Trotz zweier Treffer von Kevin Wolze (l.) kam der MSV Duisburg in Karlsruhe nicht gut aus den Startlöchern
Trotz zweier Treffer von Kevin Wolze (l.) kam der MSV Duisburg in Karlsruhe nicht gut aus den Startlöchern

Volle Konzentration aus Cottbus

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Karlsruhe - Nach der 2:3-Auftaktniederlage beim Karlsruher SC spricht Trainer Milan Sasic die Fehler offen an. Schon am Freitag besteht die Chance auf den ersten Dreier.

Milan Sasic ist ein Freund klarer Worte. Wenn er mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden ist, spricht der Trainer des MSV Duisburg das auch deutlich aus. Und wer ihm am Sonntagnachmittag zuhörte, begriff schnell: Der Mann war mit dem Spiel seiner Elf absolut nicht einverstanden. "Aus unserer Sicht", sagte er, "war das ärgerlich - auch wenn wir wissen, dass gewisse Dinge Zeit brauchen. Aber ich habe in der ganzen Vorbereitung zusammen genommen nicht so viele Fehler gesehen wie heute im Spiel."

Wolze führt sich doppelt ein

So schlecht wie der gestrenge Übungsleiter seine Mannschaft gesehen hat, war sie neutraleren Betrachtern allerdings gar nicht erschienen. Schon nach 17 Sekunden war der Gast in Führung gegangen, Kevin Wolze traf in seinem ersten Pflichtspiel-Match für die "Zebras" und steuerte in der 44. Minute gar sein zweites Tor bei. Doch das reichte nicht zu einem Punktgewinn, weil der KSC zwischenzeitlich drei Treffer erzielte, wovon vor allem der abgefälschte Freistoß, den Timo Staffeldt zum zwischenzeitlichen 3:1 (22.) nutzte, dem MSV-Coach arg im Magen lag.

"Eigentlich lernt man schon in der C-Jugend, dass ein Ball bei einem Freistoß nicht durch die Mauer kommen darf." Die Laune der MSV-Spieler dockte dabei nahtlos an die ihres Trainers an, zumal auch noch Vasilios Pliatsikas nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz musste. "Wir haben es in der Zweiten Hälfte einfach nicht geschafft, uns gefährlich durchzusetzen", legte Goran Sukalo den Finger in die Wunde.

MSV trauert Chancen nach

Wie seine Mitspieler trauerte er den vergebenen Chancen aus dem ersten Durchgang nach: "Da hätten wir noch ein, zwei Tore mehr machen können." Insgesamt hatte der MSV 50 Prozent Ballbesitz und laut Statistik 54 Prozent gewonnen Zweikämpfe zu verzeichnen - eine Bilanz, die sich für ein Auswärtsspiel gar nicht einmal schlecht ausnimmt. Dennoch wirkte der Karlsruher SC energischer und auch spielerisch variantenreicher.

Duisburg hingegen deutete immerhin in manchen Szenen an, dass es sich für diese Situation aus gutem Grund viel vorgenommen hat. Kämpferisch war das Spiel des letztjährigen Tabellen-Achten beispielsweise über jede Kritik erhaben. Und Keeper Florian Fromlowitz, der erst in dieser Saison aus Hannover an den Niederrhein gewechselt war und gleich als Kapitän auflief, zeigte sich als sicherer Rückhalt seiner Mannschaft.

Noch zwei Jahre bis zum Sieg?

In der 59. Minute hatten die 17.000 Karlsruher Fans schon den vierten Torjubel auf den Lippen - doch Fromlowitz wehrte einen Kopfball des ehemaligen Duisburgers Klemen Lavric aus einer Distanz von drei Metern noch ab. "Da können wir uns bei Flo bedanken", sagte Sukalo nach dem Spiel. Der Belobigte ließ das unkommentiert und ließ den Blick lieber schon mal in Richtung des zweiten Spieltags schweifen: "Wir haben schon am Freitag die Chance auf den nächsten Dreier gegen Energie Cottbus, darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren", blickte Fromlowitz voraus.

Sein Coach ließ eine halbe Stunde später den Blick gar noch weiter in die Zukunft schweifen: "Wir haben vergangene Saison 3:1 verloren, jetzt 3:2, also müssen wir nur noch zwei Jahre warten, bis wir auch mal in Karlsruhe gewinnen."

Christoph Ruf