Adam Matuschyk spielt bereits seit 2003 beim 1. FC Köln. Anfang 2012 war er an den Lokalrivalen Fortuna Düsseldorf ausgeliehen und schaffte dort über die Relegation den Aufstieg in die Bundesliga
Adam Matuschyk spielt bereits seit 2003 beim 1. FC Köln. Anfang 2012 war er an den Lokalrivalen Fortuna Düsseldorf ausgeliehen und schaffte dort über die Relegation den Aufstieg in die Bundesliga

"Wir müssen alle drei Spiele gewinnen"

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Köln - Der 1. FC Köln konnte seine Ausgangssituation im Aufstiegsrennen vor den letzten drei Saisonspielen nicht weiter verbessern. Gegen Duisburg und 1860 München ließen die Domstädter in den letzten beiden Partien wertvolle Punkte liegen. Soll der Relegationsplatz noch erreicht werden, muss der vor den Kölnern platzierte 1. FC Kaiserslautern noch einmal patzen, während sich die "Geißbock-Elf" ihrerseits keine Blöße mehr geben darf.

Kölns Mittelfeldspieler Adam Matuschyk sprach vor den letzten drei Partien mit bundesliga.de.

bundesliga.de: Herr Matuschyk, der FC spielte zuletzt zweimal Remis, gegen Duisburg und 1860. Beide Male hat das Team eine 1:0-Führung nicht in einen Sieg ummünzen können. Woran hat es gelegen, dass die Mannschaft den Faden verlor?

Adam Matuschyk: Es waren zwei ähnliche Spiele, in denen wir in der ersten Halbzeit sehr ordentlich spielten und dann wie ausgewechselt in der zweiten Spielhälfte auftraten. Das war sehr enttäuschend. Irgendwie hat man bei uns das Gefühl, dass die Mannschaft nach einer Führung Angst bekommt, diese wieder zu verlieren. Es ist eine Kopfsache.

bundesliga.de: Was bedeutet das in der Gesamtkonstellation?

Matuschyk: Die Ergebnisse sind ein Rückschlag. Theoretisch ist noch alles drin. Aber nach den letzten beiden Spielen sollten wir nicht großartig vom Aufstieg sprechen. Es wird jetzt ganz schwer. Wir sollten jetzt gar nicht so sehr auf die Tabelle schauen, sondern sehen, dass wir wieder ein Spiel souverän bis zum Ende durchziehen und gewinnen.

bundesliga.de: Im letzten "Geißbock-Echo" (Kölner Stadion-Heft, d. Red.) gehörte Ihnen die Titelgeschichte. Überschrift: "Niemals Aufgeben." Gilt das Motto jetzt für die letzten drei Spiele erst recht?

Matuschyk: Hoffnung besteht immer. Aber es ist seit Wochen so, dass wir spekulieren. Gewinnen wir, ziehen wir vorbei. Wir sollten diese Gedanken jetzt beiseite schieben und uns nur auf das nächste Spiel konzentrieren. Wenn wir unsere Spiele gewinnen, haben wir das Bestmögliche getan. Dann schauen wir mal, wo wir am Ende der Saison landen.

bundesliga.de: Wenn man die Saison insgesamt betrachtet, ist die Tendenz nach dem massiven Umbruch sicher positiv.

Matuschyk: Das stimmt. Grundsätzlich kann man mit der Rückrunde sehr zufrieden sein. Nach dem Saisonstart mit sechs Spielen ohne Sieg hat doch kein Mensch mehr von Aufstieg geredet. Was die Mannschaft danach gezeigt hat, war sensationell. Deshalb sind wir jetzt da, wo wir sind. Wir haben drei Spiele vor Schluss immer noch die Chance aufzusteigen. Das ist der Mannschaft hoch anzurechnen. Klar ist aber auch: Jetzt, so kurz vor Schluss, straucheln wir ein bisschen.

bundesliga.de: Unabhängig vom Tagesgeschäft ist der FC für Sie sicher eine Herzenssache. Sie sind schon seit vielen Jahren im Verein und haben Ihren Vertrag verlängert. Warum?

Matuschyk: Ich fühle mich hier sehr wohl und bin schon seit zehn Jahren im Verein. Es ist mein Heimatverein geworden. Es gibt keinen größeren Traum, als mit dem FC wieder in der Bundesliga zu spielen.

bundesliga.de: In der letzten Saison waren Sie sechs Monate an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen und haben mit der rheinischen Konkurrenz über die Relegation den Aufstieg gepackt. Diese Erfahrung haben Sie also bereits. Wie schwer ist die Relegation?

Matuschyk: Relegationsspiele sind keine schönen Spiele, aber sie sind packend. Da geht es um alles. Und für uns sind sie die einzige Option, die noch übriggeblieben ist, nachdem Hertha und Braunschweig schon aufgestiegen sind. Um die Relegation noch zu erreichen, müssen wir die restlichen drei Spiele alle gewinnen und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.

bundesliga.de: Wie haben Sie das halbe Jahr auf der "falschen Rheinseite" erlebt?

Matuschyk: Für mich war es ganz gut, weil es in der Zeit in Düsseldorf besser lief als davor in Köln. Der Aufstieg war eine super Erfahrung für mich.

bundesliga.de: Packt die Fortuna den Klassenerhalt?

Matuschyk: Es ist ja oft so, dass Mannschaften, die dachten, sie wären schon durch, dann doch noch einmal unten reinrutschen. Dann wird es vor allem vom Kopf her sehr schwer. Ich wünsche den Jungs, dass sie es packen.

bundesliga.de: Zurück zum FC und zum kommenden Gegner. Am Samstag tritt Köln in Bochum an, gegen einen Gegner, der nach dem Trainerwechsel alle drei Spiele gewinnen konnte. Wie schwer wird die Aufgabe?

Matuschyk: Das wird ein schwieriges Spiel, ähnlich wie in Duisburg. Die Bochumer werden sehr motiviert sein. Sie werden ihre Serie sicherlich ausbauen wollen. Unser Ziel ist es natürlich, die Punkte zu holen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski