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Friedhelm Funkel ist seit Sommer 2010 Trainer des VfL Bochum
Friedhelm Funkel ist seit Sommer 2010 Trainer des VfL Bochum

"Wir haben den Aufstieg in der Hand"

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Bochum - Drei sieglose Spiele in Serie musste der VfL Bochum zuletzt in der 2. Bundesliga durchstehen. Dennoch konnte der Revierclub Rang 3, der zur Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga berechtigt, verteidigen.

Im exklusiven Interview mit bundesliga.de spricht Trainer Friedhelm Funkel über die Gründe für die Durststrecke seines Teams. Weiterhin schaut der Trainer auf die ausstehenden Partien voraus und gratuliert der bereits aufgestiegenen Hertha aus Berlin zur Bundesliga-Rückkehr.

bundesliga.de: Herr Funkel, der VfL Bochum hat gegen Paderborn nur 0:0 gespielt. Wie beurteilen Sie das Spiel? War mehr drin?

Friedhelm Funkel: Es war auf jeden Fall mehr drin. Doch wenn man seine guten Möglichkeiten zu Beginn des Spiels nicht nutzt, dann darf man sich nicht beschweren, wenn man am Ende nur mit einem Punkt dasteht.

bundesliga.de: Woran lag es, dass Ihrem Team offensiv die nötige Durchschlagskraft fehlte?

Funkel: Jeder Stürmer hat in einer Saison mal eine Phase, in der er das Tor nicht trifft. Unglücklicherweise scheint das in den vergangenen Partien bei allen Angreifern der Fall gewesen zu sein. Es macht aber keinen Sinn, damit zu hadern, dass mit Chong Tese derzeit unser bester Torjäger verletzungsbedingt nicht zu Verfügung steht, oder dass uns in der einen oder anderen Phase auch etwas das Glück gefehlt hat. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, hart an uns zu arbeiten und im Training neues Selbstvertrauen zu holen, um dann auch wieder im Spiel erfolgreich zu sein.

bundesliga.de: Macht sich da schon der Druck bemerkbar, den der Relegationsplatz und das eng umkämpfte Aufstiegsrennen mit sich bringen?

Funkel: Nein. In der Hinrunde schienen wir phasenweise unglaublich weit weg vom Aufstiegsrennen zu sein. Jetzt haben wir es selbst in der Hand, mit drei Siegen mindestens Platz 3 zu erreichen. Wir sehen diese Chance eher als Motivation. Auf der Zielgeraden werden wir hellwach sein.

bundesliga.de: Allerdings haben alle direkten Konkurrenten - Augsburg, Greuther Fürth und Aue - verloren. Hat der VfL "Schwein gehabt"?

Funkel: Es waren eher Ostergeschenke von Aachen, 1860 und Cottbus, die wir gerne annehmen. Grundsätzlich sind wir aber gut beraten, in erster Linie auf uns zu schauen. Wie gesagt: Wir haben es selbst in der Hand.

bundesliga.de: Wie wichtig ist dieser Umstand für das Selbstvertrauen der Mannschaft?

Funkel: Für das Selbstvertrauen sind in erster Linie eigene Leistungen entscheidend. Für uns positive Ergebnisse auf anderen Plätzen verbessern eher die Stimmung und beruhigen die Nerven.

bundesliga.de: Wie beurteilen Sie das Restprogramm Ihrer Mannschaft, das mit Union Berlin, Osnabrück und Duisburg auf den ersten Blick nicht gerade die schwersten Aufgaben bereit hält?

Funkel: Wir haben auch in dieser Saison wieder die Erfahrung gemacht, dass man keinen Gegner unterschätzen darf. Auch wenn sich Union Berlin und der MSV Duisburg im gesicherten Mittelfeld befinden, sind dort Sportler am Werk, die jedes Spiel gewinnen wollen. Wir sind auf der Zielgeraden, jetzt kann jedes Tor entscheidend sein.

bundesliga.de: Gegen Paderborn hat unter anderem Chong Tese gefehlt. Wird er gegen Union wieder zur Verfügung stehen?

Funkel: Das ist schwer zu sagen. Noch geht er nicht völlig unbelastet in Kopfball-Duelle. Erst wenn wir im Training das Gefühl haben, dass ihn der Unfall nicht mehr belastet, werden wir ihn einsetzen.

bundesliga.de: Wie muss sich Ihre Mannschaft präsentieren, um gegen die "Köpenicker" erfolgreich zu sein und Rang 3 zu verteidigen?

Funkel: Sie muss wieder so auftreten wie in der Phase, als wir zwölf Spiele gewonnen und drei Mal unentschieden gespielt haben. Die defensive Stabilität, die uns in der Phase ausgezeichnet hat, war gegen Paderborn schon wieder erkennbar. Jetzt sollten wir auch wieder zu unserer Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor zurückfinden. Können wir beispielsweise an die gute Leistung aus dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf anknüpfen, werden wir das Spiel erfolgreich bestreiten.

bundesliga.de: Denken Sie nach wie vor, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben wird?

Funkel: Ich habe das schon vor Wochen gesagt: Das Aufstiegsrennen wird erst am letzten Spieltag entschieden.

bundesliga.de: Zum Abschluss noch eine Frage zu Ihrem ehemaligen Verein Hertha BSC: Wie beurteilen Sie die Leistung der "Alten Dame" in dieser Zweitliga-Saison und besonders in der Rückrunde?

Funkel: Sie haben völlig verdient frühzeitig den Aufstieg perfekt gemacht. Alle Verantwortlichen wie Präsident Werner Gegenbauer, Manager Michael Preetz oder Trainer Markus Babbel haben einen sehr guten Job gemacht. Dazu kommt eine Mannschaft, die, mit erstklassigen Individualisten bestückt, nahezu perfekt harmoniert hat. Für mich war immer klar, dass die Mannschaft vorneweg marschieren würde und frühzeitig aufsteigt.

Die Fragen stellte Gregor Nentwig