenden Spieltag.

Frage: Fabio Morena, wie haben Sie die Partie gesehen?

Fabio Morena: Es war ein richtig gutes Spiel. Ich will es nicht zu hoch hängen, aber man hat einen Fortschritt gegenüber dem 2:1 gegen den FSV Frankfurt am vergangenen Spieltag gesehen. Wir hatten uns vorgenommen, etwas souveräner aufzutreten. Das ist uns gelungen. In der ersten Halbzeit haben wir gut dagegen gehalten. Da haben wir den Berlinern nicht die Gelegenheit gegeben, vor heimischem Publikum das Heft in die Hand zu nehmen. Nach der Pause haben wir dann auch zunehmend gezeigt, dass wir ganz gut Fußball spielen können. Deswegen haben wir verdient die zwei Tore erzielt. Mit ein bisschen mehr Klarheit im Spiel nach vorn hätten wir auch noch das dritte oder vierte Tor erzielen können. Dementsprechend war es ein klarer und verdienter Sieg für uns.

Frage: Wie wichtig war es für St. Pauli, nach vier Partien endlich einmal wieder zu Null zu spielen?

Morena: Es ist natürlich klar, dass einem das Sicherheit gibt. Aber ich denke, man hat gesehen, dass wir mit der Führung gewachsen sind und nicht wie in den letzten Spielen einen Gang heruntergeschaltet haben. Dementsprechend war das ein kleiner Schritt über 90 Minuten. Nächste Woche haben wir dann das Topspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. Da können wir zeigen, wie weit wir sind.

Frage: Was ist mehr Wert: Dass St. Pauli diese Verbesserung gezeigt hat, oder dass Ihr Club in der Tabelle oben dran bleibt?

Morena: Ich denke, was die Punkte angeht, sind wir absolut im Soll. Das Problem ist natürlich, dass andere Mannschaften ebenfalls sehr konstant sind. Dementsprechend sind wir zwar oben mit dran, und das auch zu recht, aber es gibt eben auch keinen Grund, das überzubewerten. Nächste Woche gegen Fürth, wenn dann auch noch der eine oder andere Verletzte ins Team zurückkehrt, wird sich zeigen, wie weit wir wirklich sind. Jetzt waren wir jedenfalls gegenüber Union Berlin die deutlich bessere Mannschaft.

Frage: Teilen Sie den Eindruck, dass St. Pauli sich derzeit auswärts leichter tut als zuhause? In der Fremde gab es zuletzt drei Siege in Folge, aus den letzten drei Heimpartien holte Ihr Club nur einen "Dreier".

Morena: So ist eben der Verlauf der Spiele. Es ist ja normal, dass wir am Millerntor immer der Favorit sind. Dementsprechend müssen wir dort mehr das Spiel machen als auswärts. Wenn man dann das Gastspiel an der Alten Försterei mit dem letzten Heimspiel gegen FSV Frankfurt vergleicht, liegt der Eindruck natürlich nahe. Insgesamt befinden wir uns da sicherlich in einem Entwicklungsprozess. Aber wie gesagt: Was die Punkte angeht, sind wir im Soll, und das ist das Entscheidende.

Aufgezeichnet von Andre Anchuelo