Verfolgerduell in Braunschweig
München - 14 Punkte nach sieben Partien - dem FC Energie Cottbus hat man eine solche Ausbeute vor Saisonbeginn durchaus zugetraut. Eintracht Braunschweig dagegen sicher nicht. Doch der Aufsteiger hat die Experten bislang Lügen gestraft. Am Samstag kommt es im Eintracht-Stadion nun zum Verfolgerduell zwischen den beiden Teams, die in der Spitzengruppe mitmischen.
Im zweiten Samstagsspiel ist der 1. FC Union Berlin zu Gast beim MSV Duisburg (ab 12.45 Uhr im Live-Ticker).
Eintracht Braunschweig - FC Energie Cottbus
Nicht einen einzigen Punkt konnte Braunschweig gegen die "Lausitzer" bisher für sich verbuchen. Allerdings trafen beide Teams in der 2. Bundesliga auch nur in der Saison 2005/06 aufeinander. Aber zurück zum aktuellen Geschehen. Sowohl Braunschweig als auch Cottbus sind mittlerweile seit vier Spielen ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis). Doch nicht nur aufgrund dieser Konstellation ist das Duell der punktgleichen Tabellennachbarn eine "interessante Aufgabe" für Claus-Dieter Wollitz.
Der FCE-Trainer ist voll des Lobes über den kommenden Gegner. "Dort wird seit Jahren ein klares Ziel verfolgt, mit klarem Konzept. Wer die 3. Liga so dominiert wie Braunschweig im Vorjahr und die Mannschaft nahezu ohne Veränderungen eine Liga höher stabil in die Saison führt, der hat einen Plan." Wollitz ist gespannt, wie seine Mannen die Ereignisse des vergangenen Spiels gegen Eintracht Frankfurt verarbeitet haben. Nach einer 3:1-Führung reichte es am Ende nur zu einem 3:3-Remis. "Wer den Liga-Favoriten über weite Strecken so dominiert und im Griff hat, muss einfach drei Punkte holen. Das haben wir nicht geschafft. Insofern ärgern wir uns darüber maßlos. Allerdings sollten wir vor allem das Positive daraus ziehen. Wir haben gesehen, was möglich ist", stellt Kapitän Marc-Andre Kruska fest.
Viel möglich ist derzeit bei der Eintracht aus Braunschweig. Keine Frage - der Aufsteiger ist die Überraschungsmannschaft der ersten sieben Spieltage. Gegen Cottbus erwartet Eintracht -Trainer Torsten Lieberknecht "ein hochinteressantes, enges und intensives Spiel, in dem erneut Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheidend sein können". Der Cheftrainer stärkt seiner Elf den Rücken: "Wir müssen wieder voll dagegenhalten. Cottbus tritt sehr robust auf und ist sicher auch vom Fußballerischen her eine Spitzenmannschaft in der 2. Bundesliga. Da kommt ein harter Brocken auf uns zu, aber ich bin davon überzeugt, dass wir dazu in der Lage sind, den Platz als Sieger zu verlassen."
Dabei greift Lieberknecht noch nicht auf Deniz Dogan und Torhüter Marjan Petkovic zurück, die in dieser Woche nach ihren Verletzungen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind. "Sie sind noch keine Option für dieses Wochenende", betont der 38-jährige Fußball-Lehrer. Die Gäste müssen auf Daniel Adlung (muskuläre Probleme) verzichten, Leonardo Bittencourt, der lange fraglich war, hat schmerzfrei trainiert und steht im Kader. Nicht mit dabei sind außerdem die Langzeitverletzten Markus Brzenska (Reha nach Achillessehnenriss) und Dennis Sörensen(Syndesmosebandriss).
MSV Duisburg - 1. FC Union Berlin
Mit zehn Punkten stehen die Gäste aus Berlin momentan gut da. So gut war die Elf von Trainer Uwe Neuhaus in der 2. Bundesliga seit Februar 2010 nicht mehr platziert. Dabei gleicht der bisherige Saisonverlauf einer wahren Berg- und Talfahrt. In den letzten sechs Spielen wechselten sich für Union Sieg und Niederlage ab. Nach dem Gesetz der Serie wäre nun wieder eine Niederlage fällig, gewannen die Hauptstädter doch ihre vergangene Heimpartie gegen den FC Ingolstadt klar mit 4:1. Beim schwach gestarteten MSV Duisburg wollen die "Köpenicker" aber mit etwas Zählbarem im Gepäck die Rückfahrt antreten.
Doch auf fremden Plätzen haben die Berliner noch so ihre Probleme in dieser Saison. Bei den bisherigen drei Auswärtsauftritten sprang nur ein Zähler heraus. "Wir müssen die Mentalität von zuhause auch auswärts zeigen. Ich wünsche mir, dass wir mit breiter Brust auftreten und erfolgreich sind", sagt Neuhaus. Dabei gibt es für die beiden Union-Kicker Chinedu Ede und Simon Terodde ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein, der noch nicht in die Erfolgsspur gefunden hat. Nur magere fünf Punkte konnte der MSV bisher auf seinem Konto verbuchen. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche, denn so schwach sind die "Zebras" seit zehn Jahren nicht mehr in einer Spielzeit gestartet. "Gerade unsere jungen Spieler brauchen eine gewisse Eingewöhnungszeit. Bestimmte Abläufe fehlen noch, vor allem aber brauchen wir noch mehr Erfolgserlebnisse", stellt Torhüter Florian Fromlowitz unumwunden fest. Die Marschroute für das Spiel gegen Union ist klar. "Wir werden den Gegner nicht in die Zweikämpfe kommen lassen und das Spielgeschehen vorgeben", verspricht Neuzugang Kevin Wolze. So soll am Samstag vor heimischer Kulisse in der Schauinsland-Reisen-Arena wieder ein "Dreier" her. "Wir können und wir wollen mehr", sagt MSV-Trainer Milan Sasic.
Verzichten muss der Übungsleiter neben den beiden Langzeitverletzten Srdjan Baljak (Reha nach Kreuzbandriss) und Ivica Grlic (Knieprobleme) nur auf Zvonko Pamic (Grippe). Bei den Gästen fehlen weiterhin Torhüter Marcel Höttecke und Daniel Göhlert.