Stefan Leitl ist seit 2007 beim FC Ingolstadt
Stefan Leitl ist seit 2007 beim FC Ingolstadt

"Wir gehören in die 2. Bundesliga"

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Ingolstadt - Abstiegskampf ist der FC Ingolstadt gewohnt. Im bisherigen Saisonverlauf standen die Bayern nur am 5. Spieltag auf einem Platz, der den Ligaverbleib definitiv sichert. Alle anderen Wochen hieß es stets Rang 16 bis 18.

Dabei wurden die Donaustädter fast über die gesamte Spielzeit hinweg von der Konkurrenz gelobt und in ihrem Denken bestätigt, dass sie den Klassenerhalt schaffen können, doch oft fehlte das Glück.

Befreiung im Wildpark

So zum Beispiel am 22. Spieltag in Düsseldorf, als die Truppe von Benno Möhlmann in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft war, durch ein unglückliches Gegentor jedoch mit 0:1 in die Pause musste und schließlich mit 1:3 verlor.

Am vergangenen Wochenende war es dann endlich einmal anders. Beim Karlsruher SC wartete Ingolstadt geduldig ab und nutzte seine Möglichkeiten konsequent. Am Ende stand ein deutlicher 4:1-Erfolg zu Buche und die Tatsache, dass der Abstand zum Relegationsplatz durch den Sieg gegen den unmittelbaren Konkurrenten auf drei Zähler geschrumpft ist.

Welche Auswirkungen dies auf die Moral der Spieler hat, erklärt Stefan Leitl, der mit zwei Toren den Grundstein zum Erfolg beim KSC legte. Darüber hinaus spricht der Mannschaftskapitän der Ingolstädter über die ansteigende Form seines Teams in der Rückrunde und blickt auf das bevorstehende Spiel gegen Alemannia Aachen voraus.

bundesliga.de: Herzlichen Glückwunsch zum 4:1-Sieg gegen den Karlsruher SC. Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Stefan Leitl: Ich habe ein Spiel erlebt, das wir verdient gewonnen haben. Vielleicht im Ergebnis etwas zu hoch.

bundesliga.de: Was war der Schlüssel zum Sieg?

Leitl: Wir haben die Druckphase des KSC nach unserer 1:0-Führung überstanden und dann im richtigen Moment nachgelegt. Insgesamt waren wir sehr konsequent in der Verwertung unserer Torchancen.

bundesliga.de: Durch den Erfolg wurde der Abstand zum rettenden Ufer halbiert. Wie wichtig ist das für die Moral und die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Leitl: Das war ein wichtiger Sieg um den Anschluss zu halten, natürlich gibt das Kraft und Mut. Aber wir haben auch davor, als wir zwei Spiele am Stück verloren hatten, immer an unsere Chance geglaubt.

bundesliga.de: In der Rückrunde hat Ingolstadt bereits acht Punkte geholt. In der gesamten Hinrunde waren es gerade einmal zwölf. Woher kommt diese stark verbesserte Form?

Leitl: Meinem Empfinden nach waren schon in der Hinrunde sehr gute Auftritte dabei. Wir konnten schlichtweg zu wenig Zählbares rausholen, haben viele Punkte durch Fehler liegengelassen. Das ist jetzt in der Rückrunde besser geworden. Entscheidend ist, dass wir jetzt weiter punkten.

bundesliga.de: Sie sind mit neun Treffern der mit Abstand gefährlichste Torschütze Ihres Teams und liegen in der Torjägerliste der 2. Bundesliga auf Rang 7. Was macht Sie so stark?

Leitl: Ich bin sicherlich gut in Form, spiele aber zudem offensiver als früher. Dadurch komme ich vermehrt zu Torchancen - und zu Treffern. Ehrlich gesagt interessiert mich das aber wenig. Ich will die Liga halten und mir ist es völlig egal, wer trifft.

bundesliga.de: Am kommenden Sonntag steht das Heimspiel gegen Alemannia Aachen an. Was für eine Partie erwarten Sie?

Leitl: Sicherlich keine einfache Partie: Durch die Tabellensituation kann die Alemannia frei aufspielen. Zudem werden sie sich nach dem 0:5 am vergangenen Samstag gegen die Hertha rehabilitieren wollen und uns mit allen Mitteln bearbeiten.

bundesliga.de: Die Aachener verfügen in Benjamin Auer über den erfolgreichsten Torjäger der Liga. Geben Sie Ihren Kollegen aus der Abwehr Tipps, worauf sie bei Benjamin Auer achten müssen?

Leitl: Unsere Abwehrspieler sind routiniert und professionell - sie wissen um die Stärken der gegnerischen Offensivkräfte.

bundesliga.de: Wie muss der FCI generell in die Partie gegen die Alemannia gehen, um erfolgreich zu sein?

Leitl: Geschlossenheit ist der Schlüssel. Wir müssen 90 Minuten lang als Einheit auftreten.

bundesliga.de: Das Programm der kommenden Wochen hat es in sich. Der FSV Frankfurt, Energie Cottbus und Hertha BSC stehen auf dem Programm. Auch danach wird es nicht unbedingt einfacher. Wie schwer wird der Klassenerhalt?

Leitl: Wir sind Vorletzter, da ist doch klar: Für uns wird es sehr schwierig. In der Situation gibt es keinen einfachen Gegner.

bundesliga.de: Warum bleibt der FCI diesmal in der Liga?

Leitl: Weil wir in diese Liga gehören!

Die Fragen stellte Gregor Nentwig