Bochums Coach Friedhelm Funkel plagen Offensivsorgen: Erst ein Tor erzielte der VfL in dieser Saison
Bochums Coach Friedhelm Funkel plagen Offensivsorgen: Erst ein Tor erzielte der VfL in dieser Saison

Vorne drückt der Schuh

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München - Hauchdünn in der Relegation gescheitert und den direkten Wiederaufstieg verpasst: Klar, dass das Saisonziel beim VfL Bochum auch in dieser Saison wieder Bundesligaaufstieg heißt. Doch dafür brauchen die Jungs von der Castroper Straße vor allem eins: Tore, Tore, Tore.

Und genau da drückt der Schuh: In der Offensive hat der VfL Riesenprobleme, erst ein einziges Tor steht in dieser Saison zu Buche, mit der schlechteste Wert aller Zweitligisten. Auch in Rostock (0:0) gelang der Truppe von Trainer Friedhelm Funkel kein Treffer. Das soll sich gegen St. Pauli (Freitag, ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) nun endlich ändern - sonst könnte die Konkurrenz dem VfL schon in dieser frühen Saisonphase allzu schnell enteilen. Immerhin hat auch der Gegner aus Hamburg bereits drei Punkte mehr auf dem Konto

"Es gibt solche Phasen"

Dass sich der VfL vor allem in der Vorwärtsbewegung bislang schwer getan hat, macht die magere Tor-Ausbeute von nur einem Treffer in drei Liga-Spielen deutlich. "Es gibt solche Phasen", weiß Funkel mit der Erfahrung von nunmehr 1.111 Ligaspielen im deutschen Profifußball als Spieler und Trainer. In diesen Situationen gelte es, "die Geduld zu bewahren und den Spielern Mut zuzusprechen. Wir werden im Hinblick auf die Offensive das Training intensivieren, aber viel wichtiger ist, den Spielern Vertrauen zu schenken. Das werden sie zurückzahlen", glaubt der Coach.

Von einem Fehlstart könne laut Funkel angesichts der vier Zähler aus drei Partien ohnehin nicht gesprochen werden. "Die Situation wird mir zu sehr problematisiert. Sicherlich passt bei uns noch nicht alles und wir hätten uns auch den einen oder anderen Punkt mehr erhofft. Aber die Mannschaft kämpft und zeigt eine große Laufbereitschaft. Wenn wir jetzt noch häufiger den Weg in die Spitze finden und dabei vor allem das Tempo erhöhen, wird die Mannschaft für ihren Einsatz wieder belohnt werden."

Kehrt Kopplin zurück?

Dabei rechnet der Trainer fest mit der Rückkehr von Björn Kopplin (nach Oberschenkelblessur) in den Kader und macht zudem Hoffnungen auf das Debüt von Takashi Inui im VfL-Trikot. "Die Wahrscheinlichkeit ist groß", sagte Funkel. Ob es weitere personelle oder taktische Veränderungen geben wird, dahingehend hielt sich Funkel bedeckt.

"Wir wollen St. Pauli nicht zu viel verraten. Sie sollen sich auch ihre Gedanken machen, ob und was wir verändern." Fehlen werden den Bochumern Philipp Bönig (Gelb-Rot-Sperre), Matias Concha, Chong Tese (beide Trainingsrückstand), Mimoun Azaouagh (Sprunggelenk) und Holmar Oern Eyjolfsson (Mittelfuß-OP).

Saglik oder Hennings für Ebbers

Doch bevor sich St. Pauli mit Bochums möglicher Aufstellung beschäftigt, müssen erst einmal die eigenen Personalsorgen in den Griff bekommen werden. Ein "alter Bekannter" könnte dabei die Lösung für die Offensivsorgen der "Kiezkicker" sein.

Neuzugang Mahir Saglik könnte ausgerechnet gegen seine alten Kollegen vom VfL zu seinem ersten Startelfeinsatz für St. Pauli kommen. Der Angreifer ist angesichts der Verletzung von Marius Ebbers, der sich beim 3:1-Sieg über Alemannia Aachen einen Bänderriss im Arm zugzog, neben dem wieder genesenen Rouwen Hennings eine Alternative für die Hamburger.

Saglik brennt auf seine Chance

"Es war eine enttäuschende Saison" blickt der Ex-Bochumer Saglik gegenüber dem "NDR" auf die vergangene Spielzeit im VfL-Dress zurück. 26 Mal durfte er für die "Blau-Weißen" ran, fast nie über 90 Minuten. Der Knipser konnte dabei nur drei Tore erzielen und suchte folglich beim Absteiger aus Hamburg eine neue sportliche Herausforderung. Jetzt ist die Motivation bei Saglik natürlich groß: "Ich bin bereit für 90 Minuten. Wenn ich von Beginn an spiele, bin ich viel besser", brennt der 28-Jährige in der "Hamburger Morgenpost" auf einen Startelfeinsatz. Und Trainer Schubert gab bereits grünes Licht: "Es ist kein Geheimnis, dass Mahir Saglik vorne zum Einsatz kommen wird", erklärte Trainer Andre Schubert. Für den Coach "wird es darauf ankommen, nicht die Nerven zu verlieren und geduldig zu spielen", sagte Schubert.

Und nicht nur in der Offensive gibt es in Hamburg Personalprobleme: Jan-Phillip Kalla fällt wegen einer Oberschenkelprellung aus, dafür könnte Carsten Rothenbach ins Team rutschen. Hoffnung gibt es noch für den angeschlagenen Kapitän Fabian Boll (Knieprobleme) - Partick Funk oder Fabio Morena stünden für ihn als Alternative bereit. Bei St. Pauli fehlen neben Ebbers und Kalla auch noch Moritz Volz (Aufbautraining), Carlos Zambrano und Deniz Naki (beide Sehnenanriss im Oberschenkel).