Hart, aber fair im Zweikampf: Markus Bollmann (r., gegen Richard Sukuta-Pasu)
Hart, aber fair im Zweikampf: Markus Bollmann (r., gegen Richard Sukuta-Pasu)

"Wir lassen die Tabelle außen vor"

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Nach einer Schwächeperiode von sieben sieglosen Spielen vom 12. bis zum 18. Spieltag hat sich Arminia Bielefeld wieder an die Spitzengruppe herangepirscht.

Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch drei Zähler. Dabei gelang den Ostwestfalen beim Aufstiegsaspiranten St. Pauli ein ganz wichtiger 1:0-Sieg. Den Grundstein für diesen Erfolg legte der DSC in der Defensive.

"Wir haben uns von Anfang an zerrissen. Über den Kampf haben wir das Spiel gewonnen", erklärte Markus Bollmann im bundesliga.de-Interview. Der Innenverteidiger hielt zusammen mit Andre Mijatovic den vielen Angriffen der geballten Hamburger Offensive stand.

Der 29-Jährige spricht auch über das Erfolgsrezept der vergangenen Spiele, den Aufstiegskampf und die Marschroute für die anstehenden Partien.

bundesliga.de: Herr Bollmann, der Druck vor dem Spiel am Millerntor war groß. Ihnen dürfte eine zentnerschwere Last von den Schultern gefallen sein, oder?

Markus Bollmann: Ja, das war ein ganz wichtiger Sieg. Denn bei einer Niederlage wäre es im Kampf um den Aufstieg für uns schwierig geworden. Deshalb sind wir erst einmal froh, dass wir den Dreier am Millerntor geholt haben.

bundesliga.de: Was gab am Ende den Ausschlag zu Ihren Gunsten?

Bollmann: Wir haben uns alle von Anfang an zerrissen. Das hat zu Beginn auch gut geklappt, denn wir haben kaum Chancen zugelassen. Aber St. Pauli hat dann immer mehr Stürmer eingewechselt und später, bei den vielen langen Bällen, mussten wir ein paar brenzlige Situationen an der Strafraumgrenze überstehen. Aber über den Kampf haben wir das Spiel gewonnen.

bundesliga.de: Und in den entscheidenden Szenen, wie beim 1:0, waren Sie dann hellwach.

Bollmann: Uns zeichnet in den letzten Wochen aus, dass wir aus wenigen Chancen ein Tor machen. Dennoch ist viel wichtiger, dass wir hinten erst einmal kompakt stehen und dem Gegner nicht zu viele Tormöglichkeiten lassen. Das sollte auch das Konzept für die nächsten Spiele sein.

bundesliga.de: Waren Sie nach der Heimpleite gegen Duisburg besonders motiviert?

Bollmann: Nein, die Niederlage gegen Duisburg haben wir relativ schnell abgehakt und uns früh auf die Partie gegen St. Pauli konzentriert.

bundesliga.de: Bielefeld ist durch den Sieg nun wieder ganz vorne mit dabei. Klappt es am Ende auch mit dem achten Bundesliga-Aufstieg?

Bollmann: Wir haben uns mittlerweile angewöhnt, nur noch von Spiel zu Spiel zu denken und die Tabelle außen vor zu lassen. Und das klappt ja ganz gut.

bundesliga.de: Aber die Ausgangslage ist nicht schlecht: Sie spielen noch zu Hause gegen Kaiserslautern und Düsseldorf…

Bollmann: Das ist noch zu weit weg. Jetzt geht es erst einmal vor heimischem Publikum gegen den KSC. Und das wird schwierig genug.

Das Gespräch führte Michael Reis