Der Osnabrücker Niels Hansen (l.) und Dresdens Robert Koch trafen schon vor zwei Jahren in der Relegation aufeinander
Der Osnabrücker Niels Hansen (l.) und Dresdens Robert Koch trafen schon vor zwei Jahren in der Relegation aufeinander

Gute Karten für Osnabrück

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Zum fünften Mal findet die Relegation zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga statt. Bisher setzte sich noch nie der Zweitligist durch, und das obwohl dieser stets den vermeintlichen Vorteil des Heimrechts im Rückspiel hatte. Mehr noch: Die Zweitligisten gewannen kein einziges der insgesamt acht Spiele.

    Bei der fünften Auflage der "kleinen" Relegation ist der VfL Osnabrück zum dritten Mal mit dabei. Bisher zogen die Niedersachsen stets den Kürzeren, allerdings waren sie beide Male als Zweitligist an den Start gegangen.

    Erstmals gibt es in der Relegation die Neuauflage eines Duells: Dynamo und der VfL standen sich bereits vor zwei Jahren gegenüber. Nach einem 1:1 in Dresden (0:1 Eigentor Jungnickel, 1:1 Koch) stand es im Rückspiel in Osnabrück nach 90 Minuten ebenfalls 1:1 (1:0 Mauersberger, 1:1 Fiel). In der Verlängerung trafen dann der heutige Düsseldorfer Dani Schahin sowie Robert Koch zum 3:1-Sieg der Sachsen. Seitdem standen sich beide Teams nicht mehr gegenüber.

    Während bei Dresden noch sieben Spieler dabei sind, die vor zwei Jahren in der Relegation gegen Osnabrück zum Einsatz kamen (Kirsten, Jungwirth, Jungnickel, Schuppan, Solga, Koch und Fiel), sind es auf Seiten des VfL nur noch drei (Riemann, Krük und Hansen).

    37 Punkte holte Dresden in der abgelaufenen Zweitligasaison - so viele wie nie zuvor ein Relegationsteilnehmer aus der 2. Bundesliga. Ähnliches gilt aber auch für den VfL Osnabrück: Die 73 Zähler der Niedersachsen sind die höchste Punktzahl eines Relegationsteilnehmers aus der 3. Liga.

    Osnabrücks Saison war geprägt von Aufs und Abs: Der VfL war lange Zeit auf dem Weg zum direkten Aufstieg (Tabellenführer noch nach 27 Runden), baute dann aber ab, so dass selbst die Relegation Utopie zu werden drohte (nach 33 Runden vier Punkte Rückstand auf Rang drei). Nach einer Serie von drei Siegen in Folge war dann aber sogar wieder der direkte Aufstieg möglich. Der wurde jedoch am vorletzten Spieltag mit der 0:1-Niederlage in Bielefeld verspielt. Der VfL rutschte dadurch auf Platz 4 ab und hatte sein Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand. Er profitierte am letzten Spieltag aber vom unerwarteten Ausrutscher Heidenheims und erklomm dank des 4:0-Siegs gegen Aachen noch den Relegationsplatz.Einzig Bielefeld war in der abgelaufenen Drittligasaison heimstärker (44 Punkte) als Osnabrück (43). Der VfL verlor zu Hause nur zwei Spiele, zuletzt Ende Januar gegen den KSC (2:3). Aktuell sind die Niedersachsen seit acht Heimspielen ungeschlagen, die letzten drei wurden gewonnen. Und zwar alle zu null. In zwölf seiner 19 Heimspiele blieb Osnabrück ohne Gegentor. Das war alleinige Ligaspitze.

    Mickrige zehn Punkte holte Dresden in der abgelaufenen Zweitligasaison auf des Gegners Platz. Nur ein einziger Auswärtssieg gelang den Dynamos (Ligaminus - gleichauf mit Sandhausen), am 3. Spieltag mit 3:1 in Duisburg. Aktuell ist Dresden seit 15 Gastspielen sieglos. Nach dem Trainerwechsel wurde es sogar noch schlechter: Aus den sieben Auswärtsspielen unter Peter Pacult holte Dynamo lediglich zwei Punkte. In diesen sieben Partien gelangen ganze drei Tore, nie mehr als eines pro Spiel.

    Zu Hause war Dresden zuletzt hingegen eine Macht: Sechs der vergangenen sieben Partien wurden gewonnen, darunter die letzten vier. Da sollte sich der VfL für das Rückspiel ein kleines Polster zulegen.

    Dynamo Dresden stellte mit nur 35 Treffern die schwächste Offensive der 2. Bundesliga. Der erfolgreichste Torschütze der Sachsen war Mickael Pote, dem dafür aber magere 6 Treffer ausreichten.

    Dynamos Torflaute lag auch an Pavel Fort. Nach dem 29. Spieltag hatte der Angreifer noch kein einziges Tor erzielt. In den letzten fünf Partien traf der Tscheche dann aber insgesamt viermal - unter anderem gelang ihm in Runde 30 das goldene 1:0 gegen Cottbus und in Runde 34 ein Doppelpack gegen Regensburg.

    Von den letzten zwölf Treffern des VfL gingen elf auf das Konto von Simon Zoller (4), Timo Staffeldt (4) und Marcus Piossek (3). Alle drei kamen im vergangenen Sommer vom Karlsruher SC und würden ihrem Ex-Verein sicher gerne in die 2. Bundesliga folgen.