Der Leader im Team der Alemannia: Kapitän Benjamin Auer
Der Leader im Team der Alemannia: Kapitän Benjamin Auer

"Wir müssen aus unserer Stärke mehr Kapital schlagen"

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Hamburg/Aachen - Auf Benjamin Auer ist derzeit Verlass. Der Stürmer und Kapitän von Alemannia Aachen hat in den vergangenen sechs Pflichtspielen immer getroffen. Mit seinen Toren hält er die Mannschaft vom Tivoli noch auf einem einstelligen Tabellenplatz – zu wenig für die Ansprüche der Alemannia.

Dabei hat das junge Team in der Liga bislang durchaus überzeugen können, lediglich die Ergebnisse drückten dieses nicht aus. "Trotz starker Leistungen sind zu oft nur Unentschieden herausgekommen, das ist unser großes Manko", erklärt Auer im bundesliga.de-Interview.

Der 29-Jährige spricht zudem über den eher mäßigen Saisonstart, seine Superserie und das nächste Auswärtsspiel in Aue.

bundesliga.de: Herr Auer, Sie haben in den vergangenen sechs Pflichtspielen in Folge getroffen. Können Sie sich an eine ähnlich erfolgreiche Serie in Ihrer Karriere erinnern?

Benjamin Auer: Ehrlich gesagt nicht. In sechs aufeinanderfolgenden Spielen habe ich noch nie getroffen, jedenfalls nicht als Profi. Aber ich denke auch nicht allzu viel über diese Serie nach.

bundesliga.de: 14 Tore in der vergangenen Saison, 16 waren es davor: Welche Ziele haben Sie sich für diese Saison gesetzt?

Auer: Das bleibt mein Geheimnis. Ich bin inzwischen alt genug, mich nicht an irgendeiner Tor-Marke messen zu lassen. Natürlich will ich als Stürmer in jedem Spiel treffen, dafür bin ich zu ehrgeizig. Aber im Vordergrund steht immer der Erfolg der Mannschaft.

bundesliga.de: Und die Alemannia - Platz 9 derzeit sorgt sicherlich nicht für Jubelstürme, oder?

Auer: Die Situation ist ein bisschen zwiespältig. Wir fühlen uns besser als Platz 9. Gegen Spitzenteams wie Cottbus, Berlin, Bochum oder zuletzt Duisburg waren wir mit unserer blutjungen Truppe immer spielbestimmend und in meinen Augen oft das bessere Team. Trotz starker Leistungen sind zu oft nur Unentschieden herausgekommen, das ist unser großes Manko.

bundesliga.de: Ist der eher schwache Saisonstart darauf zurückzuführen, dass mit Peter Hyballa ein neuer Trainer und somit eine neue Philosophie am Tivoli Einzug gehalten hat?

Auer: Ich finde unseren Saisonstart überhaupt nicht schwach. Wir haben ein richtig schlechtes Spiel gemacht, das war in Karlsruhe. Ansonsten haben wir vom ersten Spieltag an den Offensiv-Fußball umgesetzt, den sich unser Trainerteam vorstellt. Die Leute kommen wieder gerne auf den Tivoli und honorieren das, was wir auf den Platz bringen. Die Tendenz ist gut, aber wir müssen lernen, aus unserer Spielstärke mehr Kapital zu schlagen.

bundesliga.de: Die Neuzugänge machen sich bislang sehr gut. Vor allem Zoltan Stieber scheint sich richtig wohl zu fühlen. Sind Sie froh, dass Sie wieder einen treffsicheren Partner im Sturm an Ihrer Seite haben?

Auer: Dass ich in den letzten Spielen so regelmäßig getroffen habe, hat auch mit ihm zu tun. Was er mit dem Ball anstellt, ist schon beeindruckend. Er schlägt unglaublich gute Flanken, ist selbst immer gefährlich. Gegen Duisburg hat Marco Höger ein Tor und eine Vorlage beigesteuert, Tolgay Arslan und Alper Uludag haben auch schon getroffen – wir haben einige Optionen, das ist gut.

bundesliga.de: Auswärts kommt Aachen immer noch nicht richtig in Schwung. Mit welchen Zielen fährt man da zur Überraschungsmannschaft nach Aue und was erwarten Sie von der Partie?

Auer: Wir haben in Berlin, in Bochum und in Fürth gepunktet. In Frankfurt hatte vor uns seit langer Zeit niemand mehr gewonnen. Unser Spiel funktioniert also auch auswärts. Klare Zielsetzung ist deshalb auch in Aue ein Dreier, was natürlich schwer wird. Aue hat einen Lauf und ist unangenehm zu spielen. Aber darauf sind wir vorbereitet.

Die Fragen stellte Michael Reis