Thomas Kleine bestritt für die SpVgg Greuther Fürth 158 Partien in der 2. Bundesliga und erzielte dabei 14 Tore
Thomas Kleine bestritt für die SpVgg Greuther Fürth 158 Partien in der 2. Bundesliga und erzielte dabei 14 Tore

Verflixter 5. Platz

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Fürth - "Damals sind nicht alle mit der letzten Überzeugung reingegangen, dass wir es schaffen können." Mit einigem zeitlichen Abstand begründete Thomas Kleine, Kapitän der SpVgg Greuther Fürth, in einem bundesliga.de-Interview Ende Februar das wiederholte Scheitern der Fürther im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga.

Kleine musste nämlich in seinen ersten vier Jahren bei den "Kleeblättern" gleich drei verpasste Aufstiege am eigenen Leib miterleben. Der erfahrene Abwehrspieler spielte von 2003 bis 2007 für die SpVgg und schloss mit den Franken die Spielzeiten 2005 bis 2007 auf Platz 5 ab.

Nach den Stationen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach ist Kleine nun wieder im Fürther Ronhof gelandet. Und in dieser Saison, sieben Spieltage vor Schluss, deutet sich schon wieder ein ähnliches Szenario an, denn die SpVgg rangiert auf ihrem Lieblingsplatz 5.

"Die Mannschaft hat die richtige Einstellung"

In der laufenden Spielzeit sieht der 33-Jährige aber bessere Voraussetzungen, um den Aufstieg zu realisieren: "Die jetzige Mannschaft hat diese hundertprozentige Überzeugung, die richtige Einstellung und den Willen. Das gilt für die ganze Mannschaft, die ihr Potenzial weiter abrufen muss und mit der nötigen Konsequenz auch noch mehr Tore machen kann." Momentan ist noch alles drin für die Mannschaft von Trainer Mike Büskens. Fünf Punkte beträgt der Abstand zum Tabellendritten VfL Bochum, auf den Zweiten FC Augsburg sind es sieben Punkte.

Die Angst vor dem "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Effekt ist aber bei den Fürthern immer im Hinterkopf. Kein Wunder, ein weiterer 5. Platz würde die Fortsetzung einer unendlichen Geschichte bedeuten. Nach 13 Jahren in der 2. Bundesliga stehen insgesamt sieben 5. Plätze zu Buche. Sogar neun Mal bot sich den Fürthern die Gelegenheit, in die Bundesliga aufzusteigen. Die Chancen blieben allesamt ungenutzt.

Dadurch, dass alle Gelegenheiten ausgelassen wurden, sich in Richtung "Oberhaus" zu verabschieden, gehört die SpVgg Greuther Fürth mittlerweile zu den Urgesteinen der 2. Bundesliga und ist von den aktuellen Mannschaften sogar die dienstälteste. Seit dem Aufstieg 1997 gehören die Franken ununterbrochen zur 2. Bundesliga.

Nur zwei Siege gegen Spitzenteams

Im bundesliga.de-Interview betonte Kleine vor allem die Wichtigkeit der nächsten Partien gegen unmittelbare Konkurrenten: "Gegen die gilt es, erfolgreich zu spielen. Dann stehen die Chancen gut, dass wir auch am 34. Spieltag oben dabei sind." In den Vergleichen mit dem VfL Bochum, Hertha BSC und Erzgebirge Aue sprangen aber lediglich zwei Punkte heraus. Zu wenig, um sich auf den Aufstiegsplätzen zu etablieren.

Das mangelhafte Abschneiden gegen direkte Konkurrenten zieht sich bei den "Kleeblättern" wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Eine Bilanz aus den Vergleichen mit den ersten sieben Mannschaften der Tabelle offenbart die Schwäche gegen die Topteams. In zehn Spielen gewannen die Fürther nur zwei Mal, holten drei Unentschieden und gingen fünf Mal als Verlierer vom Platz. Die Partien beim FC Augsburg und zuhause gegen den MSV Duisburg stehen noch aus.

Was aber Mut macht: Fünf der sieben finalen Partien bestreitet die SpVgg gegen Mannschaften, die in der Tabelle Rang 8 oder schlechter belegen. Gegen diese Mannschaften holten die jungen Fürther aus 17 Spielen 38 Punkte, also im Schnitt mehr als zwei Zähler. Mit einer solchen Ausbeute würde das Fürther "Kleeblatt" im Saisonfinale noch einmal richtig aufblühen.

David Schmidt