Tobias Sippel (r.) und der FCK siegten mit 2:1 gegen den FSV Frankfurt
Tobias Sippel (r.) und der FCK siegten mit 2:1 gegen den FSV Frankfurt

"Wir haben aus unseren Fehlern gelernt"

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In der vergangenen Saison ist der 1. FC Kaiserslautern nur knapp dem Abstieg entronnen, nach acht Spieltagen der neuen Runde stehen die "Roten Teufel" jetzt überraschend an der Tabellenspitze.

Maßgeblich Anteil am Erfolg hat der junge Torhüter Tobias Sippel. bundesliga.de sprach vor der Partie des FCK bei Rot-Weiß Oberhausen mit der Nr. 1 der Pfälzer.

bundesliga.de: Herr Sippel, vergangene Woche mussten Sie wegen einer Grippe pausieren. Sind Sie fit für das Spiel in Oberhausen?

Tobias Sippel: Ja. Ich habe alles gut überstanden. Ich fühle mich auch wieder richtig fit und trainiere jetzt auch wieder normal. Wenn der Trainer mich aufstellt, dann stehe ich auch wieder zwischen den Pfosten.

bundesliga.de: So langsam aber sicher muss sich der 1. FC Kaiserslautern wohl damit abfinden, als ernstzunehmender Aufstiegsaspirant angesehen zu werden. Wie gehen Sie damit um?

Sippel: In der Mannschaft ist das überhaupt noch kein Thema. Wir freuen uns, dass es derzeit so gut läuft und wir guten Fußball spielen. Aber der Aufstieg war vor der Saison nicht unser Ziel. Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte erreichen. Wenn wir das geschafft haben, dann schauen wir weiter. Wir setzen uns da überhaupt nicht unter Druck.

bundesliga.de: Haben Sie nach dem Beinahe-Abstieg vor weniger als einem halben Jahr mit solch einer Wende gerechnet?

Sippel: Wir hatten mit dem 1. FSV Mainz und dem 1. FC Nürnberg ja gleich ein schweres Auftaktprogramm. Da haben wir uns gedacht, dass es gut laufen könnte, wenn wir uns in den zwei Spiele achtbar aus der Affäre ziehen. Dass wir nach acht Spieltagen aber Tabellenführer sind, damit hat keiner gerechnet. Wir freuen uns einfach auf jedes Spiel.

bundesliga.de: Was hat sich im Vergleich zur Vorsaison geändert?

Sippel: Eigentlich nur sehr wenig. Es wurden ein paar ältere Spieler verpflichtet, die das Heft ein bisschen in die Hand nehmen, wie z.B. Anel Dzaka. Das hat vielleicht etwas gefehlt. Und wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Spiele, wie in Fürth oder gegen Frankfurt, hätten wir in der vergangenen Saison sicherlich verloren. Jetzt gehen wir da als Sieger vom Platz.

bundesliga.de: Welchen Anteil hat Trainer Milan Sasic am Aufschwung in der Pfalz?

Sippel: Mit Milan Sasic hat sich in der vergangenen Saison ja schon alles zum Guten gewendet. In dieser Saison ziehen wir sein Konzept von Beginn an durch. Und das klappt, wie man sehen kann. Es macht einfach richtig Spaß, jeden Tag zum Training zu fahren.

bundesliga.de: Vor zwei Wochen kassierte Lautern die erste Saisonniederlage und Sie zugleich fünf Gegentore. Wie schwierig war es für Sie, mit diesem Spiel umzugehen?

Sippel: Irgendwann musste das ja mal passieren. Wichtig war jetzt, dass wir gleich wieder auf die Erfolgsspur zurückgefunden haben. In der 2. Bundesliga muss man aber immer auf der Hut sein. Da geht das alles blitzschnell. Das hat Koblenz jetzt ja beim 0:9 in Rostock erfahren müssen. Wenn man 0:4 hinten liegt, dann vergeht einem natürlich ein wenig die Lust und man möchte am liebsten nur noch nach Hause. Aber wenn man dann nicht konzentriert bleibt, dann bekommt man blitzschnell noch einmal vier Tore eingeschenkt.

bundesliga.de: Ist die 2. Bundesliga also stärker als noch in der vergangenen Saison?

Sippel: Ja, ich würde die Liga noch besser einstufen als letztes Jahr. Es fällt unglaublich schwer, an den Spieltagen auf einen Sieger zu tippen. Das ist fast unmöglich bei der Leistungsdichte.

bundesliga.de: Ihre Mannschaft fand vergangene Woche die richtige Antwort und reist nun zu Aufsteiger RWO. Dort gelten die "Roten Teufel" als klarer Favorit. Könnte Ihr Team diese Aufgabe eventuell auf die leichte Schulter nehmen?

Sippel: Auf gar keinen Fall. Oberhausen muss als Vorletzter unbedingt gewinnen. Wir schauen aber eh nur auf uns. Egal wie der Gegner heißt.

bundesliga.de: Vergangene Saison haben Sie selbst erfahren, mit wie viel Herzblut die FCK-Fans an ihrem Club hängen. Sie wurden zum Liebling der Fans auserkoren. Macht Sie das besonders stolz?

Sippel: Das macht mich auf jeden Fall sehr stolz. Obwohl ich glaube, dass Axel Bellinghausen in der Rangliste doch noch vor mir liegt. Es macht einfach einen riesen Spaß hier beim FCK. Unser Zuschauerschnitt ist in Europa für eine 2. Liga unerreicht. Das ist unglaublich. Wir haben einfach tolle Fans.

Das Gespräch führte Michael Reis