Sportdirektor Jörg Schmadtke (l.) und Cheftrainer Peter Stöger sind die "Väter" des Kölner Erfolges
Sportdirektor Jörg Schmadtke (l.) und Cheftrainer Peter Stöger sind die "Väter" des Kölner Erfolges

"Extremer als Karneval"

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Köln - Die Fans dürfen den Platz nicht stürmen und die Spieler haben ein "Bierduschen-Verbot", dennoch erwartet Trainer Peter Stöger am Montagabend eine zünftige Aufstiegsfeier.

"Es bricht manchmal aus ihm heraus"

Er habe durch seine Erfahrungen im Karneval bereits "eine Vorahnung", was passieren würde, wenn der Zweitliga-Spitzenreiter durch einen Sieg gegen den VfL Bochum die Rückkehr in die Bundesliga perfekt macht (Montag ab 20 Uhr im Live-Ticker). "Aber es wird sicher noch ein Stück weit extremer werden", sagt der Österreicher: "Weil sich alles um den Fußball und die Mannschaft drehen wird. Aber das nehmen wir gerne mit."

Für den Fall des Aufstiegs werde er sich "sicher einige Tage freuen und treiben lassen", versichert der 48-Jährige (Tabelle). Dieser sei mit Sicherheit das größere Feierbiest, sagt auch der zwei Jahre ältere Jörg Schmadtke, Kölns Sportdirektor, schmunzelnd: "Er wirkt sehr ruhig, aber wie das eben so ist mit den stillen Wassern: Es bricht so manchmal aus ihm heraus." Stöger sitzt schmunzelnd daneben und widerspricht seinem Chef, das einzige Mal in diesem einstündigen Interview. "Denn karnevalsmäßig ist auch Jörg sehr gut unterwegs."

Die Meisterschaft würde Stöger sogar noch höher einschätzen als den Meistertitel mit Austria Wien im Vorjahr. "Das war schon extrem emotional, weil niemand damit gerechnet hat", sagt er. Aber ein Aufstieg sei "für den Club eine essenzielle Geschichte".

Und wäre außerdem eine große Genugtuung für Stöger, der für die Chance beim zuvor recht chaotischen Traditionsverein in der 2. deutschen Bundesliga auf die Champions-League-Teilnahme mit der Austria verzichtete - und dies nach eigener Aussage nie bereut hat: "Und das würde ich auch sagen, wenn wir nicht vor dem Aufstieg stehen würden."

Neururer als Partybremse?

Stöger - der keinen Ersatzanzug mitnehmen will und die Spieler bat, ihn nicht mit Bier zu überschütten - freut sich auch, "dass die Leute bestätigt wurden, die sich im vergangenen Sommer für mich stark gemacht haben. Es ist nicht üblich, einen Österreicher zu holen, selbst wenn er Meister geworden ist", erklärt er: "Deshalb weiß ich es sehr zu schätzen, dass ich diese Chance bekommen habe."

Schmadtke hatte mit dieser Entscheidung noch "nichts zu tun", der Sportchef stieß erst nach dem Trainer zum FC. "Aber ich bin sehr froh, dass diese Entscheidung so gefallen ist." Stöger und Schmadtke bildeten in dieser Saison ein kongeniales Duo. "Es hat vom ersten Tag an extrem gut funktioniert", sagt Schmadtke: "Und das ist bis heute so geblieben." Deshalb wird der FC wohl am Montag feiern können. "Wenn wir die Emotionen im Griff haben, kann und wird es gelingen", meint der Sportchef ().

Der Verein hat die Fans allerdings bereits angewiesen, nicht das Spielfeld zu stürmen: Der FC fürchtet Vorfälle wie im Relegationsspiel in Düsseldorf 2012 und wurde bereits zu einem Zuschauer-Teilausschluss auf Bewährung verurteilt. Als Partybremse will Bochums Trainer Peter Neururer fungieren, der gegen einen seiner unzähligen Ex-Clubs antritt: "Der FC steigt sowieso auf. Wir brauchen aber noch Punkte." Der Klassenerhalt ist nämlich noch nicht gesichert.

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